In der Tenniswelt hat die Netflix-Serie «Break Point» hohe Wellen geschlagen – obwohl Belinda Bencic sagte, dass sie sich «mehr Gossip» gewünscht hätte. Die Verantwortlichen erhoffen sich mit den Einblicken hinter die Kulissen und die Fassade der Athletinnen und Athleten einen ähnlichen Schub für das Tennis, wie es in der Formel 1 mit «Drive To Survive» der Fall war.
Die ersten fünf Folgen mit Fokus auf unter anderem das Australian Open und Roland Garros im letzten Jahr wurden bereits veröffentlicht, fünf weitere mit Fokus auf Wimbledon und das US Open werden im Juni folgen. Wobei sich die Tennis-Stars nun zweimal überlegen sollten, ob sie sich bereit erklären wollen, an der Netflix-Serie teilzunehmen. Denn am Australian Open verhiess die Serie für die Protagonistinnen und Protagonisten bislang nichts Gutes. Neun von zehn sind am «Happy Slam» bereits ausgeschieden.
Der australische «Bad Boy» ist für solche Netflix-Produktionen natürlich ein gefundenes Fressen. Natürlich war Nick Kyrgios eine der grossen Figuren in «Break Point». Der 27-Jährige musste für das diesjährige Australian Open aufgrund einer Knieverletzung kurz vor Turnierstart absagen.
Auch die 25-jährige Spanierin musste für den ersten Grand Slam des Jahres bereits vor Beginn absagen. Badosa, die im April des letzten Jahres auf Platz 2 der Weltrangliste stand, zog sich im Halbfinal am Vorbereitungsturnier in Adelaide eine Oberschenkelverletzung zu.
Die Dritte im Bunde der Verletzten ist Ajla Tomljanovic. Die 29-jährige Australierin hätte wie Kyrgios ihren Heim-Grand-Slam bestreiten wollen. Dazu kam es aufgrund von Knieproblemen aber nicht.
Der erste Protagonist aus «Break Point», der in Melbourne ausschied, war Matteo Berrettini. Der 26-jährige Italiener stand im letzten Jahr in Melbourne noch im Halbfinal und rückte in der Folge bis auf Rang 6 der Weltrangliste vor, scheiterte in diesem Jahr aber bereits in der 1. Runde an Andy Murray.
Und auch in der 2. Runde war die Partie gegen Andy Murray für einen der «Break Point»-Stars Endstation. Thanasi Kokkinakis, Doppelpartner und guter Freund von Kyrgios, musste nach einem Marathon-Match und trotz einer 2:0-Satzführung noch die Segel streichen. Der 26-jährige Australier unterlag dem Schotten nach fast sechs Stunden Spielzeit.
Kokkinakis war aber nur einer von vier Netflix-Beteiligten, für die das Australian Open in der 2. Runde endete. Auch Ons Jabeur, Weltranglisten-Zweite, überstand ihr zweites Spiel in Melbourne nicht. Der Tschechin Marketa Vondrousova unterlag die 28-jährige Tunesierin nach drei Sätzen.
Mit dem Norweger Casper Ruud schied auch bei den Männern der an Nummer 2 gesetzte Spieler aus. Der 24-Jährige unterlag überraschend dem US-Amerikaner Jenson Brooksby. Sein Lieblingsturnier steht jedoch erst Ende Mai mit dem French Open an – dort stand er im letzten Jahr im Final.
Auch für den 25-jährigen US-Amerikaner endete die Zweitrundenpartie erfolglos. Fritz, der im letzten Jahr noch im Achtelfinal stand, schied am Australian Open in fünf Sätzen gegen Lokalmatador Alexei Popyrin aus.
Das bisher letzte Opfer des Netflix-Fluchs war Maria Sakkari. Die 27-jährige Griechin unterlag in ihrer Drittrundenpartie der Chinesin Lin Zhu.
So verbleibt nur noch ein Netflix-Gesicht im Feld des Australian Open. Félix Auger-Aliassime (ATP 7) trotzte dem Fluch bisher erfolgreich und steht nach seinem Sieg in der 3. Runde über Francisco Cerundolo im Achtelfinal. Dort trifft der 22-jährige Kanadier auf den Tschechen Jiri Lehecka.
Natürlich haben auch die Produzenten Wind von ihren Taten bekommen. Netflix schrieb dazu: «Um es klarzustellen: Das ist ein reiner Zufall.»
To clarify: this is purely a coincidence... 🙄 https://t.co/5bTgimuH94
— Netflix UK & Ireland (@NetflixUK) January 19, 2023