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Constantin vor Rückspiel in Braga: «Sind dabei, alles zu verlieren»

Die Walliser wollen gegen Braga jubeln, so wie im Hinspiel nach Moussa Konatés Ausgleich zum 1:1.
Die Walliser wollen gegen Braga jubeln, so wie im Hinspiel nach Moussa Konatés Ausgleich zum 1:1.
Bild: KEYSTONE

Constantin vor Sions Rückspiel in Braga: «Wir sind dabei, alles zu verlieren»

Sion droht heute (ab 18 Uhr im watson-Liveticker) das Aus in der Europa League. Die Walliser müssen im Rückspiel bei Sporting Braga einen Rückstand wettmachen, wenn sie die Achtelfinals erreichen wollen.
24.02.2016, 11:0724.02.2016, 11:18
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Sechs Tage nach dem 1:2 im Hinspiel im Tourbillon benötigt der FC Sion in Portugal einen Exploit. Das Team von Didier Tholot muss im 30'000 Zuschauer fassenden, architektonisch auffälligen Estádio Municipal de Braga mindestens zwei Auswärtstore schiessen, um das Resultat aus dem Hinspiel zu korrigieren. «Die vielen Chancen im Hinspiel zeigen, dass es möglich ist, die Wende zu schaffen», sagt Captain Veroljub Salatic.

Just vor der schwierigen Aufgabe in Portugal bahnt sich beim FC Sion aber ein neuerlicher Stimmungsumschwung an. Präsident Christian Constantin, bisher ruhig und gemässigt, rechnete nach dem sonntäglichen 0:3 bei GC vor: «Nur ein Sieg aus den letzten neun Pflichtspielen!» In der Super League steckt Sion im Mittelfeld auf Platz 7 fest, nur sechs Punkte vor dem Letzten Vaduz. Und jetzt droht in der Europa League das Aus.

Sions Abschlusstraining im Estádio Municipal de Braga.
Sions Abschlusstraining im Estádio Municipal de Braga.
Bild: KEYSTONE

Sion wandelt auf schmalem Grat

Der Pessimist sieht die nächste Krise heranrücken. Der Optimist wendet ein, dass den Wallisern in der Meisterschaft nur ein Punkt zum 4. Platz fehlt, dass sie im Cup dank dem Sieg im Penaltyschiessen gegen Basel im Halbfinal stehen. Und dass das 1:2 im Hinspiel gegen Braga, das am Wochenende gegen Vitória Guimarães mit einer B-Elf 3:3 spielte, keine Hypothek ist, die sich nicht noch ausmerzen lässt.

Die zwei Betrachtungsweisen zeigen: Sion bewegt sich auf einem schmalen Grat, Erfolg und Misserfolg liegen nah beieinander. Noch kann die Mannschaft viel erreichen. Allein, der Glaube, dass sie die Kurve in der Meisterschaft und in der Europa League noch kriegt, ist bei Constantin am Schwinden. Letzte Woche noch euphorisch, ist er nun beunruhigt, sagt: «Wir sind dabei, alles zu verlieren.» Er stört sich am Eigensinn im Sturm und an der Durchlässigkeit in der Abwehr.

Ein schmaler Grat ist für Skitourengänger Constantin nichts Neues.
Ein schmaler Grat ist für Skitourengänger Constantin nichts Neues.
Bild: KEYSTONE

Der Totomat sitzt Tholot im Nacken

Sollte sich der jüngste Trend fortsetzen, sitzt Didier Tholot, mit 435 Tagen seit Kurzem der dienstälteste Trainer in Constantins zweiter Ära als Präsident, bald nicht mehr sicher im Sattel. Auch der Franzose weiss, dass der Totomat ausschlaggebend für seine Weiterbeschäftigung ist. Ein Aus im Sechzehntelfinal wäre nicht förderlich, eine weitere Niederlage am 2. März im Cup noch weniger.

Auch Ziegler fällt aus
Sion muss heute auch auf Reto Ziegler verzichten. Der Verteidiger könne wegen Achillessehnen-Problemen nicht auflaufen, erklärte Trainer Tholot. Durch die Ausfälle von Léo Lacroix und Ziegler muss er in der Innenverteidigung improvisieren. Er dürfte auf Vilmos Vanczak und Birama Ndoye setzen.

Sions mögliche Aufstellung: Vanins; Rüfli, Vanczak, Ndoye, Pa Modou; Fernandes, Salatic; Assifuah, Bia, Carlitos; Konaté. (ram/sda)

Für Constantin ist klar: Die Mannschaft macht zu wenig aus dem Potenzial, das in ihr steckt. Tatsächlich zeigte sie vereinzelt, wozu sie imstande ist: etwa in den Gruppenspielen der Europa League gegen Liverpool, als sie dem Vertreter aus der Premier League zwei Unentschieden abrang (0:0, 1:1). Oder, ganz besonders, im Cupfinal gegen Basel (3:0) im letzten Frühjahr, als ein furioser Auftritt im 13. Cupsieg im 13. Final gipfelte.

Doch Auftritte wie diese sind nicht die Regel. Die Mannschaft hat zwei Gesichter: eines geprägt von Leidenschaft, das andere von Lethargie. Letzteres zeigte sie für Constantins Geschmack zuletzt zu oft. «Was wir bieten, ist trostlos», sagt er. Ein Exploit in Braga käme da gelegen. (ram/sda)

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