Sport
NFL

NFL: Caleb Williams nimmt Fahrt auf – Shedeur Sanders schlägt zurück

Chicago Bears quarterback Caleb Williams (18) walks off the field following an NFL football game against the Pittsburgh Steelers, Sunday, Nov. 23, 2025, in Chicago. (AP Photo/Nam Huh )
Steelers Bears  ...
Caleb Williams freut sich über den vierten Sieg in Serie.Bild: keystone

Das NFL-Supertalent kommt in Fahrt – und der viel kritisierte Sanders schlägt zurück

Caleb Williams und die Chicago Bears sind in dieser Saison sehr erfolgreich unterwegs – auch weil das neue Trainergenie Ben Johnson den jungen Quarterback in die Spur bringt. Ausserdem liess auch Shedeur Sanders, Sohn von NFL-Legende Deion, in Woche 12 sein Potenzial aufblitzen.
24.11.2025, 14:4624.11.2025, 15:48

Alle Resultate findest du hier.

Viel Licht, aber auch Schatten bei Williams

Die Chicago Bears stehen mit acht Siegen aus elf Spielen an der Spitze der Division NFC North. Damit würde das geteilt älteste Team der NFL in der ersten Playoffrunde Heimrecht geniessen. Der Grund für den Erfolg Chicagos ist vor allem die Offensive – und damit auch Quarterback Caleb Williams.

Der 24-Jährige wurde vor anderthalb Jahren an erster Stelle im Draft ausgewählt und erlebte eine schwierige erste Profi-Saison, in welcher sein Team nur fünf der 17 Spiele gewann. Danach wurde der Cheftrainer entlassen und durch den begehrten Ben Johnson, der zuvor Offensivkoordinator in Detroit war, ersetzt. Er sollte aus Caleb Williams das grosse Potenzial herauskitzeln. Und zwischen dem Trainergenie und dem jungen Quarterback macht es langsam Klick.

Chicago Bears head coach Ben Johnson stands on the sidelines during the first half of an NFL football game against the Pittsburgh Steelers, Sunday, Nov. 23, 2025, in Chicago. (AP Photo/Nam Huh)
Ben Jo ...
Trainer Ben Johnson.Bild: keystone

In den letzten vier Spielen warf Williams insgesamt sieben Touchdown-Pässe und blieb ohne Interception. Ausserdem hatte er auch als Läufer gute Momente. Gleichzeitig macht er noch immer offensichtliche Fehler und zeigte zum Beispiel beim 19:17-Sieg gegen Minnesota in der Vorwoche eine eher bescheidene Leistung. Auch beim 31:28-Erfolg am gestrigen Sonntag gegen die Pittsburgh Steelers sorgte Williams wieder für die gesamte Bandbreite an Gefühlen bei den Chicago-Fans.

Einerseits zeigte er präzise Würfe, wie beispielsweise bei seinen drei Touchdown-Pässen. Im ersten Drive der zweiten Halbzeit brachte er jeden der fünf Passversuche an den Mitspieler und sorgte so für die erneute Führung, insgesamt wies er aber nur eine schwache Passquote von 54,3 Prozent auf. «Es war frustrierend», sagte Williams danach, «ich habe Pässe verfehlt und es war irgendwie komisch.» Gerade, weil er diese in den letzten Wochen gut getroffen habe.

Den grössten Fehler beging der Quarterback aber zu Beginn des zweiten Viertels, als er sich in die eigene Endzone drängen, dann den Ball fallen liess und so dem Gegner einen Defensiv-Touchdown ermöglichte. Hätten die Bears das Spiel verloren, wäre dies eine der entscheidenden Szenen gewesen. «Ich muss den Ball in der Situation wegwerfen», sagte Williams. So hätte er einen weiteren Spielzug aus der ursprünglichen Position erhalten. Trainer Johnson kritisierte: «Wir dürfen diese Ballverluste nicht begehen. Die sind nicht okay!»

Gleichzeitig lobte Johnson aber auch: «31 Punkte der Offensive, das ist immer eine gute Sache.» Für Williams ist klar: «In dieser Liga entschuldigt man sich nicht für Siege.» Entscheidend für diesen war aber auch die Defensive, die zwei Turnover forcierte. Besonders beeindruckend war die gefangene Interception von Nahshon Wright gegen Pittsburgh-Quarterback Mason Rudolph, der den verletzten Aaron Rodgers vertrat.

