Das Duell gegen Paris Saint-Germain war die erste grosse Bewährungsprobe für Nati-Goalie Yann Sommer seit seinem Wechsel zu Bayern München. Der 34-Jährige bestand sie mit Bravour, hielt er doch seine Weste rein und verschaffte seiner Mannschaft so eine perfekte Ausgangslage für das Rückspiel.
Besonders spektakulär war eine Rettungstat gegen Kylian Mbappé. Sommer bewies dabei Köpfchen hielt den Kopf hin und wehrte im 1-gegen-1 den Schuss des französischen Superstars ab.
Allerdings hatte der Schweizer auch etwas Glück. Denn Neymars Nachschuss nach Mbappés Grosschance liess er direkt vor die Füsse des Franzosen fallen. Doch weil sich dieser in einer klaren Abseitsposition befand, zählte das Tor nicht. Und auch als er ein zweites Mal bezwungen wurde, zählte das PSG-Tor wegen Offside nicht. Trotzdem waren die deutschen Medien zufrieden mit Sommers Leistung. Von der «Bild» erhielt er etwa die Note 2.
Das einzige reguläre Tor des Spiels erzielte Kingsley Coman in der 53. Minute. Der Bayern-Angreifer liess die PSG-Hintermannschaft und auch Goalie Gianluigi Donnarumma schlecht aussehen. Jubeln wollte er trotz des Siegtors nicht. Der Grund ist offensichtlich: Coman stammt aus dem Nachwuchs von PSG.
Nach dem Spiel sagte der Franzose: «Hier ist meine Heimat. Ich bin in Paris geboren. Ich bin froh, aber ich konnte nicht jubeln heute.» Gleichzeitig fand Coman aber auch, dass mit einem Tor im Parc des Princes ein Kindheitstraum wahr geworden sei.
Ein Feuerwerk zündeten PSG und die Bayern zum Valentinstag allerdings nicht gerade. Gerade die Hausherren hatten Mühe, ins Spiel zu finden. In der ersten Halbzeit spielten praktisch nur die Gäste aus Deutschland. Davon war auch der Münchner Trainer Julian Nagelsmann überrascht: «Wir waren überrascht, dass wir so viel den Ball hatten, dass ihr Ansatz so passiv und gar nicht auf Ballgewinn ausgelegt war.»
Die Passivität konnten die Pariser erst in der zweiten Halbzeit, namentlich mit der Einwechslung des immer noch leicht angeschlagenen Kylian Mbappé in der 57. Minute, ablegen. Doch dann stand ihnen eben immer noch Yann Sommer im Weg.
Die Bayern-Fans füllten den Gästesektor im Parc des Princes – allerdings nur zähneknirschend. Mit einem Banner äusserten sie ihren Unmut über die Ticketpreise in der französischen Hauptstadt.
"70 €? We're still not Neymar!" #PSGFCB @SPORT1 pic.twitter.com/m6yg9oWSTj
— Kerry Hau (@kerry_hau) February 14, 2023
So war zu lesen: «70 Euros? We're still not Neymar. 20 is plenty. Fuck PSG.» Das bedeutet: «70 Euro? Wir sind nicht Neymar. 20 würden auch reichen. »
Die Fans sorgten beim Comeback der Champions League nach der Winterpause aber auch für magische Stimmung. Sowohl in Paris als auch in Mailand gab es fantastische Choreos zu sehen.
Wow ❤️🖤 @acmilan pic.twitter.com/pd42ZZEXAq
— Adriano Del Monte (@adriandelmonte) February 14, 2023
Wow! #PSGFCB 🇫🇷🇩🇪 pic.twitter.com/67nDUpIOCa
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) February 14, 2023
Nicht nur bei den Fans, auch im Spiel hatten die Mailänder Hausherren die Oberhand. Von Tottenham kam erschreckend wenig Gegenwehr. Kane und Son wurden trotz viel Ballbesitz einzig nach Standards etwas gefährlich. Das kam insofern überraschend, da Milan zuletzt viermal in Serie verloren hat und die Spurs Anfang Februar sogar Manchester City schlagen konnten. Das einzige Tor des Spiels erzielte Milan-Youngster Brahim Diaz bereits in der 7. Minute.
Die Italiener hätten gar noch höher gewinnen können, doch die Joker Charles de Ketelaere und Malick Thiaw vergaben in der zweiten Halbzeit Topchancen.
Die fast spektakulärste Szene des Spiels im San Siro war dieses Foul von Tottenhams argentinischem Weltmeister Cristian Romero an Milans Sandro Tonali.
Mit einer Gelben Karte war der Verteidiger wohl noch gut bedient. Und was es danach noch beim Schiedsrichter zu reklamieren gibt, entzieht sich unserer Kenntnis.
PS: Jack Wilshere: "What do you think of Tottenham?"