Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich erneut mit milliardenschweren Devisenkäufen gegen eine zu starke Frankenaufwertung gestemmt. So legten die Sichteinlagen von Bund und Banken bei der SNB in der vergangenen Woche um 4.7 Milliarden auf 548.2 Milliarden Franken zu.
Das geht aus den am Montag publizierten Zahlen der SNB hervor. Die Statistik gilt als Richtschnur für den Umfang der Interventionen. Bereits in den Februar-Wochen zuvor waren die Einlagen in ähnlichen Grössenordnungen angestiegen: Zuletzt in der Vorwoche um gut 4.5 Milliarden Franken.
Seit Jahresbeginn sind die Einlagen damit um gut 19 Milliarden Franken gewachsen. Der Anstieg kann aber nicht vollumfänglich auf Eingriffe der SNB am Devisenmarkt zurückgeführt werden, da auch saisonale Effekte im Bargeldumlauf eine Rolle spielen.
In unsicheren Zeiten erhalte der Franken wieder verstärkte Aufmerksamkeit in seiner Funktion als «sicherer Hafen», hiess es am Markt. Unter Druck steht demgegenüber der Euro. Grund dafür sind die politischen Unsicherheiten durch die bevorstehenden Wahlen in Frankreich und dem Aufflackern der Griechenland-Krise. Derzeit kostet ein Euro 1.0658 Franken und damit knapp einen Rappen weniger als Anfang Jahr.
Nach dem Unterschreiten der Unterstützung von 1.08 Franken im vergangenen November gebe es einen schwachen mittelfristigen Abwärtstrend beim Währungspaar Euro/Franken, hiess es bei der ZKB in einem Kommentar. Erst ein Anstieg über die Marke von 1.08 würde den mittelfristigen Ausblick entlasten. Die Nationalbank selbst wollte den Anstieg der Einlagen nicht kommentieren.
(sda/awp)