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Als sich die erste Hälfte der Verlängerung dem Ende näherte, schien sich der Name Apollon Limassol für die Grasshoppers auf einer Liste mit Lech Poznan, Steaua Bukarest, FC Brügge und Fiorentina einzureihen. Es sind die Klubs, an welchen die Zürcher seit 2006 in der Ausscheidung zur Europa-League-Gruppenphase gescheitert sind. 1:3 lag GC gegen Apollon Limassol nach etwas mehr als 100 Minuten zurück. Den dritten Treffer der Zyprioten hatte Stürmer Abraham Guié Guié in der 101. Minute mittels Kopfball erzielt. Der Ivorer, einst auch mit einem kurzen Gastspiel bei Lausanne-Sport, hatte schon im Hinspiel in Zürich getroffen.
Doch die Grasshoppers machten an diesem schwül-heissen Abend im GSP-Stadium von Nikosia neben vielen Fehlern in der Abwehr und im Abschluss zumindest eines richtig: Sie reagierten auf Rückschläge umgehend. Als sie in der regulären Spielzeit in Rückstand geraten waren, schafften sie vier Minuten später durch den Dänen Lucas Andersen und nach einem wunderbaren Zuspiel von Kim Källström den Ausgleich (77.).
Nach dem 1:3 dauerte es sogar nur zwei Minuten, bis GC eine Antwort fand. Der eingewechselte Nikola Gjorgjev spielte Caio im Strafraum an, der Brasilianer verschaffte sich freie Bahn und schoss flach in die weite Ecke (103.). Damit avancierte derjenige Spieler für GC zum «Matchwinner», der seit Saisonbeginn überragend auftritt: In Nikosia erzielte Caio im sechsten Pflichtspiel sein sechstes Tor. Das 3:3 durch Gjorgjev in der Nachspielzeit war – nach vielen vergebenen Konterchancen – nur noch Zugabe.
Über die gesamten 210 Minuten waren die Grasshoppers das technisch bessere Team. Nie waren sie dominanter als in der Phase zwischen der 15. und 45. Minute, als sie sich Chance um Chance erspielten und durch Alban Pnishi und Marko Basic auch zu zwei Kopfbällen an die Latte kamen. Später war zumindest die Art, wie GC auf Rückschläge reagierte, auf gewisse Weise Dokument der Überlegenheit.
Doch die Zürcher machten sich das Leben selber immer wieder schwer. Nach dem 3:4 am letzten Sonntag in Luzern hatte Trainer Pierluigi Tami von «zu vielen individuellen Fehlern» gesprochen. Das Manko nahmen sie nach Zypern mit. Beim ersten Gegentor kam Stürmer Ridge Munsy beim Corner zu spät ins Kopfballduell, bei den Toren zum 1:2 und 1:3 unterliefen den Zürchern jeweils mehrere Fehler.
Solches darf GC in den Playoffspielen am 18./25. August nicht mehr passieren. Der Gegner wird dann zumal besser sein, als die bisherigen Kontrahenten KR Reykjavik und Apollon Limassol. Ausgelost wird am Freitag um 13 Uhr in Nyon. (sda)
Apollon Limassol - Grasshoppers 3:3 (2:1, 0:0) n.V. GSP-Stadium, Nikosia. - 4000 Zuschauer. - SR Marriner (ENG).
Tore: 73. Paulo Vinicius (Kopfball nach Corner) 1:0. 77. Andersen (Källström) 1:1. 87. Papoulis 2:1. 101. Guié Guié (Papoulis) 3:1. 103. Caio (Gjorgjev) 3:2. 121. Gjorgjev 3:3.
Apollon Limassol: Bruno Vale; Stylianou, Angeli, Paulo Vinicius, Vasiliou (84. Paraiba); João Pedro, Maglica (39. Piech), Kyriakou (68. Papoulis); Alex, Guié Guié, Badoya.
Grasshoppers: Mall; Lavanchy, Bamert, Pnishi, Lüthi; Källström (91. Gjorgjev); Caio, Basic, Sigurjonsson (93. Brahimi), Andersen; Munsy (86. Tabakovic).
Bemerkungen: Apollon Limassol ohne Sachetti (gesperrt), Grasshoppers komplett. 23. Kopfball-Tor von Bamert annulliert. 42. Kopfball von Pnishi an die Latte. 43. Kopfball von Basic an die Latte. Verwarnungen: 16. João Pedro (Foul). 39. Basic (Foul). 45. Lüthi (Foul). 79. Bedoya (Foul). 86. Caio (Foul). 110. Paraiba (Foul). (sda)