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Portugiesen wittern Verschwörung, weil Schiri beim Aus Argentinier ist

Referee Facundo Tello, left, discusses with Portugal's Pepe, center, and Portugal's Ricardo Horta during the World Cup quarterfinal soccer match between Morocco and Portugal, at Al Thumama S ...
Pepe (Mitte) und Ricardo Horta beschweren sich bei Schiedsrichter Facundo Tello.Bild: keystone

Portugiesen wittern Verschwörung, weil die FIFA einen Schiri aus Argentinien einteilte

10.12.2022, 19:2611.12.2022, 13:41
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Für Portugal ist die Fussball-WM in Katar Geschichte. Im Viertelfinal scheiterten Cristiano Ronaldo und Co. sensationell an Marokko. Die Afrikaner siegten 1:0.

Nach dem Ausscheiden war der Frust bei den Portugiesen, die das Spiel weitgehend kontrollierten, gross. Mehrere Spieler haderten mit dem Entscheid der FIFA, für ihre Partie einen Schiedsrichter aus Argentinien aufgeboten zu haben.

Ronaldo vs. Messi, selbst wenn Messi nicht dabei ist

Weshalb dies kritisiert wurde? Natürlich wegen der Rivalität zwischen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Die beiden dominierenden Fussballer der letzten 15 Jahre reisten für ihr jeweils letztes WM-Turnier nach Katar und die Frage stand im Raum, ob es einem der beiden gelingen kann, seiner Karriere mit dem Gewinn des Weltmeistertitels die Krone aufzusetzen.

Messi hat die Chance noch, er trifft am Dienstag im Halbfinal mit Argentinien auf Kroatien. Für Ronaldo ist der Traum geplatzt. CR7 eilte nach dem Abpfiff mit Tränen in den Augen in Richtung Kabine und nahm zunächst keine Stellung.

Anstelle Ronaldos sprachen andere Spieler mit den Reportern. Der 39-jährige Verteidiger Pepe, lange nicht nur im Nationalteam, sondern auch bei Real Madrid ein Mitspieler Ronaldos, kritisierte dabei die Ansetzung des Schiedsrichters. Denn Facundo Tello ist Argentinier – wie Ronaldo-Rivale Messi.

«Gelinde gesagt seltsam»

«Es ist inakzeptabel, dass uns heute ein argentinischer Schiedsrichter gepfiffen hat», polterte Pepe, «nach dem, was gestern passiert ist bei Messi und Argentinien.» Marokkos Torhüter hätten dauernd auf Zeit gespielt. «Und wie viel wurde nachgespielt? Nichts. Nur acht Minuten.»

Portugal's Cristiano Ronaldo, right, talks with the referee Facundo Tello from Argentina during the World Cup quarterfinal soccer match between Morocco and Portugal, at Al Thumama Stadium in Doha ...
Auch Ronaldo wollte mit dem Ref diskutieren.Bild: keystone

Routinier Pepe hatte seine Meinung nicht exklusiv. Auch Bruno Fernandes, zuletzt bei Manchester United an der Seite Ronaldos, lobte zwar Marokko fürs Weiterkommen: «Sie haben es verdient.» Die Wahl des Schiedsrichters fand Fernandes «gelinde gesagt seltsam».

Marokko feiert in aller Welt den Einzug in den WM-Halbfinal

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Marokko feiert in aller Welt den Einzug in den WM-Halbfinal
Rabat (Marokko).
quelle: keystone / jalal morchidi
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Besonnen reagierte Bernardo Silva. «Acht Minuten Nachspielzeit erscheinen mir nicht viel», sagte er. «Aber ich denke nicht, dass es sich lohnt, über diese Art von Thema zu sprechen. Wir hätten es besser machen müssen.»

Aus neutraler Sicht gab Tellos Leistung kaum Anlass zu Diskussionen. Aber wenn es um die ewige GOAT-Frage zwischen Ronaldo und Messi geht, sind Diskussionen nicht zwangsläufig neutral. (ram)

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Fans aus aller Welt an der Fussball-WM 2022 in Katar
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Fans aus aller Welt an der Fussball-WM 2022 in Katar
Portugal.
quelle: keystone / abir sultan
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Marokkos Boufal feiert Halbfinal-Einzug mit der Mutter
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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Massalia
10.12.2022 19:51registriert Juni 2021
Nachspielzeit nichts. Nur acht Minuten. 😂
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Rön73
10.12.2022 19:34registriert April 2019
Die alte Geschichte: Der Schiri ist schuld!
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Walser
10.12.2022 20:30registriert Februar 2018
Wie lächerlich ist denn das? Aber gerade von Pepe ist das nicht verwunderlich. Einer der unfairsten, hinterhältigsten Spielern in den Topligen. Dazu gibts zig Videos.
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