Belinda Bencic muss selber lachen, als sie den Satz sagt: «Das ist halt Frauentennis.» Die Weltnummer 49 hatte sich mit der zehn Plätze vor ihr klassierten Kasachin Julia Putinzewa (WTA 39) einen 2:45 Stunden dauernden Abnützungskampf voller Führungswechsel geliefert.
YEAHHHHHH!! 🙌🏼🙌🏼🙌🏼😍 Great match, VERY intense fight! Beli won 7/5 4/6 6/2 against Yulia Putintseva in the 2nd Round!! 👏🏼👏🏼👏🏼😊 @BelindaBencic #AusOpen pic.twitter.com/aYvDHPwf6x
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Im ersten Satz führte Bencic 4:2, geriet 4:5 in Rückstand und gewann ihn 7:5. Im zweiten holte sie ein 0:4 auf, um dann dennoch 4:6 zu verlieren. Und im entscheidenden dritten lag sie schnell 0:2 im Hintertreffen, ehe sie die letzten sechs Games für sich entschied.
Bencic hatte zwei Erklärungen für dieses Auf und Ab: «Ich musste immer die Balance finden zwischen aggressivem und abwartendem Spiel.» Dazu kam, dass die seit diesem Jahr neu verwendeten Bälle schnell abbauen. Mit neuen Bällen gewann die Schweizerin meist die Punkte, nach vier bis fünf Games bauten die Bälle ab und es gelang der kleinen und flinken Kasachin viel besser, die Ballwechsel länger zu gestalten und so Fehler von Bencic zu provozieren.
Zusammen mit einer lautstarken Schar Schweizer Fans führte dies zu sehr emotionalen Reaktionen beider Spielerinnen. «Das war Drama pur», konnte Bencic am Ende lachend bilanzieren. Mit dem Niveau ihres Spiels war sie im Grossen und Ganzen zufrieden. «Beim Service kann ich aber noch mehr herausholen.»
Nun trifft die in Wollerau wohnhafte Ostschweizerin am Freitag auf die zweifache Wimbledonsiegerin und aktuelle Weltnummer 6 Petra Kvitova aus Tschechien. Die Linkshänderin hat beide bisherigen Duelle mit Bencic ohne Satzverlust gewonnen, 2013 in Tokio und letztes Jahr im Fed Cup in Prag. «Das wird sehr schwierig, doch ich freue mich darauf. Auch, dass wir sicher auf einem der grossem Plätze spielen werden.»
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Ebenso hart musste Henri Laaksonen arbeiten – doch er wurde dafür nicht belohnt. Der 26-jährige Schaffhauser lieferte dem Lokalmatadoren Alex de Minaur einen grossartigen Kampf, verlor aber letztlich in fünf Sätzen.
Die Schweizer Nummer 3 wuchs gegen den aktuell besten Australier nach zwei klar verlorenen Sätzen über sich hinaus. In der mit 10'000 Fans vollbesetzten Margaret Court Arena zwang er De Minaur, der letzte Woche in Sydney seinen ersten ATP-Titel gewonnen hatte, in einen fünften Satz. In diesem holte Laaksonen einen 0:2-Rückstand auf, das zweite Break zum 3:5 war dann aber eine Vorentscheidung. Nach 3:52 Stunden nützte die Nummer 29 der Welt ihren ersten Matchball zum 4:6, 2:6, 7:6 (9:7), 6:4, 3:6.
Laaksonen war als Nummer 166 des ATP-Rankings erst über die Qualifikation ins Feld gekommen und hatte am Montag erstmals überhaupt eine Partie bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen.
Rafael Nadal zeigt sich auch im zweiten Spiel nach seiner Verletzungspause sehr souverän. Ausgeschieden ist am Australian Open hingegen Kevin Anderson. Die Weltnummer 2 zog mit einem souveränen 6:3, 6:2, 6:2-Sieg gegen den Australier James Duckworth in die 3. Runde des Australian Open ein. Dort trifft er am Freitag auf den Laaksonen-Bezwinger De Minaur. Es wird der dritte Australier im dritten Spiel sein, gegen den Nadal spielt.
"If things are working, don't change it."
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Als bisher prominentester Spieler gescheitert ist hingegen Kevin Anderson. Der als Nummer 5 gesetzte Wimbledonfinalist scheiterte in vier Sätzen am amerikanischen Jungstar Frances Tiafoe. (pre/sda)