USA, 1966:
Adam West als Bruce Wayne/Batman und Burt Ward als Dick Grayson/Robin im Film «Batman».
Frankreich, 1950er:
Anti-Bräunungs-Masken.
KZ Buchenwald, bei Weimar, nach der Befreiung am 12. April 1945:
Der polnische Junge Joseph Schleifstein und seine Eltern Israel und Esther wurden 1943 ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Etwa 56'000 Menschen sollten hier den Tod finden. Und auch für den zweieinhalbjährigen Joseph war er vorgesehen. Gleich bei der Ankunft trennte man ihn von seinen Eltern und schickte ihn auf die linke Seite, dorthin, wo die kleinen Kinder, die älteren und alle anderweitig für arbeitsunfähig befundenen Menschen sich versammeln mussten, um gleich darauf erschossen zu werden. Doch in der allgemeinen Verwirrung der Aufstellung gelang es Israel, seinen Sohn in den Sack zu stecken, der seine Werkzeuge und einige Kleidungsstücke enthielt. So gelang es ihm, Joseph unbemerkt ins Lager zu schmuggeln.
Josephs Mutter Esther wurde nach Bergen-Belsen geschickt und der Vater versuchte fortan mit Hilfe von zwei antifaschistischen deutschen Häftlingen, den Jungen weiterhin vor den Wachen zu verbergen.
Schliesslich wurde Joseph entdeckt. Die SS-Wachen aber fanden gefallen an ihm, er wurde zum «Lagermaskottchen». Sie fertigten eine kleine Lageruniform für ihn an und liessen ihn am Morgenappell teilnehmen, bei dem er vor der Wache salutierte und meldete: «Alle Gefangenen sind erfasst.»
Standen formelle Inspektionen durch Nazi-Beamte an, wurde der Junge versteckt. Einmal, so wird er viel später erzählen, habe man ihn zur Exekution aufgereiht, doch sein Vater vermochte ihn zu retten. Israel wurde für seinen Dienst sehr geschätzt, er stellte Sättel und Geschirre für die Pferde her.
Über seine Kriegserlebnisse hat er lange nicht gesprochen, auch nicht mit seinen Kindern.
Doch dann kam «La vita è bella» (1997) in die Kinos. Und es schien Joseph Schleifstein fast so, als würde darin seine eigene Geschichte erzählt. Er erkannte die Parallelen. Und sie brachten seine Erinnerungen zurück.
Seither habe er damit begonnen, sich mit dem Geschehenen zu arrangieren. 1998 sei er das erste Mal nach Deutschland zurückgekehrt, ohne Bitterkeit im Herzen.
Greater Manchester, England, 1975:
Ein Polizei-Beamter bei der Arbeit.
Place de la Madeleine, Paris, 1941:
Ein Fahrrad-Taxi muss reichen.
Engelberg, Zentralschweiz, 1934:
USA, 1921:
John Fitch, den Erfinder des Dampfschiffs, als Grossvater zu haben, bedeutete für Josephine Cochrane zwei Dinge: Erstens hatte sie Technik im Blut und zweitens war sie ziemlich gut betucht.
Dass ihre Angestellten beim Abwasch immer wieder wertvolles Geschirr zerbrachen, ärgerte sie so sehr, dass sie bald damit begann, ein Gerät für diese Aufgabe zu entwickeln. Selbst abzuwaschen war selbstredend keine Option für die reiche Lady.
Und so setzte sie sich in den Schuppen hinter ihrem Haus und begann mit den Entwürfen. 1883 beauftragte sie den Eisenbahnmechaniker George Butters, ihr beim Bau der Maschine zu helfen. Er wurde einer ihrer ersten Angestellten in der Firma Garis-Cochrane Manufacturing Company (später Cochran’s Crescent Washing Machine Company), die sie gründete, nachdem ihr 1886 das Patent auf die Spülmaschine erteilt worden war.
Die Maschine bestand aus einem wasserdichten Kupferkessel, in dem das Geschirr auf Drahtkörben aufgestellt wurde. Die ersten Modelle waren hand-, später motorbetrieben. Die Körbe wurden dabei auf einem Laufrad bewegt, sodass sich die über Düsen einlaufende Seifenlauge gleichmässig verteilte.
Cochrane zeigte ihre Maschine 1893 auf der Weltausstellung in Chicago und bekam dafür den Preis für die «beste mechanische Konstruktion, Haltbarkeit und Zweckentsprechung».
