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Du meinst, die Woche war wieder besonders hart? Dann schau dir diese abgekämpften Sportler an

Die besten Bilder des Cape Epic 2016

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Die 100 besten Bilder des Cape Epic 2016
Hier gibt's einige der besten Bilder des achttägigen Rennens in der Gegend von Kapstadt: Von der Hitze ist frühmorgens noch nichts zu spüren.
quelle: shaun roy/cape epic/sportzpics / shaun roy/cape epic/sportzpics
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Du meinst, die Woche war wieder besonders hart? Dann schau dir diese abgekämpften Sportler an

Na, war's mal wieder eine anstrengende Woche bei der Arbeit? In einer ungewohnten Umgebung vielleicht? Oder bei extremen äusseren Bedingungen? Du musstest so richtig leiden und hast dir das Weekend mehr als verdient? Dann schau dir erst mal diese armen Sportler an.
19.03.2016, 10:01
Reto Fehr, Südafrika
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Das Cape Epic gilt als eines der härtesten Mountainbike-Rennen der Welt. Jährlich nehmen rund 1200 Fahrer daran teil. Die sportliche Herausforderung wird gewürzt mit unbändiger afrikanischer Hitze und garniert mit elenden Sandstrecken. Dazu müssen die Fahrer täglich innerhalb einer gewissen Maximalzeit im Ziel sein, im Normalfall sind das zwischen acht und zehn Stunden. Wer's nicht schafft, dem wird die schwarze Startnummer gleich nach dem Ziel abgezwackt.

watson am Cape Epic 2016
watson berichtet in einer losen Folgen von einem der härtesten Mountainbike-Etappenrennen der Welt, dem Cape Epic. Während acht Tagen fahren die 1200 Teilnehmer in Zweierteams 650 Kilometer durch die Gegend Kapstadts. Dabei bewältigen sie rund 15'000 Höhenmeter. 52 Schweizer sind mit am Start. Während ganz vorne die Profis den Sieger unter sich machen, mühen sich dahinter die Amateure über die gleiche Strecke. 

Dramatische Szenen sind da garantiert. Freude und Frust liegen nahe beisammen, doch selbst unter die allfällige Enttäuschung mischt sich noch etwas Stolz. Besonders hart war die 3. Etappe. 73 der gestarteten Fahrer erreichten das Ziel nicht oder zu spät. Mit einer Ausfallquote von rund zehn Prozent ist aber noch alles im normalen Bereich. Bis zum Rennende morgen Sonntag werden es wohl gegen 15 Prozent der gestarteten Athleten sein.

Wenn schon Profi Damiano Ferraro nach der Zieleinfahrt so aussieht, wie müssen sich dann die unzähligen Amateure jeweils fühlen?
Wenn schon Profi Damiano Ferraro nach der Zieleinfahrt so aussieht, wie müssen sich dann die unzähligen Amateure jeweils fühlen?
Bild: Shaun Roy/Cape Epic/SPORTZPICS

Im Zielgelände gehen dabei die Emotionen hoch. Für einmal wartet neben den Fotografen auch Denis aus Belgien auf die letzten Helden. Er hat die zeitliche Vorgabe problemlos erfüllt, aber sein Teampartner ist noch unterwegs, wo genau, weiss er nicht. Am letzten Checkpoint sei er vorbei. Denis leidet und betet:

Banger Blick Richtung Ziel: Kommt Denis' Partner doch noch um die Ecke?
Banger Blick Richtung Ziel: Kommt Denis' Partner doch noch um die Ecke?
bild: watson

Die Uhr tickt. Und sie läuft ab. Es ist 17.15 Uhr, die Sonne brennt nicht mehr ganz so heiss. Denis' Partner wird heute aus dem Rennen ausgeschlossen. Aber fährt er wenigstens die Etappe zu Ende? Denis sitzt minutenlang nur noch da, den Blick auf die Zielkurve:

Denis wartet gebannt. Kommt sein Partner noch oder musste er vorher vom Velo steigen?
Denis wartet gebannt. Kommt sein Partner noch oder musste er vorher vom Velo steigen?
Bild: watson

In der Zwischenzeit legen Jane und Alison die letzten Meter zurück. Sie erfahren erst jetzt, dass es zeitlich nicht gereicht hat. Die Schilder werden abmontiert. Tränen kullern über die Staubschicht auf den Wangen. Durch die Lautsprecher tönt Toto: «I bless the rains down in Africa.» Für etwas Regen hätten die Fahrer wohl alles gegeben. Über 35 Grad heiss war es heute. 

