Ein Tor eines Torhüters ist ohnehin ein Highlight, weil es so selten vorkommt. Dass der Goalie den Ball dann aber gleich mit einem Fallrückzieher ins Netz drischt, macht das Ganze aber noch spezieller. So geschehen in Hongkong beim Spiel des Hong Kong FC gegen Resources Capital. In der 96. Minute setzte der Engländer Freddie Toomer zu diesem Kunststück an und erzielte damit den Ausgleich zum 1:1.
Dieser Stürmer hätte sich lieber mal etwas von Goalie Toomer abgeschaut. Als Mamadou Fall in der 35. Minute der Partie zwischen Hatayspor und Kasimpasa aufs Tor stürmt, unterläuft dem gegnerischen Goalie ein vermeintlich folgenschwerer Fehler. Denn plötzlich steht der Senegalese vor dem leeren Tor – nur schiesst er an den Pfosten. So verpasst Kasimpasa den Führungstreffer, verliert am Ende 0:1 und rutscht zu allem Unglück auch noch auf einen Abstiegsplatz.
👀 Mamadou Fall, müsait pozisyonda ağları bulamadı! #HTYvKSP pic.twitter.com/EDTINFjvHR
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Dass es auch den Besten einmal schwerfällt, das Tor zu treffen, zeigen die Offensivkräfte von Liverpool derzeit. In den letzten drei Ligaspielen erzielten Mohamed Salah, Darwin Nuñez und Co. keinen einzigen Treffer. Seit die Saison in der Premier League nach der WM-Pause wiederaufgenommen wurde, erzielte ein Leicester-Spieler die meisten Tore für die «Reds». Wout Faes traf bei der 1:2-Niederlage seines Teams in Liverpool zweimal ins eigene Tor. Damit ist er der beste Torschütze der «Reds», weil Salah, Virgil van Dijk, Stefan Bajcetic und Alex Oxlade-Chamberlain in den sechs Spielen nur je einmal einnetzten.
Since the World Cup, Leicester City's Wout Faes has scored more Premier League goals for Liverpool than any Liverpool player 😳 pic.twitter.com/DDLl44sB8H
— ESPN FC (@ESPNFC) February 5, 2023
In Spanien kam es am Wochenende zu einer kuriosen Szene. Als Atlético Madrid nach einer guten Stunde gegen Getafe in Führung ging, sass der Torschütze nämlich bereits auf der Bank. Angel Correa hatte kurz zuvor getroffen, doch sein Tor wurde aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Direkt nach seinem vermeintlichen Treffer wurde der Stürmer von Trainer Diego Simeone durch Yannick Carrasco ersetzt. Von der Bank sah er dann, wie sich der Schiedsrichter die Hand ans Ohr hielt und dann anzeigte, dass der Treffer doch zählte.
An der WM war Lautaro Martinez die tragische Figur, weil zwei seiner Tore im Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurden. Die Bilder der unheimlich knappen Entscheidung gingen um die Welt. Am Ende unterlag Argentinien 1:2, ein denkbar schlechter Start in eine am Ende traumhafte Weltmeisterschaft für die «Albiceleste».
Nun wurde Martinez im Mailänder Derby erneut um ein Tor gebracht. Wieder war es nur ein Teil der Schulter, der im Abseits stand. Inter gewann die Partie gegen die AC Milan dank eines Tors von Martinez dennoch 1:0, aber der 25-jährige Stürmer dürfte in Zukunft beim Krafttraining wohl zweimal überlegen, ob er die Schulterübung nicht vielleicht lieber auslässt.
— Out of Context Scaloneta (@OoCScaloneta_) February 5, 2023
Über ein halbes Jahr blieb Sébastien Haller, der im Sommer von Ajax Amsterdam nach Dortmund gewechselt war, ohne Pflichtspieleinsatz. Dem Ivorer wurde in der Saisonvorbereitung Hodenkrebs diagnostiziert und er musste zweimal operiert werden. Nun traf er erstmals für seinen neuen Klub – direkt vor der berüchtigten Südtribüne. Und das am Weltkrebstag. Manche Geschichten sind fast zu schön, um wahr zu sein. Nach dem 5:1-Sieg des BVB gegen Freiburg sagte Haller: «Ich werde diesen Tag nie vergessen.»
