Der Clasico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid am Sonntag bot eine tolle Show. Dazu gehörten ein Hattrick des Madrilenen Kylian Mbappé und die technischen Meisterleistungen von Barcelonas Lamine Yamal und Raphinha.
Am Ende gewann Barça – obwohl es bereits in der 14. Minute mit 0:2 zurücklag – mit 4:3 und steuert auf den Titel zu. In der Tabelle von La Liga haben die Katalanen drei Spieltage vor Schluss nun sieben Punkte Vorsprung auf ihr Opfer (2.).
Bei diesem Derby gab es auch einige strittige Szenen. Eine davon war die 95. Minute, als der Schiedsrichter das 5:3 von Fermin Lopez nach Konsultation des Videobeweises (VAR) zurücknahm. Was war der Grund dafür? Er hatte den Ball erobert, dabei aber ein Handspiel begangen und danach Madrids Torwart Thibaut Courtois mit einem harten Schuss überlistet.
Der spanische Fußballverband (RFEF) hat in den sozialen Netzwerken ein Video mit Audios des Dialogs zwischen den Videoassistenten und dem Schiedsrichter auf dem Platz veröffentlicht, der letzteren – Alejandro José Hernandez Hernandez – dazu veranlasste, das Tor von Barça zu annullieren. Die katalanische Presse und die Fans der Blaugrana haben diesen Dialog als Skandal bezeichnet.
Wie RMC Sport berichtet, hört man dort «eine Person, die eine gewisse Erleichterung über ein Handspiel des katalanischen Stürmers zum Ausdruck bringt». Diese Person bleibt unidentifiziert, hat aber zwangsläufig etwas mit dem Schiedsrichter dieser Begegnung zu tun, da es sich um offizielle Tonaufnahmen des Verbands handelt.
🗣️ AUDIO REVISIÓN VAR
— RFEF (@rfef) May 11, 2025
🗓️ Jornada 35 | Primera División
⚽️ @FCBarcelona_es 🆚 @realmadrid | 96'#ArbitrajeRFEF | @CTARFEF pic.twitter.com/5SQztI5Apn
Der VAR meldete sich beim Schiedsrichter, um ihm ein Handspiel von Lopez zu melden: «Hör mir zu, Alex. Wir haben gerade ein Handspiel gesehen, okay? Komm bitte her und sieh es dir an.»
Die Beobachtung des VAR war richtig: Es gab tatsächlich ein Handspiel des Spielers aus Barcelona und es war logisch, das Tor zu annullieren. Die beiden spanischen Worte «menos mal» (zu übersetzen mit «zum Glück») – bei 36 Sekunden im obigen Video – sorgen für einen Skandal, da sie von einem Offiziellen stammen, der offenbar seine Erleichterung über das katalanische Handspiel (und die damit verbundene Annullierung des Tores) zum Ausdruck bringt:
Und als ob dieses «zum Glück» nicht schon genug wäre, um die Fans des FC Barcelona zu empören, ist die fragliche Passage die einzige, die in dem Video des spanischen Verbandes nicht untertitelt wurde …
Diese Schiedsrichterpolemik reiht sich in eine bereits sehr lange Liste in Spanien ein. Ende April, vor dem Finale der Copa del Rey (das gegen Barcelona verloren ging), zeigte der offizielle TV-Kanal von Real Madrid eine Zusammenstellung der zahlreichen Entscheidungen des Schiedsrichters, die der Meinung der Madrilenen nach gegen den eigenen Verein ausfielen. Am Sonntag vor dem Clásico tat der Klub aus der Hauptstadt genau dasselbe mit Alejandro José Hernandez Hernandez, um ihn unter grossen Druck zu setzen. Und nach dem verlorenen Champions-League-Halbfinal gegen Inter Mailand attackierten die katalanische Presse sowie Spieler und Fans des FC Barcelona Schiedsrichter Szymon Marciniak.
Dieser polemische Dialog zwischen dem Mann in Schwarz und dem VAR wird sicherlich noch für viel Gesprächsstoff auf der anderen Seite der Pyrenäen sorgen. (yog)