Dem FC Liverpool droht in der Champions League nach der Niederlage bei Paris St-Germain das Aus in der Gruppenphase. Im «Friss-oder-Stirb-Spiel» (Klopp) im Prinzenpark unterlagen die «Reds» dem Pariser Starensemble mit 1:2. Die Engländer sind vor dem letzten Gruppenspiel nur noch Tabellendritter und brauchen gegen Napoli wohl einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, um noch in die K.o.-Phase vorzustossen.
Kein Wunder war Trainer Jürgen Klopp nach Schlusspfiff ziemlich genervt. Allerdings nicht nur über seine eigene Mannschaft, sondern vor allem über Schiedsrichter Szymon Marciniak aus Polen und PSG-Superstar Neymar. «Jeder weiss, was sie machen wollen, vor allem, was Neymar machen will – und dann bekommen sie 50 Freistösse», schimpfte der Deutsche. «Ich glaube, zwei- oder dreimal in Serie waren wir das fairste Team in England. Und heute Abend sahen wir wie Metzger aus.»
Es habe «gefühlte neun Millionen Unterbrechungen» gegeben. «Immer lag wieder jemand auf dem Boden.» Vor allem das ewige Theater von Neymar, das zwischendurch stark an seine WM-Auftritte erinnerte, stiessen dem Liverpool-Trainer sauer auf: «Dass er noch stehen kann, nach allem, was auf ihn eingeprasselt ist an harten Tackling, ist ja Wahnsinn», kritisierte Klopp mit sarkastischem Unterton. Er habe jetzt sieben Interview gegeben und «jedes Interview hat mir das Gefühl gegeben, dass es nicht in Ordnung war, was Paris da gemacht hat.»
Liverpool have lost all three away games of a Champions League group stage for the first time ever.
— Squawka Football (@Squawka) 28. November 2018
1-0 vs. Napoli
2-0 vs. FK Crvena Zvezda
2-1 vs. PSG
Rough on the road for the Reds. 😳 pic.twitter.com/7IEQOjf5Rq
Liverpool beging 14 Fouls und kassierte sechs Gelbe Karten, drei davon in der hitzigen Schlussphase. Neymar war nicht nur wegen seines Treffers zum 2:0 einer der auffälligsten Akteure bei den Franzosen: Der Brasilianer, der mit 31 Toren nun der erfolgreichste Champions-League-Torschütze seines Landes ist, war fast an jeder gefährlichen Situation beteiligt.
In der Nachspielzeit überspielte er den eingewechselten Xherdan Shaqiri mit einem herrlichen «Rainbow-Flip». Oft war er nur durch Fouls zu stoppen. Insgesamt sechsmal wurde er von den «Reds» regelwidrig gestoppt.
Aber zurück zu Klopp: Der Liverpool-Trainer wunderte sich ausserdem, dass Marco Verratti nach einer harten Attacke gegen Joe Gomez nicht vom Platz geflogen war. «Es gab so viele gelbe Karten heute Abend. Wenn dieses Foul die gleiche Karte verdient, wie die ganzen kleinen Dinger, wo irgendeiner hinfällt aus Versehen … das ist schon hart.»
Klopp kritisierte nach Spielschluss aber nicht nur Neymar und den Schiedsrichter: «Wir waren nicht klar genug. Wir hatten zwei bis drei Situationen, die wir definitiv besser machen müssen, wo wir im Strafraum den falschen Pass spielen», so Klopp. «Wenn wir herausragend spielen, will ich gewinnen. Wenn wir so spielen wie heute, will ich gerne einen Punkt. Ich finde, der wäre drin gewesen. Aber sie haben zwei Tore geschossen und wir nur eins.»
Für Paris St-Germain, das endlich die Champions League gewinnen will, war der Sieg eminent wichtig. Hätte der französische Serienmeister verloren, hätte dies das Aus in der Gruppenphase bedeutet. Dementsprechend gross war die Erleichterung. Nach Spielschluss feierten die PSG-Stars wie sonst nur nach einem Titelgewinn.
Bravo les gars 👏
— Paris Saint-Germain (@PSG_inside) 28. November 2018
🔴🔵 #ICICESTPARIS pic.twitter.com/lnYRiLKqNG
Et en couleur 🎨
— Paris Saint-Germain (@PSG_inside) 28. November 2018
(Tranquille @DaniAlvesD2 ? 😂) pic.twitter.com/o181hvzatJ
Parabéns equipe, que jogo, que espírito, orgulhoso demais !!! ALLEZ PARIS 🔴🔵 @PSG_inside #ParadoNoBailão pic.twitter.com/QLaK6Za4IX
— Neymar Jr (@neymarjr) 29. November 2018
Quand tu ne te remets toujours pas de ta soirée 🤭 pic.twitter.com/nByHLpGYiY
— Paris Saint-Germain (@PSG_inside) 28. November 2018