Während es in Syrien bloss fünf Jahre sind, liegen die guten alten Zeiten im benachbarten Irak schon etwas länger zurück. Der Niedergang begann mit der Machtergreifung Saddam Husseins 1979 und hält bis heute an. In den 1960er- und vor allem in den 1970er-Jahren hingegen erlebte das Zweistromland trotz gelegentlicher politischer Unruhen eine Blütezeit. Die Verstaatlichung der Erdölindustrie und der Erdölschock spülten Milliarden in die Staatskassen, die breiten Bevölkerungsschichten einen bescheidenen Wohlstand ermöglichten. Fotos aus jener Zeit zeigen denn auch einen komplett anderen Irak, als wir ihn heute kennen. Im Strassenbild Bagdads gab es auffallend wenig verschleierte Frauen.
Studentinnen an der Universität Bagdad (1970).bild via pinterest
Strassenszene in Bagdad (1967). Bild: AP
Befreiungsplatz («Tahir») von Baghdad (1969).Bild: AP
Freiheitsdenkmal am Freiheitsplatz (frühe 1960er-Jahre).bild via ameralkubaisi.com
Miss Iraq, Wijdan Burham El-Deen Sulymanan, an der Miss-Universe-Wahl 1972 in Puero Rico.YouTube/بغداد العراق
Fischerboote auf dem Tigris in Bagdad (1969).Bild: AP
Studenten der Technischen Universität Bagdad zeichnen ein Gebäude ab (1969).Bild: AP
Kinder spielen am Ufer des Tigris in Bagdad (1967).Bild: AP
Flugbegleiterinnen der Iraqi Airways (1970er-Jahre).bild via ankawa.com
Diie britische Botschaft in Bagdad (1974).bild: ambler family
Dampflokomotive bei der Ankunft in Baquba (1975).bild: ambler family
Die letzten Dampfloks wurden erst 1983 ausser Dienst gestellt.bild: ambler family
Dorf in den Sümpfen Süd-Iraks, die Saddam Hussein nach dem Aufstand der schiitischen Marsch-Araber 1991 trocken legen liess und die nach der US-Invasion 2003 durch gezielte Flutung teilweise wieder hergstellt wurden (1974).bild: pd
Cricket-Partie im Garten der britischen Botschaft in Bagdad (1974).Bild: Ambler family
Ein Doppeldeckerbus in den Strassen Bagdads (1969).Bild: AP
Studentinnen der Musik- und Ballettschule von Bagdad (1975).bild via tumblr
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Die beliebtesten Kommentare
Luca Brasi
06.03.2016 19:27registriert November 2015
Immer wieder traurig zu sehen wie ein Land eigentlich in Frieden lebte und dann alles über Jahre hinweg schrecklich wird. Ich hatte mal einen Kollegen aus Somalia, der sehr betrübt war, dass die Welt heute nur noch an "failed state", Piraten und islamistische Rebellen denkt, wenn man von seinem Land spricht und Mogadischu doch einst eine wunderschöne Stadt gewesen sei. Interessant sind auch die weniger strikten religiösen Sitten zu jener Zeit. Das sieht man auch bei älteren Bildern aus z.B. Afghanistan. Vielen Dank Herr Ramezani für diese Eindrücke.
Traurig ist's zu sehen, wie die Türkei auch in die konservative Richtung geht... Und das im 2016... Bin eine Türkin und es tut weh zuzusehen, wie ein wunderschönes Land den Irak als Beispiel nimmt.... :'(
Sehr anschaulich danke! Ein Bild sagt wirklich mehr als tausend Worte.
Zu den Kommentaren möchte ich sagen, dass ich es sehr begrüsse dass die Leute (laut) nachdenken - wider der möglichen Befürchtung als"Troll von X" oder "Anti-irgendwas" abgestempelt oder diffamiert zu werden. Aber natürlich liegt diesen Themen neben den kernigen Aussagen (die durchaus richtig sind) oft auch eine weit grössere Komplexität zugrunde. Darum brauchen wir auch gute Journalisten. (Danke hier auch an Watson für einige weitere Artikel die mich durch Qualität überzeugt haben.)
Queen Victoria war zu ihrer Zeit die mächtigste Frau der Welt. 1868 kam sie zur Erholung in die Schweiz und fertigte von der Schweizer Landschaft zahlreiche Skizzen und Bilder. So gibt es noch heute zahlreiche Schweizer Landschaftsdarstellungen der Königin.
Die Bergbauern auf der Seebodenalp am Fuss der Rigi dürften gestaunt haben: Plötzlich kam eine grosse Reisegruppe, die englisch sprach, von der Bergspitze hinunter auf den Alpboden, mit Ponys, Tragkörben, Säcken. Bedienstete klappten Stühle auf und stellten eine Staffelei vor einen einfachen Stall, sodass sich eine klein gewachsene Frau hinsetzen und malen konnte. Dazu nippte diese an Schwarztee mit Milch.