Ein dominanter Auftritt. Eine souveräne 2:0-Führung. Ein sicher geglaubter Sieg. Und am Ende bleibt trotzdem nur die Ernüchterung. Der Saisonabschluss der Schweizer Nationalmannschaft mit dem erknorzten 2:1-Sieg in Andorra und dem ärgerlichen 2:2-Unentschieden gestern gegen Rumänien hinterlässt einen faden Beigeschmack.
Dabei gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund zur Panik. Die EM-Qualifikation ist trotz des gestrigen Ausrutschers kaum in Gefahr. Die Schweiz führt ihre Gruppe immer noch mit zwei Punkten Vorsprung auf Rumänien und drei Zählern vor Israel an. Zur Erinnerung: Auch ein zweiter Platz würde reichen, um die direkte Qualifikation für das Turnier in Deutschland zu schaffen. Und selbst mit einem dritten Platz gäbe es noch eine Möglichkeit, sich über ein Playoff-Turnier zu qualifizieren.
In der nächsten Runde (9. September) treffen Israel und Rumänien im Direktduell aufeinander. Es besteht also die Chance, dass sie einander Punkte wegnehmen. Die Schweiz peilt auswärts im Kosovo drei Punkte an. Auch in den restlichen Spielen gegen Andorra, Israel, Belarus und je noch einmal gegen den Kosovo und Rumänien sollte das Team von Murat Yakin genügend Punkte mitnehmen können, dass die EM-Qualifikation nie in Gefahr gerät.
Zudem macht es im Moment eigentlich grossen Spass, der Nationalmannschaft zuzuschauen. Der Auftakt in die EM-Quali war mit einem 5:0 gegen Belarus und einem 3:0 gegen Israel dominant. Und auch gestern erdrückten die Schweizer den rumänischen Gegner während 88 Minuten förmlich.
4 – Zeki #Amdouni trifft im vierten Länderspiel-Einsatz in Serie, das gelang zuletzt Blaise Nkufo 2008. Historisch. https://t.co/UqUzG36GjH
— OptaFranz (@OptaFranz) June 19, 2023
Das Spiel hätte durchaus auch 4:0 oder 5:0 ausgehen können. Auch weil die Nati derzeit in der Person des jungen Zeki Amdouni wieder einen Goalgetter hat, der regelmässig trifft. Gegen Rumänien erzielte der 22-Jährige im fünften Länderspiel sein fünftes Tor. Das macht Hoffnung für die Zukunft.
Dass Murat Yakins Mannschaft am Ende den 2:0-Vorsprung noch aus der Hand gab, lag eher an mangelnder Konzentration als an systemischen Mängeln.
Jetzt haben die Spieler erst einmal Ferien und können sich erholen. Beim nächsten Zusammenzug der Nationalmannschaft wird der Fokus wieder voll da sein. Und Yakins Mannen werden dann die Siege wieder über die Zeit bringen.
2 Spiele in denen der Coach (fahrlässig?) Automatismen bricht.
2 Spiele in denen es die 11-16 Spieler auf dem Feld nicht hinkriegen, einen (sicher geglaubten) Sieg einzutüten.
Meiner Meinung nach: Muri muss hier nachbessern. Bei sich selbst, danach bei der Mannschaft.
Was mich positiv stimmt: die Unzufriedenheit der Beteiligten war spürbar.