Stan Wawrinka kann das einfach nicht. Souverän in ein Grand-Slam-Turnier starten? Geht nicht. Aber muss es zum Glück auch nicht, wie Resultate aus der Vergangenheit zeigen.
Der Romand lieferte sich mit seinem Erstrundengegner, dem 27-jährigen Martin Klizan, einen zähen Kampf. Wawrinka brauchte seine Zeit bis er den Platz ausgemessen hatte. Bis dahin hatte der Slowake den ersten Satz gewonnen und führte im zweiten schon mit Break. Dann aber gelang dem Turniersieger von 2014 im zehnten Anlauf endlich der wichtige erste Servicedurchbruch und wenig später auch gleich der zweite zum Satzgewinn.
Über den Berg war Wawrinka damit aber noch nicht. Zu selten gelangen ihm Punkte wie dieser:
Klizan erwischte den Schweizer oft mit fiesen Stoppbällen und begann auch Satz Nummer 3 mit einem Break. «Stan the Man» kämpfte sich aber zurück, hatte zum Satzende seine beste Phase und führte mit 7:5 den zweiten Satzgewinn herbei.
Im vierten Satz verpasste es Wawrinka, aus einer Schwächephase des Slowaken Profit zu schlagen und kassierte zum 3:4 plötzlich ein Break, darauf hatte er keine Antwort und so war klar, das der Entscheidungssatz über den Ausgang der Partie zu entscheiden hatte.
Dort wehrte sich Klizan mit teils brillantem Tennis gegen einen Wawrinka, der sich eigentlich auf seinen Aufschlag verlassen konnte. Dieser reichte dann im vierten Game nicht mehr aus, mit zwei wuchtigen Vorhand-Winnern sicherte sich der Aussenseiter das Break. Der Favorit bewies aber wieder einmal seine mentale Stärke und realisierte sogleich das Rebreak. Und ihm war nun jedes Mittel recht:
Nach neun Niederlagen in Serie folgte für Klizan letztlich doch die zehnte: Wawrinka legte gleich noch ein Break nach und entschied das Match nach über 3:26 Stunden für sich. «Es war ein grosser Fight. Ich bin sehr glücklich, das Spiel gewonnen zu haben», sagte der dreifache Grand-Slam-Champ nach dem Spiel. Auch mit der Aussage: «Ich konnte noch nicht mein bestes Tennis zeigen», hatte er recht.
Man darf gespannt sein, wie es mit Wawrinka weitergeht. Ein Steigerungslauf wäre keine Überraschung. Der nächste Gegner des Waadtländers ist der Amerikaner Steve Johnson (ATP 30). (drd)