«Bern wird als Sporthauptstadt der Schweiz die beiden wichtigsten Mannschaftsportarten auf Jahre hinaus sportlich und wirtschaftlich prägen.» Diese Aussage machte unser Eismeister Klaus Zaugg vor dreieinhalb Jahren. Falsch lag er damit nicht. Die Young Boys wurden bis 2021 vier Mal in Folge Fussballmeister, der SC Bern gewann den Titel zwischen 2016 und 2019 drei Mal.
Doch eine Pandemie später sieht der Fall anders aus. Nun dominieren Teams aus Stadt und Kanton Zürich. Die zwei angesehensten Titel im Land, jene im Fussball und Eishockey der Männer, könnten an den FC Zürich und die ZSC Lions gehen. Und es winken noch zahlreiche weitere Erfolge. Eine Übersicht, notabene von einem Nicht-Zürcher erstellt.
Der FC Zürich steht unmittelbar vor dem Gewinn seines ersten Meistertitels seit 2009. Falls der FCZ am Samstag zuhause Sion schlägt und tags darauf der letzte Verfolger Basel gegen Luzern verliert, ist der 13. Titelgewinn endgültig Tatsache.
1985 stieg der FC Winterthur letztmals aus der höchsten Liga ab, seither spielt er mit mal mehr, mal weniger Erfolg meist zweitklassig. Das könnte sich in diesem Sommer ändern: Der FCW liegt mit drei Punkten Vorsprung auf Schaffhausen an der Tabellenspitze, noch sechs Runden sind zu spielen – und selbst der Zweite kann via Barrage noch aufsteigen.
Bald endet die Regular Season, die FC Zürich Frauen und GC belegen aktuell die Ränge 2 und 3. Erstmals wird die Meisterschaft mit Playoffs entschieden. Hauptkonkurrent dürfte Titelverteidiger Servette sein, die Genferinnen liegen auch jetzt an der Spitze.
Im Zürcher Letzigrund-Stadion steigt am 30. April der Final zwischen dem FCZ und GC. Dieser Titel geht also auf jeden Fall in den Kanton Zürich.
Im ersten Spiel des Playoff-Finals ist den ZSC Lions eine spektakuläre Wende gelungen. Sie lagen beim EV Zug mit 0:2 zurück, ehe sie die Partie doch noch gewinnen konnten – dank einem Treffer 2,2 Sekunden vor dem Ende. Die Serie geht morgen mit einem Heimspiel der Zürcher im Hallenstadion weiter.
Nur noch ein Sieg fehlt dem EHC Kloten zur Rückkehr in die höchste Liga, aus der er 2018 nach 56 Jahren abgestiegen war. In der Finalserie gegen Olten führen die «Flieger» mit 3:1 Siegen, Spiel 5 ist morgen in Kloten.
Während die ZSC-Männer den Pokal erst im Auge haben, durften ihn die Frauen der ZSC-Organisation bereits in die Höhe stemmen. Sie wurden Ende März dank 3:0 Siegen in der Serie gegen Lugano Schweizer Meisterinnen.
Das ist der Moment, wo die @LionsFrauen zum 10. Mal Schweizer Meisterinnen werden. 4:3, nachdem die Ladies Lugano 2:0 und 3:2 gefúhrt hatten. Damit 3:0 in der Best-of-5-Serie. pic.twitter.com/jwph7FhoUf
— Marco Keller (@marcojkeller) March 26, 2022
Am Samstag steigen die Superfinals – in je einem einzigen Spiel wird über den Meistertitel entschieden. Bei den Männern tritt GC als grosser Favorit gegen Wiler-Ersigen an, bei den Frauen treffen die Kloten-Dietlikon Jets auf Piranha Chur.
Beide Zürcher Klubs könnten das Double schaffen: GC und Kloten-Dietlikon gewannen im Februar schon den Cup.
Heute Abend beginnen bei den Männern die Playoffs. Titelverteidiger Pfadi Winterthur gilt als erster Herausforderer des Qualifikationssiegers Kadetten Schaffhausen. Pfadi steht am 7. Mai auch im Cupfinal gegen GC Amicitia Zürich.
Bei den Frauen kommt der Meister nicht aus dem Kanton Zürich. Yellow Winterthur wird es als Vierter der Finalrunde nicht in den Playoff-Final schaffen, der wohl von LK Zug und den Spono Eagles aus Nottwil LU bestritten wird. Diese Teams stehen sich auch im Cupfinal gegenüber.