Die Personalie Lionel Messi hält die Fussballwelt seit Monaten in Atem. Da sein Vertrag bei PSG Ende Juni ausläuft, wird schon lange spekuliert, wo der 35-Jährige seine Karriere fortsetzen wird. Seit dem gestrigen Donnerstag ist klar, dass Paris keine Option mehr ist. Damit bleiben drei Interessenten übrig.
Es wäre die romantischste Option: Messi kehrt zwei Jahre nach seinem tränenreichen Abschied zum FC Barcelona zurück. Dem Klub, dem er seit seinem 14. Lebensjahr angehörte und mit dem er Titel um Titel gewann. 672 Tore schoss der Argentinier in 778 Spielen für Barça. Natürlich wollen die Katalanen ihren verlorenen Sohn zurückholen. Daran lassen weder Präsident Joan Laporta noch Trainer Xavi auch nur den geringsten Zweifel.
Doch Barcelona hat ein Problem. Ein grosses, ein finanzielles. Ende April sagte Javier Tebas, Präsident der spanischen Liga, dass Barcelona noch weit davon entfernt ist, Messi unter Vertrag nehmen zu können. Dies liegt an den finanziellen Regularien der Liga. Trotz der Abgänge von Sergio Busquets und Jordi Alba überschreitet der Klub das vorgegebene Budget noch immer um 100 Millionen Euro, wie «Relevo» berichtet.
So müssen sie wohl erneut Übertragungsrechte oder Anteile an Tochtergesellschaften veräussern, um Transfers tätigen zu können. Ansonsten gilt weiterhin die Regel, dass nur zwei Fünftel der Einnahmen verwendet werden können. Noch sind die Verantwortlichen bei Barça aber zuversichtlich, die nötigen Einnahmen generieren zu können. Dies müssen sie aber schnell tun.
Denn wie das spanische Online-Portal ebenfalls berichtete, habe Messi dem FC Barcelona ein Ultimatum von zehn Tagen gegeben. So müssen Laporta und Co. ihm in der nächsten Woche Bescheid geben, ob eine Verpflichtung finanziell möglich wäre. Ein konkretes Angebot darf der Klub bis dahin nicht machen, angeblich gab es jedoch eine mündliche Offerte über 25 Millionen Euro für ein Jahr. Klar sei hingegen, dass Messi zu seiner alten Stätte zurückkehren wolle, da er sich weiterhin auf hohem Niveau sehe und auch auf diesem spielen möchte.
Dies wäre in Saudi-Arabien nicht möglich. Dafür würde er dort Unsummen an Geld verdienen. Am Angebot von Al-Hilal hat sich nichts geändert. Dieses liege ihm bereits seit Wochen vor, der Klub biete ihm angeblich rund 400 Millionen Euro Gehalt – pro Jahr. Besonders Vater Jorge Messi sei von der Offerte angetan und würde sich einen Wechsel seines Sohnes in den Nahen Osten wünschen, wie das katalanische Portal «Beteve» schreibt.
Messi verdient in seiner Botschafterrolle für Saudi-Arabien bereits 7,5 Millionen Euro jährlich und war aus diesem Grund erst Anfang Mai auf die Arabische Halbinsel gereist, was zu einer vorübergehenden Suspendierung bei PSG führte. Saudi-Arabien wünscht sich, dass Messi die Kandidatur für die WM 2030 unterstützt. Dies tut Cristiano Ronaldo, der im Januar zu Al-Hilals Liga-Konkurrent Al-Nassr gewechselt war, bereits. Ob ihm sein langjähriger Rivale folgt, hängt wohl vor allem davon ab, ob Barcelona die nötigen finanziellen Mittel rechtzeitig beschaffen kann.
Doch die Katalanen scheinen noch ein Ass im Ärmel zu haben. Nachdem im letzten November spekuliert wurde, dass ein Wechsel in die USA bereits beschlossene Sache sei, flachten die Gerüchte in der Folge etwas ab. Doch Inter Miami und vor allem Mitbesitzer David Beckham buhlen weiter um den siebenfachen Weltfussballer. Nun soll es ein konkretes Angebot gegeben haben, wie «Sport» berichtet. Dieses würde Messi über vier Jahre insgesamt 200 Millionen Euro einbringen.
Bereits vor seinem Wechsel zu PSG habe es Gespräche zwischen Messi und dem MLS-Klub gegeben. Zu dem Zeitpunkt besass der Weltmeister von 2022 bereits eine Wohnung in der Florida-Metropole. Besonders spannend dürfte das Angebot Miamis aber durch den Umstand sein, dass er so trotzdem für Barça spielen könnte.
Gemäss «L'Équipe» sei es nämlich denkbar, dass Messi im Anschluss an den Wechsel zum MLS-Klub dann sofort für 6 bis 18 Monate an Barcelona ausgeliehen würde. So würde er entweder auf die nächste Saison oder jene im Jahr 2025 zu Inter Miami stossen. In den USA dauert eine Spielzeit jeweils von Februar bis Dezember.
Dies würde gewährleisten, dass Messi bis zur Copa America 2024 auf höchstem Niveau weiterspielen und zudem noch einmal für seinen Herzensverein auflaufen könnte. Danach solle er dann auch als Botschafter für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko fungieren.
Noch habe es aber keine konkreten Gespräche zwischen den beiden Klubs über einen solchen Vorgang gegeben. Doch sollte Barcelona Messis Gehalt nicht alleine stemmen können, dürfte dies eine spannende Option aus der Sicht aller Beteiligten werden.