Bislang war Lucas Glover in der Golf-Szene vor allem deshalb bekannt, weil er trotz seines Namens als einer von wenigen Spielern keinen Handschuh (englisch: glove) benutzt. Und natürlich, weil er 2009 die US Open gewann.
Doch nun kennt man Lucas Glover noch als einem anderen, für ihn traurigeren Anlass. Denn als er jüngst von den Players Championship heim kam, wartete dort seine saure Ehefrau Krista. Sie hatte, sagte er später, den ganzen Tag über getrunken. Nun beschimpfte sie ihn als Versager, angeblich schlug sie ihn auch. Der Golfer rief die Polizei, die nahm die 36-Jährige mit und sperrte sie in eine Zelle. Lucas Glover konnte einfach nicht mehr anders – denn es war nicht das erste Mal, dass er das Opfer häuslicher Gewalt wurde.
Seine Frau werde häufig gewalttätig, wenn er mit einem schlechten Ergebnis von einem grossen Turnier heim komme, sagte Glover gemäss dem Polizeirapport aus. «Wenn er nicht gut gespielt habe, komme es oft zum Streit», notierte der Beamte. «Sie nenne ihn dann einen Verlierer und eine Pussy und drohe ihm an, besser wieder zu siegen, ansonsten würde sie ihn mitsamt den Kindern verlassen und er würde diese nie wieder sehen.»
Zwar rief Lucas Glover am Samstagabend die Polizei an. Gleichzeitig versuchte er aber zu verhindern, dass seine Frau mitgenommen wird. Vergeblich. Denn die Polizisten bemerkten Kampfspuren: frische Wunden am rechten Arm des Golfers und an beiden Armen von dessen 62-jähriger Mutter, Blut an deren Kleidern. Doch das Drama war mit der Festnahme nicht beendet.
Krista Glover bedrohte die Polizisten wüst. «Ihr werdet euren Job verlieren», brüllte sie sie an, und weiter: «Darum wird Polizisten in den Kopf geschossen! Wartet, bis ich mit dem Richter geredet habe. Ihr werdet verdammt noch mal gefeuert sein, wenn das alles vorbei ist.»
Zum Termin vor dem Richter kommt es in zwei Wochen. Nach einer Nacht in der Zelle kam Krista Glover gegen eine Kaution in der Höhe von 2500 Dollar frei. Ihr Ehemann wollte sich nicht weiter äussern und bat darum, die Privatsphäre zu respektieren, «damit wir diese unglückliche Situation bewältigen können.» (ram)