Als Nächstes steht für Chicago am Donnerstag an Thanksgiving die Partie in Philadelphia an, die Eagles stehen ebenfalls bei acht Siegen und drei Niederlagen.

McCarthy erneut schwach

Weniger gut läuft es Minnesota-Quarterback J. J. McCarthy. Der 22-Jährige wurde im selben Draft wie Williams an zehnter Stelle ausgewählt, verpasste seine erste Saison aber verletzt. Auch in diesem Jahr stand er erst sechsmal auf dem Feld – und wusste dabei nicht wirklich zu überzeugen. Zwar führte er die Vikings zu zwei Siegen, doch stehen seinen insgesamt sechs Touchdown-Pässen acht Interceptions gegenüber. Bei der 6:23-Pleite gegen Green Bay warf er zwei davon, wobei beide auf einen Fehler McCarthys zurückgehen. Dass ein Quarterback Zeit braucht, um sich an die NFL zu gewöhnen, zeigte nicht zuletzt Caleb Williams.

Shedeur Sanders schlägt zurück

Was wurde letzte Woche bei seinem Profidebüt auf Shedeur Sanders eingehauen. Natürlich machte er ein sehr schwaches Spiel und handelte den Cleveland Browns, die zum Zeitpunkt, als der 23-jährige Rookie das Feld betrat, noch geführt hatten, eine Niederlage ein. Jedoch hatte er nicht einmal im Training wirklich mit den Stammspielern gespielt und wurde ins kalte Wasser geworfen. Nun führte er die Browns zum 24:10-Sieg in Las Vegas und machte dabei einen soliden Eindruck.

Natürlich war noch nicht alles perfekt, nur 55 Prozent seiner Pässe fanden den Mitspieler und neben einem Touchdown-Pass warf er auch eine Interception. Doch liess der Sohn von NFL-Legende Deion Sanders bei seinem Debüt von Beginn an unter den Augen seines Vaters auch sein Potenzial aufblitzen. So zum Beispiel bei seinem 53-Yard-Pass auf Isaiah Bond. Sein erster Touchdown-Pass in der NFL war eher das Verdienst von Runningback Dylan Sampson.

Nach dem Spiel schoss Sanders gegen seine Kritiker: «Viele Leute wollen mich versagen sehen, aber das wird nicht passieren.» Gleichzeitig gab er diesen mit seiner Interception aber auch neue Munition. Obwohl sein Receiver von zwei Verteidigern gedeckt wurde, wollte er diesem den Ball spielen. Für einen so jungen Quarterback ist das in seinem ersten richtigen Profispiel aber kein Grund zur Sorge.

Die Cowboys sind nicht unterzukriegen

Die Philadelphia Eagles werden ihre Offensivprobleme einfach nicht los. Da beginnen sie mit drei Touchdowns innert 19 Minuten gegen die Dallas Cowboys, Jalen Hurts wirft erst einen Pass in die Endzone auf seinen unzufriedenen Receiver A. J. Brown und rennt dann zweimal selbst zum Touchdown. Und dann schaffen sie für den Rest des Spiels keinen einzigen Punkt mehr.

Dadurch konnten die Cowboys ein grosses Comeback starten. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit verkürzten sie durch einen Touchdown von George Pickens auf 7:21, auch danach marschierte die Dallas-Offensive übers Feld. Unter anderem dank hervorragender Catches von CeeDee Lamb und Pickens, die am Ende auf 75 bzw. 146 Yards Raumgewinn kamen. Nach Touchdowns von Brevyn Spann-Ford und Quarterback Dak Prescott stand es 21:21. Mit Ablauf der Spielzeit sorgte Kicker Brandon Aubrey per Field Goal dann für den 24:21-Endstand.

Besonders erwähnt werden sollte auch Alijah Clark, der bei einem Punt der Cowboys einen Eagles-Fumble erzwang. Zwar holte Dallas daraufhin keine Punkte, doch musste Philadelphia sehr nahe an der eigenen Endzone starten und kam selbst ebenfalls nicht zu Punkten. So konnte Dallas das Spiel am Ende mit einem Field Goal entscheiden.

Der Ball gehört mir!

