Die britische Tennisspielerin Emma Raducanu musste sich bei einem Turnier in Dubai Mitte Februar nicht nur ihrer Gegnerin auf dem Court stellen, sondern auch einer belastenden Situation abseits des Spiels. In Indian Wells gab sie nun einen Einblick in ihre Gedanken: «Ich konnte den Ball buchstäblich vor lauter Tränen nicht sehen, und ich konnte kaum atmen.»
In Dubai hatte ein Mann die US-Open-Siegerin von 2021 in ihrem Zweitrundenmatch gegen die Tschechin Karolina Muchova zum Weinen gebracht. Der Mann sei ihr zuvor schon zu den Turnieren in Singapur, Abu Dhabi und Doha gefolgt.
Situation étrange. A 2-0 pour Karolina Muchova, Emma Raducanu est allée parler à l'arbitre avant de se cacher, en larmes, derrière la chaise de l'arbitre.
— Tennis Legend (@TennisLegende) February 18, 2025
D'après un message d'une personne dans le public, un homme a été sorti du court par la police.pic.twitter.com/V4dRKmJDbY
Einen Tag vor dem Match hatte der Mann Raducanu in der Nähe ihres Hotels angesprochen, ihr einen Brief überreicht und ein Foto mit der 22-Jährigen gemacht. Die Spielerin informierte ihr Team umgehend, doch die Information gelangte erst am nächsten Tag an die Frauen Tennis-Vereinigung (WTA) und die Turnierorganisation. So konnten in der Kürze der Zeit keine zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen getroffen werden.
Während des Matches gegen Karolina Muchova hatte sich Raducanu dann hinter dem Schiedsrichterstuhl versteckt. Der Mann wurde daraufhin von der Tribüne verwiesen, während sich sowohl die Unparteiische als auch Muchova um die sichtlich mitgenommene Britin kümmerten. Trotz der belastenden Umstände spielte sie weiter, konnte die Begegnung jedoch nicht für sich entscheiden.
Nach dem Vorfall griff die Polizei in Dubai ein und nahm den Mann fest. Er unterzeichnete eine Verpflichtungserklärung, sich von Raducanu fernzuhalten, und erhielt eine Sperre für künftige Turniere. Die Tennisspielerin verzichtete darauf, weiter juristisch gegen ihn vorzugehen.
Die Vereinigung bestätigte, dass der Mann bis zur Klärung einer möglichen Bedrohung von allen WTA-Veranstaltungen ausgeschlossen bleibt. Der Zuschauer habe bereits zuvor in einem öffentlichen Bereich ein «fixiertes Verhalten» gegenüber Raducanu gezeigt.
Im Jahr 2022 war ein Mann wegen Stalkings von Raducanu zu gemeinnütziger, unbezahlter Arbeit verurteilt worden, zudem erhielt er ein fünfjähriges Kontaktverbot. Über die Identität des Mannes, der in Dubai ausgeschlossen wurde, gab es keine weiteren Informationen.