SCB-Lüthi vs. ZSC-Zahner – die «Bürogeneräle» im polemischen Schlagabtausch
Der SC Bern gegen die ZSC Lions ist auch das Duell der grössten Egos unseres Hockeys. SCB-Manager und Mitbesitzer Marc Lüthi und ZSC-Manager Peter Zahner, beide gleich alt (57), haben in den letzten 20 Jahren unser Hockey geprägt. Der eine hat seit 1998 den SCB zum wirtschaftlich erfolgreichsten Hockeyunternehmen des Landes gemacht.
Der andere war beim Verband ab 1991 der Architekt des Aufstiegs in die internationale Erstklassigkeit. Seit 2007 führt Peter Zahner die ZSC Lions und schreibt mit dem Bau eines Sportstadions Geschichte. Es ist einfacher, bei der Stadtregierung von Riad (Saudi-Arabien) die Genehmigung für ein christliches Versammlungshaus zu bekommen als die Baubewilligung für eine Sport-Arena in Zürich.
Lüthi und Zahner sind begabte Kommunikatoren. Dem SCB-Manager hilft die langjährige Erfahrung als News-Moderator beim Lokalsender «TeleBärn». Zahner stand nie vor der Kamera und zieht als Machiavellist lieber die Fäden im Hintergrund. Während Lüthi für lockere Sprüche zu haben ist, wägt Zahner seine Worte vorsichtiger nach allen möglichen Seiten ab.
Es ist eine reizvolle Spielerei, bei so charismatischen «Bürogenerälen» für einmal nicht Trainer oder Spieler zu befragen. Und tatsächlich zeigt sich, dass Marc Lüthi rhetorisch ein bisschen lockerer drauf ist als der auf politische Korrektheit bedachte Peter Zahner.
Sven Leuenberger ist der bessere Sportchef. Deshalb spielt Genoni beim SCB und nicht beim ZSC. Und deshalb hat Peter Zahner Leuenberger für teures Geld nach Zürich gelotst.
Es ist schon jetzt klar, dass der politische Einfluss des SCB in dieser Serie bei strittigen Entscheidungen entscheiden wird. Und die Schiedsrichter sind ja sowieso für den SCB.
Die Schiri-Zeichen im Eishockey
Der SCB ist nicht erfolgreich, weil er mehr Geld hat, sondern weil er sein Geld klüger als die ZSC Lions investiert – in bessere Ausländer und Trainer.
Der Gewinner dieser Halbfinalserie hat im Final ein Freilos.
Die ZSC Lions sind der schlimmstmögliche Gegner für den SCB. Alle anderen Gegner wären nur Trainingspartner für die Finalvorbereitung gewesen.
Die beiden Playoff-Halbfinals
4:3 n.V.; 1:3; 2:3 n.P.; 2:4.
Die bisherigen Playoff-Serien:
1992: Halbfinal, 3:0 für den SCB
1996: Viertelfinal, 3:1 für den SCB
1997: Viertelfinal, 3:2 für den SCB
2012: Final, 4:3 für die ZSC Lions
2016: Viertelfinal, 4:0 für den SCB
Fazit: Einer der Klassiker schlechthin im Schweizer Eishockey. Man mag es kaum glauben, aber der Qualifikationssiebte aus Zürich könnte sich als gefährlichster Kontrahent für Meister Bern auf dem Weg zur Titelverteidigung erweisen. Nach dem überraschenden Weiterkommen gegen Zug sind die Lions ein brandgefährlicher Gegner für die Mutzen. Hier droht akute Überraschungsgefahr.
Tipp: Die Lions ziehen mit 4:3 Siegen in den Final ein.
2:5; 4:2; 4:3; 3:1
Die bisherigen Playoff-Serien:
1991: Viertelfinal, 3:0 für den HC Lugano
Fazit: Nach 28 Jahren Wartezeit steht der EHC Biel mal wieder in einem Playoff-Halbfinal. 27 Jahre ist es her, dass sich die beiden Kontrahenten das bisher einzige Mal in den Playoffs gegenüberstanden. Die Bieler gehen nach ihrem Triumph über Rekordmeister Davos selbstbewusst in diese Halbfinalserie und werden sich letztlich souverän durchsetzen.
Tipp: Der EHC Biel zieht mit 4:2 Siegen in den Playoff-Final ein.