Luzern stemmte sich nochmals gegen den Fall in die Abstiegsrunde, führte im Wankdorf dank den Toren von Jakub Kadak (3. und 33.) 1:0 und 2:1. Aber innerhalb von sechs Minuten machte der Meister aus dem Rückstand ein 4:2. Meschack Elia und zweimal Joël Monteiro waren zwischen der 48. und 54. Minute die Torschützen.
Durch die vierte Niederlage in Bern in Folge verspielten die Innerschweizer die Möglichkeit, sich in der letzten Runde vor der Teilung der Liga doch noch in die obere Tabellenhälfte zu hieven.
Die Luzerner hätten zur Pause gar höher als 2:1 führen können. Pius Dorn vergab unmittelbar vor dem Ausgleich durch Silvère Ganvoula das mögliche 2:0 für die Gäste. Nach einem Eckball kam der Deutsche völlig frei zum Abschluss. David von Ballmoos konnte den Ball jedoch in extremis klären. Die Luzerner haderten schliesslich auch mit Schiedsrichter Lukas Fähndrich, der in der 11. Minute einen Rückpass von Aurèle Amenda nicht als solchen taxierte.
Am Ende müssen sich die Innerschweizer selbst an der Nase nehmen. Zu schläfrig kamen sie aus der Kabine, zu wenig forsch wehrten sie sich gegen den keinesfalls unbezwingbar scheinenden Meister. Was sie in der ersten Halbzeit noch so gut machten, liessen sie zu Beginn der zweiten Halbzeit gänzlich vermissen. «Das war heute ein Spiegelbild unserer Saison», zog FCL-Trainer Mario Frick bei «Blue» Bilanz. «Es ist extrem enttäuschend, wie wir das Spiel hergeschenkt haben.»
YB machte durch den Sieg einen weiteren Schritt Richtung Meistertitel. Die Berner liegen nach der Niederlage von Servette sechs Punkte vor dem FC Lugano.
Young Boys – Luzern 4:2 (1:2)
31'500 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 3. Kadak (Klidje) 0:1. 27. Ganvoula (Elia) 1:1. 33. Kadak (Klidje) 1:2. 47. Elia 2:2. 49. Joël Monteiro (Lauper) 3:2. 53. Joël Monteiro (Lakomy) 4:2.
Young Boys: von Ballmoos; Blum (86. Janko), Camara, Amenda, Persson (46. Hadjam); Mvuka (46. Males), Lauper, Lakomy (81. Husic), Joël Monteiro (77. Colley); Elia, Ganvoula.
Luzern: Loretz; Ottiger (72. Ulrich), Jaquez, Löfgren, Leny Meyer; Dorn, Jashari, Winkler (72. Hegglin); Kadak (77. Max Meyer); Grbic (72. Villiger), Klidje (77. Okou).
Bemerkungen: Verwarnungen: 45. Amenda, 74. Leny Meyer, 83. Hadjam, 85. Dorn, 89. Elia.
Lange mussten sich die mitgereisten Fans aus Winterthur gedulden, ehe sie jubeln konnte. Trotz überlegen geführter Partie dauerte es bis zur 68. Minute, ehe der eingewechselte Aldin Turkes die Gäste erlöste. Der 27-Jährige traf im dritten Anlauf ins verwaiste Tor, nachdem Jérémy Vachoux sich zuvor gleich zwei Mal erfolgreich in die Winterthurer Abschlüsse geworfen hatte.
Zu diesem Zeitpunkt spielten die Gäste bereits lange in Überzahl. Sahmkou Camara hatte in der 28. Minute nach einer Notbremse gegen Adrian Gantenbein die Rote Karte gesehen. Basil Stillhart (41.) und Mateo Di Giusto (61.) trafen in der Folge nur die Torumrandung.
So musste Winterthur gegen aufopferungsvoll kämpfende Waadtländer bis zuletzt auf der Hut sein. Das Team von Patrick Rahmen schob sich in der Tabelle an St.Gallen und Zürich vorbei und ist neu auf Platz 4. Stade Lausanne-Ouchy verbleibt abgeschlagen am Tabellenende.
Stade Lausanne-Ouchy – Winterthur 0:1 (0:0)
2983 Zuschauer. - SR Tschudi.
Tor: 68. Turkes (Stillhart) 0:1.
Stade Lausanne-Ouchy: Vachoux; Gassama (64. Diakité), Pos, Hajrulahu, Camara, Abdallah; Mahmoud (83. Qarri), Bayard (78. Hamdiu), Akichi (84. Giovani Bamba), Gharbi; Ajdini (78. Damascan).
Winterthur: Keller; Sidler, Lekaj, Lüthi, Diaby; Schneider (90. Durrer), Stillhart; Gantenbein (46. Burkart), Di Giusto (82. Corbaz), Ltaief (90. Chiappetta); Baroan (67. Turkes).
Bemerkungen: 28. Rote Karte gegen Camara (Notbremse). Verwarnungen: 44. Gantenbein.
(ram/sda)