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Lionel Messi und PSG waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt

Lionel Messi file photo File photo dated 24-11-2021 of Lionel Messi, who has been suspended by Paris St Germain for two weeks after making an unauthorised trip to Saudi Arabia, according to reports. I ...
Lionel Messi und Paris Saint-Germain – so richtig funktioniert hat das nie.Bild: www.imago-images.de
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Lionel Messi und PSG waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt

Nach einer Saudi-Arabien-Reise ohne Erlaubnis des Klubs wurde Lionel Messi von Paris Saint-Germain suspendiert. Das Experiment mit dem Argentinier ist in Frankreichs Hauptstadt definitiv gescheitert – nun gibt es für diesen nur eine echte Option.
03.05.2023, 08:0003.05.2023, 13:31
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Das Experiment stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Lionel Messi weinte bei seinem Abschied in Barcelona, er sowie der Klub beteuerten, keine Trennung zu wollen, doch es bleibe kein anderer Ausweg. Das exorbitante Gehalt des Argentiniers sei einfach nicht mehr zu stemmen, selbst eine Gehaltskürzung würde nicht reichen, um unter die vorgegebene Gehaltsgrenze zu kommen. Nur deshalb wechselte Messi im Sommer 2021 zu Paris Saint-Germain. Es waren zwei im Klub schwierige Jahre für ihn. Nun ist das Experiment endgültig gescheitert.

Messi wurde gemäss Medienberichten für zwei Wochen aus dem Team verbannt. Weil er seine eigenen Interessen einmal mehr vor jene des Vereins gestellt hatte. Anstatt nach der 1:3-Niederlage vom Wochenende gegen Lorient am Training teilzunehmen, reiste er ohne Erlaubnis des Klubs für seine Tätigkeit als Tourismus-Botschafter nach Saudi-Arabien.

Lionel Messi fungiert als Tourismus-Botschafter für Saudi-Arabien.

In Barcelona konnte er sich diese Freiheiten erlauben, dort war er eine Legende, führte den Klub zu unzähligen nationalen Titeln und gewann viermal die Champions League. Mit PSG gewann er hingegen lediglich die Meisterschaft, in der Champions League scheiterte der Klub zweimal im Achtelfinal. Doch für die «Königsklasse» wurde Messi geholt. Von der Verpflichtung des 7-fachen Weltfussballers versprachen sich die Klubbosse mehr als die wohl bald zwei Meisterschaften in der Ligue 1.

Auch bei den Fans in Frankreichs Hauptstadt löste der Transfer eine grosse Euphorie aus, bald einmal waren Messi diese aber nicht mehr so gut gesinnt. Zuletzt wurde er im «Parc des Princes» gar ausgebuht. Nach zwei Saisons wird der 35-Jährige Paris im Sommer wieder verlassen. Trotz der Superstar-Offensive um Messi, Kylian Mbappé und Neymar erreichte der Klub nicht den gewünschten Erfolg. Weil er es verpasste, um das Trio eine funktionierende Mannschaft aufzubauen – wenn das überhaupt möglich ist.

Weder Messi noch Mbappé oder Neymar sind für ihre Arbeit gegen den Ball bekannt. Aber gegen Topklubs wie Real Madrid oder den FC Bayern ist es fast unmöglich, zu zehnt, zu neunt oder gar zu acht zu verteidigen. So war das Experiment Messi und PSG schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Weil es eben doch nicht reicht, einfach so viele Stars wie möglich in einem Team zu vereinen, um die grössten Titel zu gewinnen.

PSG's Neymar, centre, celebrates with his teammates Kylian Mbappe, left, and Lionel Messi after scoring his side's second goal during the French League One soccer match between Paris Saint-G ...
Das Superstar-Trio aus Mbappé, Neymar und Messi (v. l.) blieb hinter den Erwartungen zurück.Bild: keystone

Für Paris ist eine Trennung von Messi also ohnehin sinnvoll. Mit dem 24-jährigen Mbappé – solange dieser nicht nach Madrid wechselt – ist man für die Zukunft gewappnet. Der Franzose führte PSG in der Saison 2019/20 gemeinsam mit Neymar schon einmal in den Champions-League-Final. Auch sonst ist das Kader mit hervorragenden Fussballern gespickt, weshalb PSG in der nächsten Saison, dann wohl unter einem neuen Trainer, erneut zu den Titelkandidaten in der «Königsklasse» gehören wird – auch ohne Messi.

Wie es für diesen weitergeht, ist offen. Dass er im richtigen Team noch einen grossen Einfluss haben kann, hat Messi an der Weltmeisterschaft im letzten Jahr gezeigt. Bei PSG kommt er in der laufenden Saison in 37 Spielen auf starke 39 Skorerpunkte. An Interessenten dürfte es also kaum mangeln.

Barcelona's Lionel Messi celebrates after scoring his side's second goal during the Champions League round of 16, second leg soccer match between Barcelona and Napoli at the Camp Nou Stadium ...
Die ersten 17 Jahre seiner Profikarriere spielte Messi für den FC Barcelona – kehrt er im Sommer dorthin zurück?Bild: keystone

Doch eigentlich gibt es nur eine wirkliche Option: eine Rückkehr nach Barcelona. Der spanische Klub und «La Pulga» gehören einfach zusammen. Zuletzt äusserte auch Präsident Joan Laporta den Wunsch, Messi wieder im Trikot der «Blaugrana» zu sehen. Und bevor er einen Wechsel nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal, von wo er angeblich ein Angebot hat, ernsthaft in Erwägung zieht, sollte er sich vielleicht mit seinem langjährigen Rivalen unterhalten. Cristiano Ronaldo soll bei Al-Nassr bereits nach wenigen Montan nicht mehr zufrieden sein und nach Europa zurückkehren wollen.

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56 Kommentare
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Grammar-Natsi
03.05.2023 08:30registriert September 2021
Och armer Lionel, er ist zu teuer für die Fussballwelt. Und Cristiano ist auch unglücklich. Das betrübt meine Seele zutiefst.
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Bort?
03.05.2023 09:57registriert Dezember 2018
Mit den 3 im Sturm, brauchst du im Mittelfeld 5 x Gattuso um das zu kompensieren 😁
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sweeneytodd
03.05.2023 10:45registriert September 2018
Messi hatte sein letzter grosser Moment mit dem (überragenden) WM Gewinn und Weltfussballer des Jahres #7, CR7 mit dem (überreagenden) EM Gewinn und CL Titel #5, aber irgendwann sind auch diese Geschichten zu Ende. Es kommen neue Top Spieler, man wirds verkraften.
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