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Interview

Tom Lüthi siegt beim GP von Brünn und ist in der Moto2-WM zurück im Rennen

Switzerland's Moto2 rider Thomas Luthi of the CarXpert Interwetten celebrates his victory in the Moto2 race at the Czech Republic motorcycle Grand Prix at the Automotodrom Brno, in Brno, Czech Re ...
Tom Lüthi ist dank dem ersten Saisonsieg zurück im WM-Rennen.Bild: AP/AP
Interview

Lüthi nach Sensationssieg: «Ich habe unter meinem Helm vor Freude geschrien»

Tom Lüthi (30) gewinnt den GP von Tschechien und ist nach dem ersten Sieg der Saison wieder ein Titelanwärter in der Moto2-WM.
06.08.2017, 15:1107.08.2017, 15:03
klaus zaugg, brünn
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Als Sie sich am Samstag schlafen legten, da konnten Sie sich wohl nicht vorstellen, am Sonntagmittag als Sieger aufs Podest zu steigen.
Tom Lüthi: Nein, da konnte ich nicht mehr mit einem Sieg rechnen. Obwohl wir vor zwei Wochen hier noch getestet hatten, ist es mir einfach nicht gelungen, die Maschine richtig abzustimmen und am Limit zu fahren. Aber dafür war der Druck weg. Regen war angesagt. Da ich auf trockener Piste nicht mithalten konnte, war mir das im Gegensatz zu meinen Konkurrenten egal. Sollte Regen kommen, umso besser. Ich war ganz entspannt.​

Es ist wohl ihr überraschendster und zugleich wichtigster Sieg …
So kann man es sehen. Der Sieg ist sehr wichtig. Ich kann wieder um den Titel fahren. Letzte Saison kamen meine Siege eigentlich zu spät.

Sie haben sich bei der offiziellen Medienkonferenz für Ihre Heiserkeit entschuldigt. Sie hätten während der Auslaufrunde vor Freude zu lange in den Helm geschrieben. Tatsächlich?
Ja, so war es. Ich habe unter meinem Helm vor Freude geschrien. Es war ein sehr, sehr emotionaler und befreiender Moment.

Switzerland's Moto2 rider Thomas Luthi of the CarXpert Interwetten celebrates his victory in the Moto2 race at the Czech Republic motorcycle Grand Prix at the Automotodrom Brno, in Brno, Czech Re ...
Und hoch das Ding!Bild: AP/AP

Es ist ein Sieg, der die ganze Saison entscheiden kann. Sie haben den Rückstand auf WM-Leader Franco Morbidelli von 34 auf 17 Punkte halbiert und sind im Titelkampf wieder dabei. Im Falle einer weiteren Niederlage gegen Morbidelli hätten Sie wohl nur noch theoretische Chancen gehabt.
Es ist wichtig, dass ich hier Franco Morbidelli besiegen konnte. Das war ja unser Ziel an diesem Wochenende.

Der WM-Stand nach 10 von 18 Rennen
1. Franco Morbidelli (Ita) 182 Punkte
2. Tom Lüthi (Sui) 165 Punkte
3. Miguel Oliveira (Por) 133 Punkte
4. Alex Marquez (Esp) 126 Punkte

Welche Reifen haben Sie für die zweite Rennhälfte aufgezogen?
Gebrauchte Regenreifen wie die anderen auch. Aber das wusste ich gar nicht. Ich kam an die Box zurück und überliess die Reifenwahl meinem Team. Ich konzentrierte mich ganz auf den Neustart und liess mich nicht ablenken.

Der zweite Start mit Tom Lüthi ganz rechts.Video: streamable

Mit dem wohl besten Start haben Sie das Rennen dann entschieden. Dabei war noch letzte Saison der Start ihre grosse Schwäche.
Ich habe mich intensiv mit meiner Startschwäche befasst. Es war nicht eine Frage der Reaktionsschnelligkeit. Es war eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Einmal rein technisch wie ich mit der Kupplung umgehe und dann mit der Aggressivität in der ersten Kurve. Der Start war unter den besonderen Verhältnissen entscheidend. Ich konnte mich gleich absetzen und meinen Rhythmus fahren.

War es auf der nass-feuchten Piste fahren wie auf Eiern?
Es war schwierig, aber nicht wie auf Eiern. Ich konnte die Maschine gut kontrollieren.

Das passt zwar aktuell fast nicht, aber die fahren auch Töff:

Video: reuters

Alle Schweizer Töff-GP-Sieger

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Alle Schweizer Töff-GP-Sieger
Tom Lüthi: Zwischen 2002 und 2021 17 Siege, 64 Podestplätze und 1 WM-Titel (125 ccm). (Stand: 27.11.2023).
quelle: semedia / luciano bianchetto/semedia
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1 Kommentar
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Die beliebtesten Kommentare
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Tschaesu
06.08.2017 16:16registriert Dezember 2015
Racewinning overtake - der Start
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Zum Kommentar
1
Bald wieder «grande»? Dank einem Umdenken und Goalie Schlegel ist Lugano wiedererstarkt
Der HC Lugano kann sich am Donnerstag (20 Uhr) im Showdown gegen den Qualifikations-Zweiten Fribourg-Gottéron erstmals seit 2018 für die Playoff-Halbfinals qualifizieren. Das ist auch einem Umdenken zu verdanken.

In den ersten fünf Saison nach der Einführung der Playoffs, die 1986 erstmals ausgetragen wurden, holte der HCL viermal den Schweizer Meistertitel. «Grande Lugano» war geboren. Bis 2006 kamen immerhin drei weitere Titel dazu. Seither aber waren die Final-Qualifikationen 2016 und 2018 das höchste der Gefühle. Zweimal verpassten die Bianconeri gar die Playoffs (2008, 2011).

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