Die Schilder sind weg, die Tränen fliessen.
YouTube/Reto Fehr

Gut 15 Minuten zu spät erreicht Luis aus Brasilien das Ziel. Er schiebt sein Mountainbike, gräbt in seinem Rucksack und zeigt allen Anwesenden seine kaputte Kette am abgebrochenen Schaltauge. «Ich musste acht Kilometer schieben, ich kann nicht mehr», keucht er.

Luis zeigt den Grund an: die Kette riss.
YouTube/Reto Fehr

Noch etwas später erreichen Koos und Thomas das Ziel. Das Vater-Sohn-Gespann ist völlig aufgelöst. Sie stehen erst nur da. Dann streckt Sohn Thomas den Arm aus: «Komm, umarmen wir uns. Darauf warten sie.» Er verdrückt Tränen an der Brust des Vaters. Die Fotokameras klicken, die Videos werden aufgenommen. Viele spenden Applaus. Das tägliche Drama am Ziel halt. 

Thomas und Koos: Tränen und Frust.
YouTube/Reto Fehr

Koos versucht den Kommissären zu erklären, dass jemand wohl einen Wegweiser abmontiert habe. Sie hätten sich verfahren, sonst hätten sie es geschafft. Alles «hätte, wenn und aber» nützt nichts. Die Startnummern sind weg. Als nächster schleppt sich Frederic aus Frankreich ins Ziel. Er weiss, was es geschlagen hat. Frederic lehnt sich still über seinen Lenker, der kühlende Lappen wird ihm auf den Nacken gelegt und dann, schnipp schnapp, ist die Nummer weg und ein Traum geplatzt.

Frederic: am Ende seiner Kräfte.
YouTube/Reto Fehr

Kurz darauf erreicht Jörg-Alexander das Ziel. Mit deutscher Gelassenheit erklärt er: «War zu heiss, hat nicht gereicht.» Sein Partner kommt ihm entgegen. Er hatte die Strecke Minuten zuvor noch in der geforderten Zeit absolviert.

Jörg-Alexander: Es hat halt nicht sollen sein.
YouTube/Reto Fehr

73 der gestarteten Fahrer werden an dieser 3. Etappe das Ziel nicht wie gefordert erreichen. Tage mit so extrem hohen Ausfallquoten gab es hier in den letzten Jahren auch schon. «Die Hitze und der Sand sorgten wohl für diese Zäsur», mutmasst Renndirektorin Kathy später.

Alles wartet eigentlich nur noch auf die Hyänen – so werden die beiden Besenwagen-Radler Shawn und Elizabeth hier genannt. Der Belgier Denis hat die Hoffnung praktisch aufgegeben, er spielt neben dem Zielraum erschöpft mit seinem Sohn. Doch dann plötzlich erkennt er am Anfang der Zielgerade einen gelb-orange gekleideten Mountainbiker.

Und dann hat er es doch noch ins Ziel geschafft: Denis und Dominique.
YouTube/Reto Fehr

Denis rennt zurück aufs Zielgelände, er lacht. Auch Dominique, sein Partner ist heilfroh, dass es überstanden ist. Die beiden umarmen sich. Lächeln für die Fotografen. Unter die Enttäuschung mischt sich Stolz, dass sie es doch irgendwie über die Ziellinie geschafft haben. 

Auch diese Wagemutigen mussten leiden: So war es vor einem Jahr am Cape Epic

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