Cochranes Firma ging nach ihrem Tod 1913 in der Hobart Manufacturing Company auf und wurde dadurch Teil von KitchenAid, die zunächst Hotels und andere gewerbliche Kunden belieferte. 1949 kam dann der noch immer auf Cochranes Design beruhende, erste KitchenAid-Geschirrspüler für den Privathaushalt heraus.
USA, 1972:
Das Bild zeigt eine Szene von Allens Film «Every Thing You Always Wanted To Know About Sex * But Were Afraid To Ask», eine satirische Verfilmung des gleichnamigen Sexualkunde-Buches von David Reuben.
Mailand, Italien, 1919:
Benito Mussolini war 1912 seine Stelle als Chefredaktor von «Avanti!», dem Zentralorgan des Partito Socialista Italiano (PSI), los, nachdem er offen nationalistische Positionen vertreten hatte.
Bald darauf gründete er mit Unterstützung der italienischen Regierung, einiger Industrieller und ausländischer Diplomaten die Zeitung Il Popolo d'Italia. Ein Blatt, das weitaus mehr seinen Ansichten entsprach und das nach seinem Regierungsantritt 1922 die offizielle Stimme des Partito Nazionale Fascista wurde. Als Duce del Fascismo stand Mussolini ab 1925 als Diktator an der Spitze des faschistischen Regimes in Italien.
An der Wand hängt die Arditi-Flagge mit dem Totenschädel. Ursprünglich waren die Arditi (von italienisch «ardito» für «kühn», «mutig») eine Elitespezialeinheit des italienischen Heeres im Ersten Weltkrieg. Sie waren die ersten modernen Sturmtruppen und wurden als «das von gegnerischen Armeen am meisten gefürchtete Korps» bezeichnet.
Nach dem Krieg gingen aus ihnen rechts- und linksextremistische paramilitärische Organisationen hervor. Gegründet von Männern, die nach den Schrecken und der Gewalt des Krieges nicht mehr ins Zivilleben zurückfanden. Der rechte Flügel (Associazione Nazionale Arditi d’Italia) verhalf Mussolini bei dessen Machtergreifung und trug zur Formierung der Schwarzhemden bei, jener faschistischen Kampfbünde, die zunächst die Bevölkerung terrorisierten und dann ab 1923 als sogenannte «Sicherheitsmiliz» für Ordnung sorgen sollten.
Moskau, 1991:
Auch die Sowjetunion hatte ihre Punk-Szene. Hier sehen wir einige ihrer Mitglieder während des Augustputschs in Moskau auf einem Panzer sitzend.
In den 1975er-Jahren drang die Discomusik ebenso wie der Punk durch den Eisernen Vorhang. Und während Ersteres in der Sowjetunion zum Mainstream wurde – selbst Propaganda-lieder wurden mit Discobeats unterlegt –, war der Punk der Sound des Untergrundes. An Doc Martens kam man hier nicht ran, also kauften sich die sowjetischen Jugendlichen Militärstiefel und Marine-Jacken bei «Voentorg», einer auf militärische Kleidung und Zubehör spezialisierten Ladenkette, um den westlichen Rebellen ähnlich zu sehen.
In manch einem Leningrader (heute Sankt Petersburg) Wohnzimmer brachte AU, (kurz für «Awtomatitscheskie Udowletworiteli», zu Deutsch «Die Automatischen Zufriedensteller») – die Wände zum Beben. Der Band-Leader Andrej «Swin» («Schwein») Panow pflegte während seiner Auftritte in ein Glas zu pinkeln und den brühwarmen Urin danach zu trinken.
In Moskau hingegen gab es DK, eine Band, deren Akronym zu wilden Spekulationen führten – vom harmlosen «Diwan Krowat» («Sofa-Bett») bis hin zu «Dewitschij Kal» («Mädchen-Fäkalien»). Ihr Leader hiess Sergej Scharikow und war ein Intellektueller, der eine eigene Zeitschrift über Kultur, Gesellschaft und Ideologie herausgab. Die Band wurde für ihren dreckigen Art-Punk-Stil gefeiert, einen Sound, der Bluesrock, Free Jazz und RIO kombinierte. Und natürlich für ihre skandalösen, satirischen anti-sowjetischen Texte.
Der Sound von DK war es auch, der bis nach Sibirien hinüberschwappte und die bekannteste sibirische Punk-Band GO (kurz für «Grazhdanskaya Oborona», zu Deutsch: «Bürgerschutz») inspirierte. Ihr Leadsänger Jegor Letow gilt als einer der Väter des russischen Punks.
