Wissen
International

Himmler-Tochter arbeitete in den 60er Jahren für den BND

Himmlers Tochter arbeitete nach dem Krieg für den deutschen Geheimdienst

29.06.2018, 09:3529.06.2018, 10:36
Mehr «Wissen»

Die Tochter des Nazi-Führers Heinrich Himmler hat einem Medienbericht zufolge in den 1960er Jahren für den Bundesnachrichtendienst (BND) gearbeitet.

Sie sei für wenige Jahre bis 1963 unter anderem Namen Mitarbeiterin im BND gewesen, sagte der BND-Chefhistoriker Bodo Hechelhammer der «Bild»-Zeitung. «Der Zeitpunkt ihres Ausscheidens fällt mit dem einsetzenden Wandel im Verständnis und im Umgang mit NS-belasteten Mitarbeitern zusammen.»

FILE - In this March 6, 1938 file photo Chief of the German Police and Minister of the Interior Heinrich Himmler, with his daughter Gudrun on his lap, watch an indoor sports display in Berlin. Germany ...
SS-Führer Heinrich Himmler mit Tochter Gudrun bei einer Sportveranstaltung am 6. März 1938 in Berlin.Bild: AP/AP

Dem «Bild»-Bericht zufolge soll Gudrun Burwitz von Ende 1961 bis zum Herbst 1963 beim BND in Pullach als Sekretärin angestellt gewesen sein. Sie sei bis ins hohe Alter in rechtsextremen Kreisen aktiv gewesen und habe an Nazi-Aufmärschen teilgenommen. Von ihrem Vater und seinen Verbrechen distanzierte sie sich demnach nie.

epa04043038 A handout picture released by 'Die Welt' on 26 January 2014 shows a family scene of Nazi Reichsfuehrer SS Heinrich Himmler (2-L) with his wife Margarete (Marga, 2-R), their daugh ...
Himmler und Familie, Tochter Gudrun in der Mitte. Das Bild wurde 1935 aufgenommen.Bild: EPA/DPA/REALWORKS LTD./DIE WELT/HO

Der BND ist der einzige Auslandsnachrichtendienst in Deutschland. Mit dessen Nazi-Vergangenheit beschäftigt sich die Forschungs- und Arbeitsgruppe «Geschichte des BND». (sda/dpa)

Riesige Nazi-Sammlung in Argentinien entdeckt

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Atombömbeli
29.06.2018 11:50registriert Juni 2015
Hat diese News ein Lag von 50 Jahren?
00
Melden
Zum Kommentar
6
    Fürstin Gina und das Rote Kreuz
    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs flohen immer mehr Menschen in die Schweiz und nach Liechtenstein. Sie wurden von Freiwilligen versorgt. Eine der Helferinnen war Fürstin Gina, welche aufgrund dieser Erfahrung das Liechtensteinische Rote Kreuz gründete.

    Liechtenstein war im Zweiten Weltkrieg von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben. Der Flüchtlingsstrom an der Grenze zeigte jedoch, welchen Entbehrungen und Ängsten die Geflüchteten ausgesetzt waren. Das Liechtensteiner Volksblatt war in den letzten Apriltagen 1945 am Grenzübergang zu Österreich und berichtete von den Flüchtlingen: «Was da für Elend über unsere Grenze gezogen kam, ist kaum zu glauben. Wer es nicht selbst gesehen hat, kann sich keinen Begriff davon machen.»

    Zur Story