2,01 Meter lang ist Peter Crouch. Und damit immer im Mittelpunkt. Ganz egal, ob er will oder nicht. Nun, nach 108 Toren in der Premier League und dem Abstieg mit Stoke City hat der populäre Stürmer seine Biographie «How To Be A Footballer» veröffentlicht. Die Daily Mail lässt den 42-fachen englischen Nationalspieler (22 Länderspiel-Tore) auszugsweise zu Wort kommen:
«Rio Ferdinand hat uns oft von Cristiano Ronaldo, seinem Mitspieler bei Manchester United, erzählt. Ronaldo sei nackt vor dem Spiegel gestanden, sei sich mit der Hand durchs Haar gefahren und habe staunend gesagt: ‹Wow, ich bin so schön!› Die anderen Spieler hätten ihn dann gefoppt und gesagt, dass Lionel Messi dafür der bessere Fussballer sei. Ronaldos Reaktion? Ein Schulterzucken, ein Lächeln und der Satz: ‹Jaja, aber Messi sieht nicht so aus …›»
«Aston Villa wollte mich verpflichten und während wir verhandelten, organisierten mir die Verantwortlichen eine unglaubliche Suite im Belfry Hotel mit Sicht aufs 18. Loch des berühmten Golfplatzes. Ich war mit meinem Vater da und mir kam alles wie im Traum vor. Er zwinkerte mir zu im Stile von ‹Oh ja, mein Sohn, jetzt bist du angekommen›. Ich unterschrieb den Vertrag und fuhr zurück ins Hotel. An der Rezeption beschied man mir, dass der Klub mich in ein anderes Zimmer umgebucht habe. Es war kleiner als das Badezimmer der Suite. In diesem Raum verbrachte ich drei Monate. Ich fühlte mich so einsam, dass ich einfach mit dem Auto losfuhr, ohne ein Ziel zu haben. Dann kam ich wieder zurück, sass auf meinem schmalen Bett, ass einen Burger mit Pommes frites und sah fern. Schon sehr trostlos.»
«Bei Tottenham spielte ich gemeinsam mit Benoit Assou-Ekotto. Den interessierte Fussball wirklich nicht im geringsten. Am Samstagmittag hatte er keine Ahnung gegen wen wir gerade spielen. Obwohl im Training von nichts anderem gesprochen wurde. Auch seine Ernährung vor dem Spiel war anders. Wir assen alle Poulet und Pasta ohne Sauce. Aber er nahm immer die gleichen vier Sachen: ein Gipfeli, eine heisse Schokolade, eine Cola und eine Packung Pommes-Chips. Doch das hat für ihn funktioniert. Er war immer in einer tollen Verfassung und nur selten verletzt. Wir haben akzeptiert, dass er anders war. Manchmal kam er im Smart ins Training, dann im Lamborghini. Und Eisbäder, welche die Erholung beschleunigen, lehnte er aus dem Grund ab, dass sie ihm einfach zu kalt seien.»
«Als ich in Liverpool anfing, wohnte ich zunächst im Hotel. An der Reception arbeitete eine wunderschöne junge Frau. Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass sie mich immer so nett anlächelte, wenn sie mich sah. Ich sagte den Jungs im Training, wie hübsch sie sei und dass ich versuchen wolle, bei ihr zu landen. Da rief Jamie Carragher einige ältere Spieler zusammen und forderte mich auf, meine Worte zu wiederholen. Das machte ich und ich bluffte: ‹Sie ist total scharf auf mich. Und ich bin auch heiss auf sie.› Carragher liess mich die Frau beschreiben. ‹Aussergewöhnlich. Mit dunklen Haaren, mit einem spanischen Touch.› Es stellte sich heraus, dass es die Partnerin meines Mitspielers Xabi Alonso war, die zur Verbesserung ihrer Englischkenntnisse im Hotel arbeitete. Er nahm's locker und sie auch.»
«Jermaine Pennant war schon mehrere Wochen in Stoke, als er einen Anfruf seines früheren Klubs erhielt, Real Saragossa. Ob er wusste, dass sein Porsche immer noch beim Bahnhof parkiert sei, fragte man ihn. Ich schätze, nur ein Fussballer kann vergessen, dass er einen Porsche vermisst … Besonders einen mit dem Nummernschild P33NNT.»
