Ein seltsames Bild bot sich an der Senioren-WM in Budapest. Zehn Schwimmer stehen auf ihren Startblöcken, doch nach dem Startsignal stürzen sich nur neun ins Wasser. Der Spanier Fernando Alvarez indes richtet sich auf und bleibt kerzengerade stehen – aus Protest und Trauer.
Nach dem Terroranschlag von Barcelona wurde bei vielen – nicht nur internationalen – Sportveranstaltungen mit einer Schweigeminute den Opfern gedacht. Nicht aber in Ungarn. Die Organisatoren der Weltmeisterschaft lehnten Alvarez Bitte ab – um der Takt der Wettkämpfe nicht zu verändern.
Zum Missfallen des Spanier, der mit einer besonderen Geste reagierte: Anstatt in der Altersklasse 70 bis 74 Jahre über 200 Meter Brust um Medaillen zu schwimmen, hielt Alvarez auf dem Startblock eine Schweigeminute – alleine.
Fernando Alvarez should be awarded a Gold medal for showing such respect for victims of Barcelona attack. Bravisimo!! pic.twitter.com/HpgBptVX1E
— Jacqui Burke (@jacquiburkefp) 21. August 2017
In der Wertung des WM-Rennens erscheint der Spanier somit gar nicht. Doch seine Aktion hat eine viel weitreichendere Symbolkraft und Ausstrahlung als ein Wettkampfergebnis. Sein selbstloses Zeichen der Anteilnahme und des Respekts wird in der Öffentlichkeit goutiert, das von seinem Schwimm-Verein «Club Natacio Cadiz» gepostete Video geht in den sozialen Medien viral.
(aargauerzeitung.ch)