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Ski: Fragezeichen um Gut-Behrami – Start der Frauen in die Speed-Saison

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Lara Gut-Behrami schlägt sich noch immer mit einer hartnäckigen Erkältung herum.Bild: keystone

Fragezeichen um Gut-Behrami und Suter – die Frauen starten in Kanada in die Speed-Saison

02.12.2021, 13:52
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Corinne Suter gibt beim Speed-Auftakt der Frauen in Lake Louise ihren Saison-Einstand, Lara Gut-Behrami kann im Kampf um den Gesamtweltcup punkten, ist aber angeschlagen.

Am letzten Wochenende verhinderte das Wetter in Lake Louise zwei von drei Männer-Rennen.
Am letzten Wochenende verhinderte das Wetter in Lake Louise zwei von drei Männer-Rennen.Bild: IMAGO / ZUMA Press

Zwei Abfahrten und ein Super-G stehen im Banff-Nationalpark ab Freitag auf dem Programm. Die Wetterprognosen geben den Organisatoren zumindest ein bisschen mehr Zuversicht als in der letzten Woche, in der nur eines der drei Männerrennen durchgeführt werden konnte.

Schnelle Frauen
Weil der Kurs etwas anders gesteckt ist, wurde bei Corinne Suter im Training mit 135,29 km/h die höhere Spitzengeschwindigkeit gemessen als bei Beat Feuz im Rennen (132,87 km/h). «Schneller als die Männer? Mir taugt das!», sagte die Österreicherin Ramona Siebenhofer dazu zur «Krone». (ram)

Wie die Schweizer Männer reisten auch die Frauen in nicht Bestbesetzung an. Michelle Gisin, die im Sommer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist, verzichtet auf den Kanada-Abstecher. Nach wie vor gilt es in ihrem Fall, nichts zu überstürzen. Gisin reiste nach dem Slalom in Killington in die Schweiz zurück und plant, am 11./12. Dezember zu den beiden Super-G in St. Moritz wieder anzutreten.

Switzerland's Michelle Gisin reacts as she arrives at the finish area during the second run of an alpine ski, World Cup women's slalom in Levi, Finland, Sunday, Nov. 21, 2021. (AP Photo/Ales ...
Nach dem Slalom von Killington gönnt sich Michelle Gisin eine Pause.Bild: keystone

Gut-Behrami erkältet

Die zwei grössten Schweizer Trümpfe sind mit Lara Gut-Behrami und Corinne Suter aber am Start. Beide legten in der letzten Saison eine bestechende Konstanz an den Tag.

Gut-Behrami gewann im vergangenen Winter vier der sechs Super-G im Weltcup, stand nur in einem nicht auf dem Podest und sicherte sich überlegen die Kristallkugel für den Disziplinensieg. Auch in den beiden letzten Weltcup-Abfahrten in Val di Fassa war die Tessinerin die Schnellste, dazu holte sie in Cortina d'Ampezzo WM-Gold im Super-G und -Bronze in der Abfahrt.

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An der WM in Cortina räumte Lara Gut-Behrami auch bei den Speed-Rennen ab. Bild: keystone

Der Einstand in den Olympia-Winter ist Gut-Behrami mit einem 2. Platz im Riesenslalom in Sölden geglückt. Auf dem Rettenbachgletscher bewegte sie sich Ende Oktober auf Augenhöhe mit Mikaela Shiffrin und weit über der restlichen Konkurrenz. Auch beim abgebrochenen Riesenslalom in Killington vermittelte sie ein starkes Bild. Allerdings macht ihr nun seit Längerem eine hartnäckige Erkältung zu schaffen. In den letzten Tagen trainierte Gut-Behrami nicht mit dem Speedteam in Nakiska, sondern in Österreich. Zu ihrem abgespeckten Schnee-Programm gehörten dort auch zwei Slalom-Einheiten.

