Zwölf Türme und viel Spott: Die mutigen Stadionpläne von Birmingham City
Birmingham City plant den grossen Wurf. Der englische Zweitligist hat Pläne für ein neues Stadion vorgestellt, das bereits im Sommer 2030 gebaut sein soll.
Charakteristisch sind zwölf Kamine, die laut Klub-Boss Tom Wagner dafür sorgen, dass das Stadion noch aus 60 Kilometern Entfernung gesehen werden kann. Der Amerikaner nannte das Projekt bei der Vorstellung am Donnerstag einen «Leuchtturm für Birmingham».
Das geplante Stadion knüpfe an das stolze Erbe der West Midlands an, sagte Wagner weiter, «ein Erbe der Industrie, des Erfindungsreichtums und des Wachstums».
Thomas Heatherwick vom Architekturbüro, das das Stadion entwickelt, wollte etwas schaffen, das verbindet. «Allzu oft wirken Stadien wie Raumschiffe, die überall hätten landen können und die Umgebung sterilisieren», sagte er laut BBC. «Dieses Stadion wächst aus Birmingham selbst heraus – aus seinen Ziegeleien und dem Handwerk, das die Stadt prägte.»
Die Erinnerung an die Wurzeln wird natürlich gepaart mit der Moderne. Geplant sind ein einfahrbares Dach und ein Rasen, der aus dem Stadion gefahren werden kann. 62'000 Zuschauerinnen und Zuschauer sollen Platz finden. Auffallend ist auf den Visualisierungen, wie steil die Tribünen sind, damit die Fans möglichst nah am Spielfeld sind.
Der Neubau soll das St. Andrew's Stadium ersetzen, das seit 1906 die Heimat von Birmingham City ist. Es soll unweit davon im Stadtteil Bordesley Green entstehen. Die Pläne wurden natürlich auch ein paar Kilometer nördlich registriert, beim Lokalrivalen Aston Villa. Dessen Fans haben bereits einen wenig schmeichelhaften Namen für das neue Stadion mit seinen in den Himmel ragenden Kaminen: Dildo Park.
St Andrews @ Dildo Park pic.twitter.com/K3TfpV76zH
— Aston Villa Updates (@avfcbreaking) November 20, 2025
Die Stadt Birmingham hatte bereits im Sommer einen rund 2,5 Milliarden Franken teuren Ausbau des Tramnetzes angekündigt, um das neue Sport-Quartier im Osten der Stadt zu erschliessen. Dort will Klub-Chef Tom Wagner rund 3 Milliarden Franken investieren, nicht nur ins Stadion, sondern auch in Hotels, Wohnhäuser und Erholungsgebiete. Er versprach bis zu 8000 neue Arbeitsplätze.
Der nächste Schritt ist nun das Erlangen einer Baubewilligung. Zum Glück für den englischen Fussballklub sind die Kamine nicht ganz so hoch geplant, dass sie ihren Schatten bis nach Zürich werfen.
