Der Londoner Klub Chelsea erlebte einen nervenaufreibenden Deadline-Day. Am letzten Tag der Wintertransfer-Periode standen die «Blues» noch mit mehreren Klubs in Verhandlungen.
Einerseits sollte Enzo Fernandez unbedingt noch nach England gelotst werden, was schlussendlich auch gelang – dank einer Rekord-Ablösesumme von 121 Millionen Euro. Zugleich sollte ein anderer Spieler den Klub kurz vor Ablauf der Transferfrist verlassen. Hakim Ziyech sollte leihweise bis Saisonende zu Paris Saint-Germain wechseln. Dies scheiterte aber an Chelseas Unvermögen, wie englische und französische Medien nun übereinstimmend berichten.
Die Engländer hätten PSG mehrmals die falschen Dokumente geschickt, berichtet unter anderem Bruno Salomon von «Radio France». Weil Ziyech bereits in Paris weilte und den Wechsel ebenfalls unbedingt wollte, hatte er den Leihvertrag wie sein vermeintlich neuer Klub bereits unterschrieben, und so brauchte es nur noch die Unterschrift des abgebenden Vereins. Diese kam jedoch nicht rechtzeitig an. Chelsea sandte gemäss «Sky» zweimal den nicht unterschriebenen Vertrag zurück, Journalist Salomon berichtet sogar von drei missglückten Versuchen, den unterschriebenen Vertrag an eine E-Mail anzuhängen.
The timeline of Hakim Ziyech's failed Deadline Day transfer to PSG ⚽⤵️ pic.twitter.com/cQTZZlyxLQ
— Sky Sports News (@SkySportsNews) February 1, 2023
Demnach antwortete Chelsea auf mehrere Anrufe aus Frankreich nicht, wodurch es überhaupt erst so knapp wurde. Erst drei Minuten nach Ablauf der Deadline traf der unterschriebene Vertrag doch noch in Paris ein, aber da war es bereits zu spät. PSG konnte den Spieler nicht mehr bei der Liga registrieren. Salomon vermutet, dass Chelsea so sehr auf den Fernandez-Deal fokussiert war, dass dem Klub in den Verhandlungen mit PSG diese Fehler unterlaufen konnten.
PSG versuchte am Mittwoch noch, Einspruch gegen die Entscheidung der französischen Liga einzulegen, doch diese lehnte die Registrierung Ziyechs erneut ab. So bleibt der marokkanische Mittelfeldspieler vorerst bei Chelsea, wo er in Joao Felix, Mykhailo Mudryk und Noni Madueke mehrere neue Konkurrenten bekommen hat.
Gemäss Kaveh Solhekol von «Sky» sei der 29-jährige Ziyech extrem wütend, dass sein Wechsel nicht geklappt hat. Er habe Chelsea-Besitzer Todd Boehly gar persönlich geschrieben und ihn darum gebeten, die Leihe zu ermöglichen. Doch der US-Amerikaner hatte scheinbar Wichtigeres zu tun. Gegenüber «The Athletic» beschrieb eine anonyme Quelle von PSG die Situation als «Zirkus erster Klasse». (nih)