«Ich war 24 Jahre alt, Nationalspieler und hatte gerade beim Champions-League-Sieger Liverpool unterschrieben – und das war mir in den Kopf gestiegen. Ich kaufte mir einen Aston Martin und fuhr durch Manchester: Scheiben unten, Ellbogen draussen, Sonnenbrille im Gesicht und die Musik aufgedreht. Eine kleine Stimme in mir sagte, dass das gar nicht ich bin. Aber lauter war die Stimme, die mir sagte, dass ich noch nie cooler ausgesehen hatte. Und so fuhr ich herum, als wäre ich Steve McQueen oder Daniel Craig und ignorierte, dass ich so geworden war, wie ich mir schwor, nie zu werden. Bis an einer Ampel Roy Keane neben mir stand. Ich nickte ihm zu und zwinkerte dabei. Er schaute mich mit Abscheu an, schüttelte den Kopf, schaute wieder nach vorne. Als er losfuhr, realisierte ich: ‹Oh mein Gott, ich bin einer dieser Idioten geworden!› Ich verkaufte den Aston Martin gleich am nächsten Tag. Dass mir Roy an dieser Ampel begegnete, war das beste, was mir passieren konnte.»
«Ich hatte ihn nie auf dem Platz gemacht. Meistens habe ich nur dann wie ein Roboter getanzt, wenn ich betrunken war. Das war auch bei einer grossen Party bei David Beckham der Fall, im Vorfeld der WM 2006. Die anderen Jungs haben sich gekrümmt vor Lachen, den Tanz als Torjubel gefordert und Trainer Sven-Göran ermunterte mich auch dazu. Und so kam es, dass ich spielte, traf und den Roboter machte. Aber ich hörte schon bald damit auf, weil es mir zu berechnend war, ich wollte nicht bloss darauf reduziert werden. Aber ich mache ihn immer noch, zum Beispiel, wenn ich Kinder im Spital besuche und sie mich darum bitten. Auch Prinz William zeigte ich den Robot-Dance. Öffentlich hielt ich mich aber zurück. Nur für mein 100. Premier-League-Tor machte ich eine Ausnahme.»
«Bei Portsmouth legte sich Sol Campbell regelmässig für zwei Stunden auf die Massagebank. Da lag er dann bis zwei Minuten vor Trainingsbeginn. Wir hatten zwei Masseure und er nahm beide in Beschlag, liess sie seine enormen Beine kneten. Beim Vorbeigehen fragten wir ihn, ob wir die Masseure auch einmal beanspruchen könnten. Er hob den Kopf, schaute uns ausdruckslos an und antwortete bloss: ‹Wenn ihr auch 70 Länderspiele für England gemacht habt, könnt ihr wieder kommen und mit mir reden.›»
«Ich muss der einzige Fussballer ohne Tattoo sein. Einst machte man sie, um aus der Masse herauszustechen. Heute tust du das, wenn du keines hast … Es gibt verschiedene Gründe, wieso ich nicht tätowiert bin. Wie kann man sicher sein, dass man das, was man gerade mag, auch künftig immer mögen wird? Hinzu kommt mein Körper: Mein Bizeps ist nicht gerade gigantisch, meine Brust auch nicht wirklich und die Waden ebenfalls nicht. Immerhin habe ich schöne Hände, denke ich.»
«Alles begann im Jahr 2013, als jemand die neue Lederjacke von Matty Etherington ins Klo tauchte. Er beschloss sich dafür zu rächen und versteckte schimmligen Fisch in den Schuhen und im Auto von Jon Walters, den er als Jackendieb vermutete. Walters besorgte sich daraufhin bei einem Metzger einen Schweinskopf, der noch voller Blut war. Den wickelte er in Mattys Jeans und versorgte sie so in dessen Spind. Matty fand den Kopf und schob ihn in den Spind von Glenn Whelan. Dachte er jedenfalls, doch er erwischte denjenigen von Kenwyne Jones. Und der, ehe man sich versah, warf einen Stein durch Glenns Autoscheibe, woraufhin dieser auf Kenwyne losgehen wollte.» (ram)