Der Schweizer Bergsteiger Ueli Steck wollte etwas Aussergewöhnliches schaffen: Eine Traverse von der Spitze des Mount Everest bis zum nahegelegenen Gipfel Lhotse – die ganze Strecke liegt über 8000 Meter. Doch Steck stürzte vor dem Beginn des waghalsigen Unternehmens am Mount Everest in den Abgrund.
Steck hätte sich noch in der «Akklimatisationsphase» befunden, sagt Sherpa Mingma zum «Tages-Anzeiger». «Ein über 7800 Meter hoher Berg. Er war alleine unterwegs», sagt Mingma. Das letzte Mal sei er von anderen Bergsteigern auf 6600 Metern Höhe zwischen Camp 1 und 2 gesehen worden. «Er muss dann abgestürzt sein, rund 1000 Meter in die Tiefe.» Das Gebiet, das Steck erkundete, war wenig erforscht.
Als andere Bergsteiger Steck auf 5600 Metern fanden, riefen sie sogleich einen Hilfshelikopter herbei. «Als der Helikopter eine Stunde später am Ort eintraf, war Ueli schon tot», so Mingma weiter zur Zeitung. Die Wetterbedingungen seien gut gewesen.
Auch in der Schweiz sitzt der Schock tief. «Es ist ein riesengrosser Verlust – ein Verlust für den Alpinismus, ein schwerer persönlicher Verlust, ein unfassbarer Verlust vor allem auch für seine Familie. Ich bin in Gedanken bei seiner Frau», sagt die Schweizer Extrem-Bergesteigerin und Freundin von Steck Evelyne Binsack zu «20 Minuten».
Als Extremsportler müsse man immer mit dieser Angst leben. «Hoffentlich passiert nichts, hoffentlich geht alles gut – dieser Gedanke begleitet mich auf meinen und den Touren meiner Freunde und Sportler-Kollegen jeden Tag», so Binsack weiter.
Um 18:15 Uhr strahlt der Sender SRF 1 eine Spezialfolge «Glanz und Gloria» aus. Darin wird Binsack mit Moderator Dani Fohrler auf die unglaubliche Bergsteig-Karriere von Ueli Steck zurückblicken. (leo)