Corinne Suter schmerzfrei

Suter krönte sich im Februar zur Abfahrtsweltmeisterin und wurde im WM-Super-G Zweite. Sie gewann im Weltcup die Abfahrt in Val d'Isère und fuhr in ihrer Paradedisziplin viermal auf das Podest, einmal mehr als im Super-G.

Die Schwyzerin gibt in Lake Louise ihren Saison-Einstand, nachdem sie sich vor zwei Monaten bei einem Sturz in St. Moritz Knochenprellungen in beiden Schienbein-Plateaus zugezogen hat. Nach fünf Wochen Pause fand sie den Tritt im Training schnell wieder, wirkte auch nicht gehemmt. Speedtrainer Roland Platzer hat überhaupt keine Bedenken: «Es fehlen die internationalen Vergleiche, aber sie macht einen guten Eindruck.» Suter sei vor der Verletzung ausgezeichnet gefahren und habe nun in Nakiska das volle Programm absolviert. Dabei sei sie schmerzfrei geblieben.

Corinne Suter, of Switzerland, skis down the course during the first women's World Cup downhill training run in Lake Louise, Alberta, on Tuesday, Nov. 30, 2021. (Frank Gunn/The Canadian Press via ...
Zwei Monate nach ihrem Trainingssturz ist Corinne Suter bereits wieder im Weltcup am Start. Bild: keystone

Nufer reif fürs Podest?

Zwar fand das Schweizer Team zuletzt in dem knapp zwei Fahrtstunden von Lake Louise gelegenen Nakiska keine idealen Trainingsbedingungen vor aufgrund von Wind, Schnee und Regen. Dennoch sorgt die zweite Garde bei Platzer für Zuversicht.

Priska Nufer traut der Speedtrainer in dieser Saison nach den guten Schritt in der Vorsaison den ersten Podestplatz zu. Joana Hählen hat die verkorkste letzte Saison abgehakt, in der sie nach einem Sturz in Val d'Isère blockiert war. Jasmine Flury gab ein Ausrüsterwechsel einen spürbaren Schub. Die Bündnerin, die bislang ausschliesslich Stöckli-Ski fuhr, ist mit ihrem neuen Fischer-Material deutlich stabiler unterwegs. Sie verspüre eine Extra-Motivation, sagt Flury.

epa08941536 Priska Nufer of Switzerland reacts during the second run of the women's Giant Slalom race of the FIS Alpine Skiing World Cup in Kranjska Gora, Slovenia, 16 January 2021. EPA/IGOR KUPL ...
Priska Nufer hat sich letzte Saison in der erweiterten Weltspitze etabliert. Bild: keystone

Sofia Goggia der Gradmesser in der Abfahrt

Den Teamleaderinnen Suter und Gut-Behrami wird die zweite Garde kaum das Wasser reichen können; deren härteste Widersacherinnen kommen auf dem Papier aus Italien. Sofia Goggia ist Kugelverteidigerin in der Abfahrt, obwohl ihre Saison im Januar nach vier Siegen in Folge frühzeitig beendet war. Federica Brignone war letzte Saison, wenn auch mit grossem Rückstand, die erste Verfolgerin von Gut-Behrami im Super-G.

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Letztes Jahr holte Sofia Goggia die Abfahrtskugel, obwohl sie einige Rennen verletzt verpasste.Bild: keystone

Auf Revanche sind derweil die österreichischen Speedfahrerinnen aus. Sie blieben letzte Saison ohne Sieg und schafften nur vier Podestplätze - zu wenig für Tamara Tippler, Ramona Siebenhofer und Co., auch wenn mit Nicole Schmidhofer eine potenzielle Siegfahrerin ab Mitte Dezember aufgrund eines heftigen Sturzes in Val d'Isère nicht mehr dabei war. Bei Schmidhofer ist noch offen, ob sie in Lake Louise nach der komplexen Knieverletzung ihr Comeback gibt oder lediglich die Trainings bestreitet. (dab/sda)

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