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WM 2022: Argentinien und Polen im Achtelfinal – Mexiko scheidet aus

epa10340065 Poland's captain Robert Lewandowski (C) and teammates react after Argentina scored during the FIFA World Cup 2022 group C soccer match between Poland and Argentina at Stadium 947 in D ...
Robert Lewandowski und Polen zeigen eine schwache Partie, sind aber dennoch für die K.o.-Phase qualifiziert.Bild: keystone

Argentinien gewinnt und steht im Achtelfinal – Polen trotz Niederlage weiter, Mexiko raus

30.11.2022, 22:3430.11.2022, 22:54
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Polen – Argentinien

Die blamable 1:2-Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien kann den Argentiniern am Schluss nichts anhaben.

Sie bezwingen Polen mit einer ausgezeichneten Leistung 2:0. So gehen sie doch noch als Sieger der Gruppe C hervor, während Polen dank der besseren Tordifferenz gegenüber Mexiko weiterkam.

Das enorm wichtige, erlösende 1:0 erzielte Alexis Mac Allister von Brighton mit einer Direktabnahme via Pfosten unmittelbar nach der Pause. Es war das erste Länderspieltor des Mittelfeldspielers. Auch nach dem 2:0, erzielt von Julian Alvarez, wartete man vergeblich auf eine Gegenwehr und auf etwas Offensives der Polen. Sie schienen sich darauf zu verlassen, dass sie trotz des 0:2 weiterkommen würden, oder dann hatten sie einfach keine Mittel. Für sie ging es zuletzt auf, aber sie konnten gegen die Argentinier noch weniger ausrichten, als es die Schweizer gegen die Brasilianer hatten tun können.

Messi alleiniger argentinischer WM-Rekordspieler
Lionel Messi hat Diego Maradona bei der Anzahl der WM-Einsätze überholt und ist in der Kategorie nun alleiniger Rekordhalter in Argentinien. Der 35-Jährige bestritt am Mittwoch beim letzten Gruppenspiel der Südamerikaner gegen Polen seine 22. Partie an einer WM. Er kommt damit auf einen Einsatz mehr als der vor zwei Jahren verstorbene Maradona. (sda/dpa)

Argentinien musste lange leiden

Noch in der ersten Halbzeit lief alles gegen die Argentinier. Sie waren die klar überlegene Mannschaft und erspielten sich Chancen, die eine komfortable Führung hätten ermöglichen können oder müssen. Lionel Messi, der ein gutes WM-Turnier spielt, scheiterte auf eine für ihn ungewohnte Weise. Er holte einen Foulpenalty heraus, den er selbst trat. Entgegen seinem Usus blieb er trotz eines guten Versuchs am Torhüter hängen- am renommierten Wojciech Szczesny von Juventus Turin, der mit einer Faustabwehr beim Pfosten eine fabelhafte Parade zeigte.

Argentina's Lionel Messi reacts after misses an opportunity to score a penalty kick during the World Cup group C soccer match between Poland and Argentina at the Stadium 974 in Doha, Qatar, Wedne ...
Messi ärgert sich nach seinem verschossenen Penalty.Bild: keystone

Die Polen begannen den Match als Leader der Gruppe. Sie wussten, dass ihnen ein Unentschieden auf jeden Fall für das Weiterkommen langen würde. Sie spielten von Beginn an mit einer defensiven Ausrichtung - mit der Gefahr, dass sie bei einem Rückstand plötzlich komplett würden umstellen müssen. Genau dies konnten sie nach dem 0:1 nicht. Von den Superstars Lionel Messi und Robert Lewandowski sah man nur den Kleineren. «Lewa» war wirkungslos und in Polens Offensive während des ganzen Spiels isoliert.

Gut gegangen – für beide

Mit dem Ergebnis, das zuletzt beiden half, konnten beide Mannschaften Unheil abwenden. Argentinien vermied das Scheitern in der Gruppe, wie es dem zweifachen Weltmeister zuletzt vor 20 Jahren, 2002 in Japan und Südkorea noch unter Nationaltrainer Marcelo Bielsa passiert war. Und die Polen verhinderten, dass sich ihre Durststrecke nicht noch um weitere vier Jahre ausdehnte. 1986 stiessen sie letztmals in die Achtelfinals vor. Sie schieden danach dreimal in der Gruppenphase aus, und fünf weitere Male qualifizierten sie sich nicht für die Endrunde.

Polen - Argentinien 0:2 (0:0)
Stadium 974, Doha. - 44'089 Zuschauer. - SR Makkelie (NED).
Tore: 46. Mac Allister 0:1. 68. Alvarez 0:2.
Polen: Szczesny; Cash, Glik, Kiwior, Bereszynski (72. Jedrzejczyk); Bielik (62. Szymanski), Krychowiak (83. Piatek); Zielinski, Swiderski (46. Skoras), Frankowski (46. Kaminski); Lewandowski.
Argentinien: Emiliano Martinez; Molina, Romero, Otamendi, Acuña (59. Tagliafico); Mac Allister (83. Almada), De Paul, Fernandez (79. Pezzella); Di Maria (59. Paredes), Messi, Alvarez (79. Lautaro Martinez).
Bemerkungen: 39. Szczesny hält Foulpenalty von Messi. Verwarnungen: 49. Acuña, 78. Krychowiak.

