Nach Lugano und Lausanne düpierte der FC Thun am Samstag auch den FC Luzern, setzte sich in der Innerschweiz zum dritten Mal in dieser Saison mit 2:1 durch, zum zweiten Mal nach einem Rückstand. Drei Siege aus den ersten drei Spielen – das ist in der Geschichte der Super League seit der Ligareform 2003 noch keinem Aufsteiger gelungen.
Der verdiente Lohn: Zusammen mit dem FC St. Gallen grüssen die Berner Oberländer von der Tabellenspitze.
Zwar steht das Gerüst der Thuner seit Jahren. Captain und Abwehrchef Marco Bürki spielt seit 2021 in Thun. Mittelfeldspieler Leonardo Bertone, einst mit Kantonsrivale YB zweimal Meister und einmal Cupsieger, kehrte 2022 nach Stationen in den USA und Belgien in die Schweiz zurück.
Bisher kamen im Somer nach dem Aufstieg nur drei neue Spieler hinzu. Von Stade Lausanne-Ouchy kam der bei St. Gallen als zu leicht befundene Verteidiger Michael Heule. Der fleissige Aussenverteidiger hat bereits zwei Tore vorbereitet.
Aus Rumänien holte man Mattias Käit. Der 27-jährige Mittelfeldspieler kommt mit der Referenz von 54 Länderspielen für Estland. Und zuletzt verpflichtete Thun den Stürmer Brighton Labeau, 29, der zuletzt in der französischen Ligue 2 unter Vertrag stand.
Schon im Sommer 2024 kam Stürmer Christopher Ibayi nach Thun. Bis vor zwei Jahren spielte der Kongolese noch in der vierthöchsten Liga Frankreichs. Im letzten Jahr waren ihm in 16 Spielen drei Tore gelungen. Nun hat der 30-Jährige in der Super League bereits nach drei Spielen ebenso oft gejubelt. 250'000 Franken liess man sich den Stürmer im Sommer 2024 kosten.
Dass dem erst 39-jährigen Sportchef Dominik Albrecht bei den im letzten Jahrzehnt notorisch klammen Berner Oberländern plötzlich solche Mittel zur Verfügung stehen, hat Thun Beat Fahrni zu verdanken. Der Unternehmer stopfte seit seinem Einstieg 2024 mit mehreren Millionen aus seinem Vermögen die Verluste. Alleine im letzten Jahr waren es 2,85 Millionen Franken.
Im November holte er eine anonyme Institution aus der Region ins Boot: weitere 2,5 Millionen. Und im Frühling schoss Fahrni weitere 870'000 Franken ein, damit der FC Thun die Lizenz erhielt. Ohne Fahrnis Geld und Beziehungen wäre der formidable Saisonstart des Teams von Trainer Mauro Lustrinelli (seit 2021 in Thun) kaum möglich gewesen. Sportlich ist das Fundament solide, finanziell muss es das noch werden.
Und ohne finanzkräftige Sponsoren geht es in der obersten Liga nicht.
2-3 Milliönchen, da lachen die andern nur (ausser Winti). Und von wegen teuren Transfers, lächerlich im Vergleich, es gab kaum und die, die es gab waren von tiefen ligen oder "ausgemusterte".
Ja, Profifussbal mit dem Geld ist völlig krank und pervers, Thun aber vergleichsweise völlig harmlos.
Hoffen wir die Welle hält noch etwas an :)