Ist das San Siro bald Geschichte? Stadt erteilt Mailänder Klubs wichtige Zusage
Die Pläne für ein neues Stadion der beiden Mailänder Klubs Inter und AC sind nicht neu. Nun nahmen sie aber eine nächste Hürde auf dem Weg dazu. Denn in der Nacht auf Dienstag stimmte der Stadtrat dem Verkauf des San Siro an die beiden Klubs nach einer elfstündigen Debatte um 3.50 Uhr mit 24 zu 20 Stimmen zu. Der Verkauf dürfte in den nächsten 40 Tagen vollzogen werden, sollte es keine überraschenden Entwicklungen geben, wie die Gazzetta dello Sport schreibt.
AC Milan und der FC Internazionale könnten danach mit dem Bau eines neuen Stadions, das auf dem Parkplatzgelände des derzeitigen Giuseppe-Meazza-Stadions entstehen soll, beginnen. Zuerst müssen aber Projekte für das Stadion ausgearbeitet werden, zwar gebe es bereits Ideen, aber noch keine Entwürfe. Geplant sei der Beginn der Arbeiten in der ersten Hälfte des Jahres 2027, damit die Arena rechtzeitig zur Europameisterschaft 2032, die in Italien und der Türkei stattfinden wird, fertiggestellt werden kann. Die Einweihung sei bereits für 2031 geplant, danach soll das alte San Siro zu 90 Prozent abgerissen werden, wie es heisst.
Noch ist die Sache aber nicht abgeschlossen. Rechtliche Schritte sind nämlich weiterhin möglich und könnten das Projekt weiter verzögern. Unter anderem der Preis, den die Mailänder Klubs bezahlen, könnte zum Streitthema werden. Die Steuerbehörde schätzte den Wert des Stadiongeländes auf 197 Millionen Euro, für die Opposition ist dies zu wenig. Zumal die Stadt den beiden Klubs einen Rabatt von 22 Millionen Euro aussprach.
Das nach der italienischen Fussballlegende benannte Giuseppe-Meazza-Stadion, das bis 1980 und im Volksmund noch heute San Siro heisst, wurde 1926 mit dem Mailänder Derby eröffnet. Inter bezwang die AC damals 6:3. Nach bald 100 Jahren weist das 75'817 Zuschauer fassende Stadion aber erhebliche Mängel auf und erfüllt trotz mehrerer Renovationen weder die Anforderungen der Besucherinnen noch jene der Klubs, die sich in Zukunft höhere Einnahmen aus dem Stadionbetrieb versprechen. Die UEFA entzog Mailand deshalb den Champions-League-Final 2027, der stattdessen im Stadion von Atletico Madrid stattfinden wird.
Für den Neubau planen AC Milan und Inter mit Kosten in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro. Das neue Stadion solle rund 71'500 Fans Platz bieten und wäre damit das grösste Italiens. (nih)
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