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Was, wenn es mit Barça nicht klappt? Die Optionen im Fall Lewandowski

Bayern's Robert Lewandowski reacts during the German Bundesliga soccer match between Bayern Munich and Stuttgart, at the Allianz Arena, in Munich, Germany, Sunday, May 8, 2022. (AP Photo/Michael  ...
Hat keine Lust mehr auf die Bayern: Robert Lewandowski.Bild: keystone

Was, wenn es mit Barça nicht klappt? Die Optionen im Fall Lewandowski

Die Schlammschlacht zwischen Robert Lewandowski und Bayern München ist noch nicht bereinigt. Nun schalten sich neben Barça weitere Klubs in den Poker ein.
14.06.2022, 10:4614.06.2022, 11:15
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Nur noch Weg aus München – Robert Lewandowski hat seine Position längst klargemacht. Obwohl der Vertrag des zweifachen FIFA-Weltfussballers bei den Bayern noch bis im Sommer 2023 weiterläuft, kann er sich einen weiteren Verbleib beim deutschen Meister nicht vorstellen. Lewandowski unterstrich die mit Aussagen wie: «Meine Geschichte beim FC Bayern ist vorbei.» Oder: «Etwas ist in mir gestorben. Ich will den FC Bayern verlassen, für mehr Emotionen in meinem Leben.»

Der Pole hat den Wunsch, sich dem FC Barcelona anzuschliessen, die Bayern wollen ihren Startstürmer aber nicht vorzeitig ziehen lassen. Vorstandsboss Oliver Kahn sagte: «Fakt ist, er hat einen Vertrag, diesen wird er erfüllen. Basta! Wir sind da sehr konsequent, was das betrifft.» Die Fronten sind verhärtet.

Doch es gibt auch noch ein anderes Problem, das den Wunschtransfer verhindern könnte: die Finanzen des FC Barcelona. Der katalanische Traditionsklub hat immer noch einen massiven Schuldenberg von 1,35 Milliarden Euro. Vizepräsident Eduard Romeu gab vor wenigen Tagen zu: «Ich habe es schon einmal gesagt: Wenn mir jemand 500 Millionen Euro geben will... Das ist es, was wir brauchen, um Barça zu retten.» Wenn man nichts unternehme, würde der Klub in der kommenden Saison einen Verlust von 150 Millionen Euro einfahren.

Auch der spanische Ligachef Javier Tebas warnte Ende Mai: «Stand jetzt kann sich Barcelona Robert Lewandowski nicht leisten.» Die angebotene Ablöse von 32 Millionen Euro für den Stürmer ist den Bayern denn auch deutlich zu wenig.

Mit etwas kreativer Buchhaltung könnte dieses Problem allerdings aus dem Weg geschafft werden. Zudem soll Lewandowski offenbar bereit sein, auf Gehalt zu verzichten. Statt wie bislang berichtet 32 Millionen Euro soll der Pole bei Barcelona pro Saison 12 Millionen netto erhalten. Zum Vergleich: Bei den Bayern erhält er aktuell 24 Millionen brutto pro Jahr.

Doch was, wenn es mit dem Wunschtransfer zum FC Barcelona nicht klappt? Auch dann würden sich Lewandowski mehrere Optionen anbieten.

1) Paris Saint-Germain

Unlängst hat sich auch der französische Meister PSG in den Lewandowski-Poker eingeschaltet. Der neue strategische Leiter Luis Campos will bei den Parisern die Abhängigkeit von Kylian Mbappé verringern. Dafür sei eine Trennung von Neymar wieder ein Thema. Und obwohl PSG nicht seine erste Wahl sei, könne sich Lewandowski einen Wechsel in die französische Hauptstadt eher vorstellen als einen Verbleib bei den Bayern.

epa09934731 Paris Saint-Germain's Neymar reacts during the French Ligue 1 soccer match between Paris Saint-Germain (PSG) and ES Troyes AC in Paris, France, 08 May 2022. EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSO ...
Lewandowski statt Neymar? Bei PSG wird darüber nachgedacht.Bild: keystone

2) Manchester United

Neusten Medienberichten zufolge beobachtet auch Manchester United die öffentliche Schlammschlacht zwischen den Bayern und Lewandowski ganz genau. Sollte der Wechsel zu Barcelona scheitern, seien die «Red Devils» bereit, rasch zu reagieren und «Lewa» ebenfalls ein Angebot zu machen.

3) Chelsea

Ein zweiter Premier-League-Klub hat ebenfalls ein Auge auf den Stürmerstar geworfen. Bei Chelsea kokettiert Romelu Lukaku mit einer Rückkehr zu Inter Mailand. Gemäss dem französischen TV-Sender «RMC Sport» wäre Lewandowski der gewünschte Lukaku-Nachfolger bei dessen Abgang.

4) Bayern München

Was, wenn die Bayern am Ende hart bleiben und Lewandowski einen Wechsel verweigern? Es wäre nicht das erste Mal in der Fussballgeschichte, dass ein Spieler nach wochenlangem Wechseldrama am Ende doch bleibt. Doch noch selten wurde eine öffentliche Schlammschlacht derart breitgetreten. Aktuell scheint es kaum möglich, dass Lewandowski noch einmal an die Säbener Strasse zurückkehrt. Falls dies doch geschieht, wird das Drama sicher weitergehen – egal ob auf dem Platz oder auf der Tribüne. (abu)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sitzplätzler
14.06.2022 11:36registriert April 2017
Jammern weil riesen Schulden, aber Lewa (+viele andere) verpflichten wollen.

Ohne Worte. Nur Verachtung für so was!
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silschzh
14.06.2022 11:15registriert Dezember 2021
32 Mio ohne Qualifier - was idR. auf "Brutto" hindeutet - auf 12 Mio, aber das dann ausdrücklich als "Netto" ... Ich habe keine Ahnung wie Steuern und Abgaben in Spanien bei solchen Einkommen aussehen - aber 12 Mio Netto kann vielleicht sogar mehr als 32 Mio Brutto erfordern. 24 Mio Brutto bei Bayern in Deutschland dürfte Netto vermutlich auch nicht weit von 12 Mio Netto entfernt sein. Generell etwas einen "Vergleich" zu nennen, dann aber Brutto / Netto bei unterschiedlichen Steuern Gegenüberzustellen ist kein "Vergleich" und eher eine Aussage wie: zu viel Geld so oder so.
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montagna
14.06.2022 11:26registriert Juni 2015
Sion?😏
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