Erstmals seit 2014 und zum 16. Mal ist der SFV an einer U17-EM vertreten. In England peilen die Schweizer Junioren ab Freitag in der Gruppe mit dem hoch eingeschätzten Gastgeber, Italien und Israel einen Viertelfinalplatz an.
Angesichts der positiven Entwicklung in den letzten neun Monaten ist ein Coup im Bereich des Möglichen. Nur die mit Millionen-Budgets operierenden Three Lions, 2017 mit der U19-EM-Trophäe und zwei WM-Titeln (U17 und U20) nahezu unschlagbar gut, dürften in einer eigenen Liga spielen.
Aufhorchen liessen Marinis Talente im vergangenen März mit dem Gruppensieg vor Portugal in der Elite-Runde. Das 1:1-Remis gegen den Nachwuchs aus dem Land des Europameisters ist bemerkenswert – die Lusitaner sind auf den U-Stufen tonangebend, innerhalb der letzten zwei Dekaden haben sich 55 portugiesische Junioren-Auswahlen für eine Endrunde qualifiziert und dabei zehn Trophäen gewonnen.
Stefan Marini, der frühere Nationalspieler ist seit bald fünf Jahren beim Verband engagiert, ist mit den jüngsten Fortschritten zufrieden. «Gegen Portugal hat man gesehen, dass wir in der Lage sind, ein sehr gutes Niveau zu halten.» Im Vordergrund stehe die Teamleistung, so der Luzerner Coach. Eine der Qualitäten sei die schnelle Umschaltphase. «Wir haben vier bis fünf Tore nach Gegenstössen geschossen.»
Der Speed im Angriff sein ein Merkmal der im Vergleich zur Konkurrenz im Schnitt sehr jungen Gruppe. In der Offensive dreht sich einiges um Julian von Moos von GC. Der Captain legt sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA ohne Umschweife fest: «Wir haben grosse Ziele und werden uns in England nicht verstecken.» Von den diversen Scouts lässt sich der Schweizer Topskorer nicht irritieren: «Die äusseren Einflüsse können wir gut ausblenden.»
Der Thurgauer von Moos und Becir Omeragic ragen aus dem soliden Kollektiv heraus. Der 16-jährige Abwehrchef von Servette gehört in seinem Jahrgang europaweit zur obersten Kategorie. Omeragic steht eine vielversprechende Zukunft bevor, diverse Grossklubs bemühen sich um den Innenverteidiger. «Ich halte mir alle Optionen offen», sagt er vor seinen wichtigsten zwei Fussball-Wochen. (ram/sda)