Seehund rettet sich vor Orcas und chillt auf einem Motorboot
Rettung in letzter Sekunde für einen Seehund. In der Saratoga Passage nördlich von Seattle macht eine Schule von Schwertwalen Jagd auf Seehunde. Naturfotograf Charvet Drucker beobachtet sie gerade von seinem kleinen Motorboot aus, als sich ein Seehund dem Boot nähert. Als die Orcas immer näher herbeikommen, springt der Seehund in letzter Sekunde auf das Boot und bringt sich in Sicherheit.
Es folgen bange Momente, als die Schwertwale immer wieder das Boot umkreisen und nach dem Seehund suchen. Nach etwa zwanzig Minuten geben sie aber schliesslich auf. Der Seehund hat es sich derweil bereits auf dem Boot gemütlich gemacht und scheint erleichtert. Entspannt lässt er sich dann auch noch per Boot näher an die Küste bringen, bis er dann irgendwann von selbst wieder ins Wasser springt und davon schwimmt.
Ein Happy End für den Seehund, aber dafür auch etwas weniger Nahrung für die Schwertwale.
Die grösste Gefahr für beide Arten ist aber weiterhin der Mensch. An der Küste Washingtons werden in Orcas immer höhere Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen. Insbesondere sogenannte Polychlorierte Biphenyle (PCB). Diese werden wie die aktuell viel diskutierten PFAS auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet. PCB wurden zwar bereits 2001 weltweit verboten, werden aber teilweise immer noch als unbeabsichtigtes Nebenprodukt bei industriellen Prozessen und Verbrennungsvorgängen freigesetzt. Aufgrund ihrer hohen Beständigkeit wurden sie oft in Isolier- und Dichtstoffen verwendet. Ebendiese Beständigkeit macht sie jetzt zum Problem.
Besonders in Arten an der Spitze der Nahrungskette wie den Schwertwalen werden die krebserregenden Stoffe um ein Vielfaches akkumuliert. Sie führen dann zu Problemen mit dem Fortpflanzungs- und Immunsystem der Tiere.
(msh)
