Nach einer halben Stunde sah es in der WM-Barrage für Griechenland gar nicht mal so schlecht aus. Abwehrchef Sokratis Papastathopoulos erzielte gegen Kroaiten nach einem bösen Fehlstart in der 30. Minute das wichtige Auswärtstor zum 1:2. Doch bereits drei Minuten später zappelte der Ball wieder im eigenen Netz, Perisic traf zum 1:3 für die Kroaten.
Noch schlimmer kam es vier Minuten nach der Pause: Augsburg-Legionär Konstantinos Stafylidis wollte den Ball nach einer Flanke in den Strafraum mit der Brust zu Torhüter Karnezis zurücklegen. Doch das ging ziemlich in die Hose! Sein Brustpass war zu kurz, Sime Vrsaljko erlief sich den Ball und legte für Andrej Kramaric auf. Mit dem 1:4 war die Partie für die Griechen definitiv gelaufen, der WM-Traum wohl schon nach dem Barrage-Hinspiel geplatzt.
Stafylidis wurde in der 72. Minute aus taktischen Gründen ausgewechselt und unmittelbar danach von seinem Emotionen übermannt. Der Linksverteidiger war untröstlich, weinte auf der Bank bitte Tränen.
«Kostas ist sehr niedergeschlagen, weil ihm dieser Fehler unterlaufen ist. Er sitzt immer noch tottraurig in der Kabine», erklärte Griechenland-Trainer Michael Skibbe nach der Partie bei RTL Nitro, versuchte seinen Schützling aber zu trösten. «Wir werden ihn gemeinsam wieder aufrichten und dann wird er im Rückspiel für uns ein gutes Spiel machen. Da bin ich mir ganz sicher.»
Noch ist nicht alles verloren, auch wenn die Lage nicht gerade rosig ist. Nach dem 1:4 in Kroatien brauchen die Griechen, die in der Gruppenphase nur sechs Tore kassiert haben, mindestens einen 3:0-Erfolg, um sich doch noch für die WM 2018 in Russland qualifizieren. (pre)
Wenn ein Spieler während der Qualifikation zu einem anderen Team wechselt, dann wird manchmal vereinbart, dass er in den Direktbegegnungen der laufenden Saison nicht eingesetzt wird. Wenn eine solche Regelung Sinn macht, dann im «Fall Kahun» – nach dem Grundsatz: Ja, Du kannst nach Lausanne wechseln. Aber gegen uns spielst Du in den Playoffs nicht.