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Du willst nur das Beste? Voilà:
Gerüche haben ihren eigenen Charme. Sie erinnern an die Kindheit, an die Ferien mit der ersten Freundin oder an ein romantisches Treffen.
Partner müssen sich riechen können, sagt der Volksmund. Ein besonderes Deodorant oder Parfum beim ersten Date kann anziehend oder abstossend wirken. Das belegen zahlreiche Studien.
Auf die richtige Körperchemie kommt es also an. Allein, auf den einschlägigen Partnerbörsen kann man olfaktorische Reize (noch) nicht mit einbeziehen. Dort zählen nur Aussehen und Präferenzen.
Eine neue Dating-App aus den USA versucht Singles nun mit Geruchsproben zusammenzubringen. Für 25 Dollar schickt Smell Dating paarungsbereiten Singles ein Baumwoll-T-Shirt mit genauen Anweisungen zu. Der Teilnehmer soll das Kleidungsstück drei Tage lang möglichst ohne Geruchsverfälschung durch Deos oder Parfums tragen und nicht waschen. Zigarettenrauch und Grillgeruch sind erlaubt – schliesslich geht es um die unverfälschte Wahrheit.
Nach 72 Stunden, in denen möglichst viele körpereigene Gerüche an dem Textil haften bleiben sollen, geht die Sendung retour, und man bekommt zehn Kleidungsstücke von anderen Personen zugeschickt. Davon wählt man eines aus, dessen Aroma nach eigenem Empfinden gut riecht.
Gibt es einen «mutual match», das heisst, wenn auch der Besitzer das eigene Textil gern riecht, werden die Telefonnummern ausgetauscht – und man kann sich verabreden.
Smell daters: don't forget to get your shirts in the mail! https://t.co/ADezj9Cbow @USPS @sam_lavigne @tegabrain pic.twitter.com/TK8kc0wAfh
— Useless Press (@theuselesspress) 6. März 2016
Im Gegensatz zu Dating-Plattformen wie Tinder oder eHarmony fragt Smell Dating nicht nach sexueller Präferenz, Geschlecht oder Essgewohnheiten. Die Angabe einer Telefonnummer und E-Mail-Adresse reichen aus.
«Es geht darum, der unterbewussten Intuition zu vertrauen und nicht in unvermeidliche Vorurteile zurückzufallen», sagte die Künstlerin und Mitbegründerin von Smell Dating, Tega Brain, gegenüber Buzzfeed. Man solle sich einfach von seinen Gerüchen leiten lassen. «Man kann nicht kontrollieren, welchen Geschmack oder Geruch man mag. Man muss seinen Sinnesorganen trauen», rät Brain. Der betörende Duft kann, wie Liebe auch, blind machen.
Das klingt nach Esoterik, doch dahinter stecken harte wissenschaftliche Erkenntnisse. Smell Dating, das sich als «the first mail order dating service» bezeichnet, stützt sich auf eine vielzitierte Studie aus dem Jahr 1995, bei der Männer drei Tage lang dasselbe T-Shirt trugen und Frauen bewerten sollen, wie es riecht.
#lovers pic.twitter.com/ydXc7Phonj
— miss brain (@tegabrain) 26. Februar 2016
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Frauen am meisten von Männern angezogen waren, deren Genetik am meisten von der ihrigen entfernt war. Mit traumwandlerischer Sicherheit erkennen Menschen am Geruch, ob das Erbgut des Gegenübers zum eigenen passt.
Dieses Phänomen machen sich auch die Veranstalter von Pheromon-Partys statt, wo man erschnuppern kann, wer zu einem passt.
Ob die «molekulare Intuition», wie Smell Dating es verführerisch nennt, oder die kühle Mathematik von Tinders Algorithmen zu besseren Ergebnissen führt, bleibt abzuwarten. Fraglich ist auch, ob das T-Shirt eines Kettenrauchers, der auf Bildern nett wirkt, attraktiv ist.
Bis jetzt ist der Dienst auf 100 Leute begrenzt und nur in New York verfügbar. Die Smell-Dating-Kunden müssen jedenfalls ein feines Näschen bei der Partnerwahl besitzen.