Saudi-Arabien – Mexiko

Im letzten Gruppenspiel gewinnt Mexiko gegen Saudi-Arabien 2:1. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses verpassen die Mittelamerikaner jedoch den Einzug in die Achtelfinals.

Nach fünf Halbzeiten ohne Torerfolg klappte es in der 47. Minute endlich mit dem ersten Treffer für Mexiko an der WM in Katar. Cesar Montes verlängerte den Eckball gekonnt mit der Hacke auf Henry Martin, der in der Mitte nur noch einzuschieben brauchte. Nur fünf Minuten später baute Mexiko die Führung bereits aus. Der linksfüssige Luis Chavez schoss einen Freistoss aus rund 29 Metern direkt ins Netz.

Plötzlich war der Glaube an ein Weiterkommen zurück. Spätestens, als im Parallelspiel der Gruppe Argentinien gegen Polen ebenfalls 2:0 in Führung ging. Damit brauchte Mexiko nur noch einen Treffer, um in der virtuellen Tabelle Polen zu überholen und den zweiten Platz einzunehmen. Diesen dritten Treffer suchte das Team von Trainer Gerardo Martino in der Folge vehement. Dabei liessen die Mexikaner jedoch beste Chancen ungenutzt. Zum Beispiel schloss Martin in der 70. Minute etwas zu überhastet ab und verpasste seinen zweiten Treffer.

Zwei weitere Mal lag der Ball bereits im Netz. Beide Male hatte sich der vermeintliche Torschütze jedoch in einer Offsideposition befunden.

epa10340144 Playes of Mexico look dejected after the FIFA World Cup 2022 group C soccer match between Saudi Arabia and Mexico at Lusail Stadium in Lusail, Qatar, 30 November 2022. EPA/Neil Hall
Frust pur bei den Spielern von Mexiko – trotz Sieg sind die Mittelamerikaner ausgeschieden.Bild: keystone

Und als die Mexikaner alles in die Offensive warfen, wurden sie von Salem Al-Dawsari bestraft. Er schoss das 1:2 aus saudischer Sicht und zerstörte somit die Hoffnungen auf Mexikos achten K.o.-Runden-Einzug in Serie.

Saudi-Arabien präsentierte sich zwar zu Beginn einmal mehr als offensiv agierender und furchtloser Gegner, liess jedoch mit zunehmender Dauer des Spiels nach. Ausserdem war das bereits dezimierte Team in der ersten Halbzeit durch eine weitere Verletzung eines Spielers geschwächt worden. Das Ausscheiden nach dem sensationellen 2:1-Startsieg gegen Argentinien ist dennoch eine leise Enttäuschung für die saudische Nationalmannschaft.

Saudi-Arabien - Mexiko 1:2 (0:0)
Lusail Iconic Stadium. - 84'985 Zuschauer. - SR Oliver (ENG).
Tore: 48. Martin 0:1. 53. Chavez 0:2. 94. Al-Dawsari 1:2
Saudi-Arabien: Al-Owais; Al-Ghanam (88. Bahebri), Al-Amri, Tambakti, Al-Bulaihi (37. Sharahili); Al-Buraikan, Al-Hassan (46. Madu), Abdulahamid, Al-Dawsari; Al-Shehri (62. Al-Aboud), Kanno.
Mexiko: Ochoa; Sanchez (88. Kevin Alvarez), Montes, Moreno, Gallardo; Edson Alvarez (88. Mori), Chavez; Lozano, Pineda (77. Rodriguez), Vega (46. Antuna); Martin (77. Jimenez).
Bemerkungen: Saudi-Arabien ohne Al-Malki (gesperrt), Al-Breik, Al-Faraj, Al-Shahrani (alle verletzt). Verwarnungen: 16. Edson Alvarez, 28. Al-Shehri, 34. Al-Hassan, 52. Tambakti, 81. Madu, 91. Al-Amri, 97. Bahebri.

(rst/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magenta
30.11.2022 22:27registriert März 2018
Schade, ich hätt's den Mexikanern gegönnt, die haben heute wirklich alles gegeben.
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Sitzplätzler
30.11.2022 22:41registriert April 2017
Mit so ner Nicht-Leistung wie Polen in den AF zu kommen ist schon speziell
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Müüsu
30.11.2022 22:45registriert November 2022
Mir ist bewusst das man an einer WM grundsätzlich so weit kommen möchte wie nur möglich. Doch die Leistung der Polen, sorry, war unter aller S**. Selten so was destruktives gesehen.
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