Sankt Petersburg, Russland, 1878–1880:
Das Manuskript von Dostojewskis letztem und zugleich umfangreichstem Roman «Die Brüder Karamasov». Gemäss dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist es gar der beste Roman der Welt:
Knoxville, Tennessee, USA, 1909:
West-Berlin, 26. Juni, 1963:
US-Präsident John F. Kennedy (links im Wagen) wird mit einem Konfettiregen gefeiert, als er in einer offenen Limousine durch die Rheinstrasse in West-Berlin eskortiert wird. Begleitet wird er von Berlins Bürgermeister Willy Brandt (Mitte) und Bundeskanzler Konrad Adenauer (rechts).
In seiner nachfolgenden Rede brachte der amerikanische Präsident seine Gefühle für die geteilte Stadt mit dem berühmt gewordenen und auf Deutsch geäusserten Satz «Ich bin ein Berliner» zum Ausdruck.
Aber das habt ihr sicher bereits gewusst. Was euch allerdings überraschen dürfte, ist die Tatsache, dass dieser wunderbare Mensch hier an jenem denkwürdigen Tag dafür gesorgt hat, dass die Berliner auch hörten, was Kennedy zu sagen hatte:
Der 26-jährige Peter Lustig war damals Tontechniker beim American Forces Network in Berlin. In einem Interview vom Tagesspiegel sagte er dazu, selbstverständlich lachend:
Es sei ein harter Tag für ihn gewesen. Weil Kennedy mehrere Stationen in Berlin hatte, an der Mauer, am Brandenburger Tor und so weiter, musste ihm Peter Lustig mit «seinem Zeugs» ständig hinterherrennen.
Er stand bei der Rede auf einem Gerüst nahe des Rednerpultes, das förmlich bebte von der Begeisterung der 400'000 brüllenden Menschen. Peter Lustig hatte fast ein bisschen Angst, dass das Gerüst umkippt.
Gefragt, wie er denn Kennedy so fand, meinte Lustig:
Sowieso hat er ihm überhaupt nicht zugehört. «Der sagte da vorne was, der Gute, ich dachte, naja, wird schon richtig sein.» Als Techniker musste er sich natürlich darauf konzentrieren, dass Kennedys Worte aufgezeichnet wurden.
Doch natürlich habe sein legendärer Satz das Selbstvertrauen der Berliner unheimlich gestärkt.
Was uns aber neben jener Berlin-Rede ebenso interessiert: Wie kam ein Tontechniker zu einer Wissens-Sendung über Natur und Umwelt?
Und dann kam das ZDF. Wo ihm der erste Produzent sagte, er solle erstmal ein Toupet kaufen. Doch Peter Lustig blieb, wie er war: «Ich habe nicht eingesehen, warum ich auf einmal schrecklich viele Haare haben sollte.»
USA, 1958:
Alfred Hitchcock am Set von «Vertigo», dem berühmten Psychothriller mit Kim Novak (im Bild) und James Stewart in den Hauptrollen.
Ausgestellt im Juni 1923:
Albert Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm geboren, hatte also die deutsche Staatsbürgerschaft. Diese gab er aber 17 Jahre später auf eigenen Wunsch auf und blieb dann fünf Jahre lang staatenlos. 1901 wurde er in das Bürgerrecht der Stadt Zürich aufgenommen und damit Schweizer, was er auch bis an sein Lebensende blieb.
Die österreichische Staatsbürgerschaft kam von 1911 bis 1912 hinzu, da sie mit seiner Professur für theoretische Physik an der Deutschen Universität Prag verbunden war.
Deutscher wurde er wieder, als er 1914 als hauptamtliches Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften und Professor an der Universität Berlin in den deutschen Staatsdienst trat.
Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, verliess er den Staatsdienst wieder und besass in der Folgezeit bloss die schweizerische Staatsangehörigkeit.
Bis er 1940 den Eid auf die amerikanische Verfassung schwor und damit zusätzlich zum Amerikaner wurde.
KZ Bergen-Belsen, Deutschland, 20. April 1945:
Deutsche SS-Wachen nach dem Ausräumen eines Massengrabes. Die britischen und kanadischen Soldaten zwingen sie, ihre Ruhepause im gerade von den Leichen befreiten Loch abzuhalten, mit dem Gesicht nach unten.
West-Deutschland, 1986:
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher (1979–1990) fährt einen Panzer, als sie die in Bad Fallingbostel (Niedersachsen) stationierten britischen Truppen besucht.
Chicago, Illinois, USA, 1986:
Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle des Actionfilms «Raw Deal».