Bild: EPA/ANSA
Trainer Fischer war der Grund: Kuzmanovic verrät endlich, warum er den FCB verlassen hat
Rückblende: Es ist der Morgen des 19. Januar, als der FC Basel während des Trainingslagers in Spanien aufsehenerregende Neuigkeiten verkündet: Zdravko Kuzmanovic verlässt die Mannschaft per sofort, um Verhandlungen mit einem anderen Klub zu führen.
Nur gerade ein halbes Jahr, nachdem der serbisch-schweizerische Doppelbürger unter viel Brimborium zu jenem Verein zurückkehrte, bei dem seine Profilaufbahn begann und bei dem er nun die neue Identifikationsfigur werden sollte, ist das Abenteuer Geschichte.
Bild: freshfocus
Per Zufall fliege ich in der gleichen Maschine wie Kuzmanovic zurück in die Schweiz. Am Flughafen in Malaga sprechen wir kurz miteinander, doch offiziell äussern möchte sich der 28-Jährige zu seinem überraschenden Abgang nicht. «Sorry, ich darf und will nicht darüber sprechen. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.»
Tage, Wochen, ja Monate vergehen, in denen Kuzmanovic nichts von sich hören lässt. Stattdessen avanciert er bei Udinese Calcio, wohin er sich ausleihen liess, zur fixen Grösse im Mittelfeld.
In Basel ist sein Abgang, der mehr an eine Flucht denn an überlegtes Handeln erinnerte, schnell einmal kein Thema mehr: Zu unbedeutend war Kuzmanovic’ sportliche Rolle in der Vorrunde. Zu fest verärgert hat er die FCB-Fans, als dass sie ihm eine Träne nachweinen würden.
Bis gestern. Plötzlich leuchtet das Handy auf: SMS von Kuzmanovic. «Willst du eine Aussage? Dann ruf mich an!» So könne er den Fans sagen, was passiert sei.
Bild: KEYSTONE
Wir telefonieren zehn Minuten lang. Zehn Minuten, in denen Kuzmanovic ruhig, aber bestimmt nach monatelangem Schweigen sagt, warum er den FCB damals in Spanien Hals über Kopf verlassen hat.
Bevor wir auflegen, bittet Kuzmanovic darum, ihm seine Aussagen zur Autorisierung zuzuschicken. Als der FCB, notabene immer noch Kuzmanovic’ Arbeitgeber, vom Gespräch erfährt, bittet auch er um die Zustellung der Zitate. Nach langem Hin und Her wurden die Zitate in den folgenden Abschnitten freigegeben:
Fischer als Hauptgrund für den Abgang
Schnell wird klar: Der Grund für den Abgang war einzig und allein Trainer Urs Fischer. Kuzmanovic sagt:
Und weiter:
Bild: EPA/ANSA
Auf die Nachfrage, was genau zwischen ihm und Fischer nicht gestimmt habe, antwortet Kuzmanovic:
Und über das zwischenmenschliche Verhältnis:
Danach geht es um die Vorwürfe von Fans, er sei ein Charakterlump, weil er den FCB trotz dem Versprechen, bis zum Karriereende zu bleiben, verlassen hat. Kuzmanovic:
Kuzmanovic betont, er habe Verantwortung übernommen:
Bild: KEYSTONE
Und die Geschichten in den Medien, wonach er Teamkollegen von oben herab behandelt habe? Kuzmanovic:
Bis zum Saisonende ist Kuzmanovic ausgeliehen an Udinese. Was passiert danach? Ist eine Rückkehr zum FCB vorstellbar?