Von der Niederlage der Eagles profitierten auch die Los Angeles Rams, die nun Spitzenreiter in der NFC und aktuell gemäss Buchmacher der grösste Favorit auf den Titel sind. Das Team von Trainer Sean McVay holte sich in der Nacht auf Montag mit dem 34:7 gegen die Tampa Bay Buccaneers nämlich den neunten Sieg im elften Spiel. Quarterback Matthew Stafford (273 Pass-Yards, 3 Touchdown-Pässe) wusste ebenso erneut zu überzeugen wie Receiver Davante Adams (62 Yards, 2 Touchdowns).

Doch auch die hervorragende Defensive brillierte einmal mehr. Allen voran Cobie Durant, der Bucs-Tight-End Cade Otton den Ball einfach aus der Hand riss und dann zum Touchdown rannte.

Es kam aber noch bitterer für Tampa Bay: Quarterback Baker Mayfield verletzte sich an der linken Schulter und musste das Feld vorzeitig verlassen. Noch ist keine Diagnose bekannt.

Diesen Receiver solltest du jetzt kennen

Dieser Jaxon Smith-Njigba ist unglaublich: Nach Receiving Yards ist er mit 1313 mit Abstand der beste Passempfänger der NFL. George Pickens folgt mit über 250 Yards Rückstand. Obwohl sich die gegnerischen Defensiven in dieser Saison nach den Abgängen von D. K. Metcalf und Tyler Lockett aus Seattle deutlich stärker auf Smith-Njigba konzentrieren können, ist der 23-Jährige in seiner dritten Saison schlicht nicht aufzuhalten. Beim 30:24-Sieg in Tennessee brillierte er mit 167 Yards Raumgewinn sowie zwei Touchdowns.

Weitere Highlights

Bei Seattles Sieg wusste aber auch auf der Gegenseite ein junger Receiver zu überzeugen. Chimere Dike fing Pässe über 44 Yards und erzielte zwei Touchdowns. Einen davon bei diesem Punt-Return:

In Detroit spielte sich ein echtes Spektakel ab. Früh im ersten Viertel gingen die New York Giants durch einen Trickspielzug auf Wan'Dale Robinson (156 Yards, 1 TD) in Führung:

Die Partie blieb stets eng. Im Schlussviertel tauschten Giants-Quarterback Jameis Winston und Receiver Gunner Olszewski aber die Rollen und stellten auf 27:17:

Für den Sieg reichte das aber nicht. Und zwar vor allem wegen Lions-Runningback Jahmyr Gibbs, der erst mit einem 49-Yard-Touchdown verkürzte:

Und nachdem Kicker Jake Bates das Spiel per Field Goal in die Verlängerung geschickt hatte, rannte Gibbs dann gleich im ersten Spielzug über 69 Yards erneut in die Endzone. Darauf konnten die Giants nicht mehr reagieren und unterlagen 27:34.

Auch erst nach Verlängerung siegten die Kansas City Chiefs um Patrick Mahomes, die gegen die Indianapolis Colts einen 9:20-Rückstand aufholten. Eine wichtige Rolle kam dabei Xavier Worthy zu, der die Chiefs in der Verlängerung in Reichweite für das entscheidende Field Goal zum 23:20 brachte:

Die Tabelle

Standings provided by Sofascore
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Nummer-1-Draft in der NFL seit 2000
1 / 27
Die Nummer-1-Draft in der NFL seit 2000

2025: Cam Ward Position: Quarterback Team: Tennessee Titans

quelle: www.imago-images.de / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
KI-generierter Weihnachtsmarkt täuscht Touristen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
2
Rast in Gurgl auf dem Podest: Shiffrin erneut mindestens eine Liga besser als der Rest
Camille Rast fährt im Weltcupslalom von Gurgl wie im letzten Jahr auf den 3. Platz, direkt vor Wendy Holdener. Geschlagen werden die beiden Schweizerinnen nur von Mikaela Shiffrin und Lara Colturi.
Es war eine starke Schweizer Reaktion auf den enttäuschenden Slalomauftakt am Samstag vor einer Woche in Levi, als Wendy Holdener (8.) und vor allem die Weltmeisterin Camille Rast (15.) nicht auf Touren kamen. Bereits im ersten Lauf, den sie zeitgleich als Dritte beendeten, wischten die Schweizer Aushängeschilder leise Zweifel schon einmal resolut vom Tisch.
Zur Story