Christian Stucki hat seinen Rücktritt angekündigt. Nach dieser Saison wird der Schwingerkönig von 2019 dem Sport adieu sagen, wie er an seinem 38. Geburtstag auf Instagram mitteilt. Der Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt des Jahres ist der Unspunnenschwinget in Interlaken.
Der Zeitpunkt für den allenthalben erwarteten Rücktritt scheint für Stucki ideal zu sein. Er kann seine grossartige Karriere an einem Highlight-Fest abschliessen. Beim nächsten ganz grossen Meeting, dem Eidgenössischen Fest 2025 im Glarnerland, wäre Stucki 40 Jahre alt gewesen. So lange hätte er ohnehin nicht auf seinem hohen Niveau schwingen können.
Das Jahr 2022 sei eines seiner härtesten gewesen, «wenn nicht die härteste überhaupt», schreibt Stucki. Dass er am Eidgenössischen in Pratteln angeschlagen und ohne vorab ein Kranzfest bestritten zu haben angetreten sei, und trotzdem seinen 7. Eidgenössischen Kranz erkämpfen konnte, mache ihn glücklich und stolz. Am ESAF in Pratteln bezwang er unter anderem Kilchberg-Sieger Damian Ott und Armon Orlik. «Mit dieser grossen Zufriedenheit habe ich entschieden: Die kommende Saison 2023 wird meine letzte sein – es ist Zeit, neue Wege zu gehen!»
Der hünenhafte, volksnahe Christian Stucki ist ein populärer, wenn nicht der populärste Schwinger überhaupt. Zu seinen herausragenden Referenzen gehört der schwingerische Grand Slam. Er gewann jedes der drei Feste mit eidgenössischem Charakter: den Kilchberger Schwinget 2008, Unspunnen 2017 und schliesslich das Eidgenössische in Zug. Ausser Stucki gewann nur Jörg Abderhalden den Grand Slam.
Der Berner geht in seine 23. Saison als Aktivschwinger. «Eine unglaubliche Zeit, die mich und mein Leben sehr geprägt hat.» Nun freue er sich aber auf seine Abschiedssaison und auf alles, was danach kommen mag. (nih/sda)