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47-jähriger Feldversuch zeigt, dass Bio-Landwirtschaft effizient ist

Ein Logo von BioSuisse mit seiner Knospe ist angebracht, auf dem Bio Sonnhaldenhof der Bauernfamilien Grueter in St. Urban im Kanton, anlaesslich einer Jahres Medienkonferenz von Bio Suisse am Diensta ...
Ein Logo von BioSuisse in St.Urban.Bild: keystone

47-jähriger Feldversuch zeigt, dass Bio-Landwirtschaft effizient ist

25.06.2025, 10:2225.06.2025, 10:22
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Bio-Landwirtschaft ist unter dem Strich effizient. Das zeigen die Ergebnisse eines weltweit einzigartigen Freilandversuchs, der seit 47 Jahren im baselländischen Therwil läuft.

Im sogenannten DOK-Versuch vergleichen das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und das Bundeskompetenzzentrum Agroscope biologische mit konventionellen Anbaumethoden. Als «Methusalem unter den Feldversuchen» bezeichneten die Institutionen den Versuch in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die Versuche zeigten, dass Biobetriebe im Schnitt rund 85 Prozent der Erträge konventioneller Systeme erreichen. Dabei setzen sie jedoch nur etwa 65 Prozent der Stickstoffdünger und rund 8 Prozent der Pflanzenschutzmittel ein.

Die Ertragsunterschiede sind dabei stark anhängig von der jeweiligen Kultur: Während die Erträge bei Soja gleich hoch sind, wenn sie Bio statt konventionell angebaut wurden, zeigen sich vor allem bei Weizen und Kartoffeln grössere Einbussen im Bioanbau.

Ausserdem führe der geringere Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln zu mehr Schwankungen in den Erträgen. Die Ertragsstabilität sei bei Bio daher kleiner, hiess es vom Fibl und von Agroscope. Dafür sei das Risiko einer Belastung von Gewässern, Lebens- und Futtermitteln durch Schadstoffe deutlich geringer.

Pro Fläche fürs Klima besser

Ein zentraler Vorteil biologischer Systeme liegt laut Studie in ihrer Klimawirkung. Der geringere Einsatz von Stickstoffdüngern führt in Bioböden zu signifikant niedrigeren Lachgasemissionen pro Fläche. Durch die geringeren Bio-Erträge fallen die Lachgasemissionen pro Produkteinheit jedoch ähnlich aus wie für konventionelle Systeme, wie es in der Mitteilung heisst. Da Bioböden allerdings mehr Kohlenstoff anreichern, wird die Klimawirkung der Böden weiter verbessert.

Der seit 1978 laufende Dok-Versuch hat laut Fibl und Agroscope bisher mehr als 140 wissenschaftlich begutachtete Fachpublikationen sowie zahlreiche Master- und Doktorarbeiten hervorgebracht. (sda)

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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saukaibli
25.06.2025 11:08registriert Februar 2014
Nicht zu vergessen ist, was sich in Ostdeutschland in den letzten Jahren gezeigt hat. In starken Dürreperioden war der Ertrag von Bio-Höfen teilweise sogar deutlich grösser als bei konventionellen, weil der gesunde, lebendige Boden mehr Wasser speichern kann als der tote, ausgelaugte von konventionellen Höfen.
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urs.meier13
25.06.2025 12:29registriert Juni 2016
Bei DEM Erfolg, den Biolandbau vorweisen kann, ist es eigentlich ein Skandal, was in der Politik/Verwaltung abgeht: die Bauernlobby drängt z.B. laufend auf einfachere Zulassung potenziell gefährlicher Pestizide, will das Rad von Flächenbeiträgen mit gewissen Oekoauflagen zu Produktsubventionen für Massenware zurückdrehen usw. - u.a. dank SVP-BR in den zuständigen Departementen. Fazit: weniger SVP und traditionelle Bauernlobbyisten wählen nächstes Mal...😎.
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Vogman
25.06.2025 12:45registriert Mai 2020
Es sollte in der Schweiz nur noch Bio geben...
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