Auch Karim Adeyemi feierte am Samstag eine Premiere. Der 21-jährige Stürmer erzielte sein erstes Tor in Dortmund, nachdem er in der vorherigen Woche auswärts erstmals für den BVB getroffen hatte. Mit 36,65 Kilometer pro Stunde stellte er zudem einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der Bundesliga auf. Doch beim Tor von Haller, erlebte er einen harten Aufprall. Adeyemi sprang nämlich auf die Jubeltraube, die sich schnell um den Torschützen bildete, und fiel anschliessend herunter.
Der Schuldige war schnell gefunden. Ein Bild zeigt, wie Marco Reus seinem Mitspieler einen kleinen Schubs gibt. Der Schrecken ist Adeyemi regelrecht ins Gesicht geschrieben… 😂
Anders als Freddie Toome vom Hong Kong FC gelingt diesem Goalie in der Nachspielzeit nicht der entscheidende Ausgleichstreffer. Vielmehr muss sich Mark Birighitti von Dundee United Vorwürfe anhören, was er so weit vor seinem Tor macht. Mit einem Distanzschuss aus der eigenen Hälfte sorgt Stephen Humphrys in der schottischen Liga für die Entscheidung. Die Hearts siegen 3:1 und beweisen einmal mehr: Wenn du sie vorne nicht machst, kassierst du sie hinten.
Wenn es ihn braucht, ist er da. Das wissen sie nicht nur in Argentinien und Barcelona, sondern mittlerweile auch in Paris. Im Spiel gegen Toulouse, in dem PSG zwischenzeitlich in Rückstand lag, zeigte Lionel Messi nämlich einmal mehr seine ganze Klasse. Mit einem sehenswerten Schlenzer von ausserhalb des Strafraums erzielte er den Siegtreffer zum 2:1 und sammelte damit den 45. Skorerpunkt in dieser Saison für Klub und Land. Der Weltmeister absolvierte für PSG und Argentinien 34 Spiele und erzielte dabei 27 Tore sowie 18 Vorlagen – mehr als jeder andere Spieler in einer der Topligen.
Einmal mehr bleibt Chelsea ohne Tor, einmal mehr zeigt Fulham, dass es in dieser Saison auch mit den Grossen mithalten kann. Wenige Wochen nach dem 2:1-Erfolg gegen die «Blues» ringt Fulham dem Team von Trainer Graham Potter ein 0:0 ab. Und zeigte Chelsea auch gleich, dass man sich besser nicht mit den «Cottagers» anlegt. Auf einen Twitter-Post von Chelsea mit der Überschrift «Antwortet mit einem besseren Rechtsverteidiger» über dem Bild von Reece James, reagierte der ebenfalls in London heimische Klub mit einem Bild von Kenny Tete, der die Trophäe für den Spieler des Spiels hält.
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— Fulham Football Club (@FulhamFC) February 4, 2023
Zum Abschluss haben wir noch ein wenig Bonusmaterial. Und zwar handelt es sich dabei um Aussagen zweier ehemaliger Weltklasse-Fussballer. Welcher Fussballfan erinnert sich nicht an das Tor von Paul Scholes im Champions-League-Halbfinal der Saison 2007/08 gegen den FC Barcelona? Mit dem einzigen Tor in Hin- und Rückspiel sicherte er Manchester United das Weiterkommen. Nun erzählte er im Gespräch mit seinem ehemaligen Mitspieler Gary Neville, dass es ein «Fehltritt» war. So wie der Ball im Tor landete, sei es nicht geplant gewesen. Trotzdem bleibt es eines der schönsten Tore der Champions-League-Geschichte.
Und als Mesut Özil von einem Fan gefragt wurde, wie es war, mit Cristiano Ronaldo zu spielen, antwortete dieser: «Frag ihn, er hat mit mir gespielt.»