DE | FR
Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Nutzerfreundlichkeit der Internetseite zu verbessern und passende Werbung von watson und unseren Werbepartnern anzuzeigen. Weitere Infos findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Studie zeigt auf, wie dein Wohnort dein Gewicht beeinflusst 🙄

25.01.2017, 11:3125.01.2017, 12:03
New York im Jahr 2014.
New York im Jahr 2014.Bild: Mark Lennihan/AP/KEYSTONE

Wer bestimmte Genvarianten trägt, neigt zum dick werden: Ganz besonders bei niedrigem Lebensstandard. Deshalb sei wichtig, beim Kampf gegen Übergewicht auch die Städteplanung zu berücksichtigen, berichten Forschende der ETH und des Unispitals Lausanne (CHUV) mit britischen Kollegen.

Unterschiede beim Einkommen, bei Bildung, Alter, Herkunft – all diese Faktoren können nicht vollständig erklären, warum Übergewicht in Städten wie Genf und Lausanne ungleichmässig verteilt ist. Das hatten Studien aus den Jahren 2014 und 2016 gezeigt. Nun liefert das internationale Forscherteam um Stéphane Joost von der ETH Lausanne (EPFL) das fehlende Element: die genetische Prädisposition.

Dieses genetisch bedingte Risiko für Übergewicht errechneten die Wissenschaftler anhand von 69 Genvarianten. Die Wahrscheinlichkeit, auch tatsächlich übergewichtig zu werden, ist dann besonders gross, wenn zu den Genen noch widrige soziale Umstände hinzukommen, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt «International Journal of Epidemiology».

Stadtplan der sozialen Umstände

Auf die Spur dieses Zusammenhangs kamen die Lausanner Forschenden in Zusammenarbeit mit Kollegen der University of Exeter, die Daten von 120'000 Briten aus der britischen Biobank untersuchten. Den Befund daraus bestätigten sie anschliessend anhand der «CoLaus»-Kohortenstudie mit 6000 Einwohnern der Stadt Lausanne, wie EPFL und CHUV am Mittwoch mitteilten.

Apropos Gewicht I: 19 Fastfood-Gerichte, die zum Davonlaufen sind (wenn man halt nicht zu beleibt ist)

1 / 22
19 Fastfood-Gerichte, die zum Davonlaufen sind (bloss kannst du nicht davonlaufen, weil du ZU DICK BIST)
quelle: watson/interweb / watson/interweb
Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenWhatsapp sharer

Die Wissenschaftler nutzten den sogenannten «Townsend Deprivation Index», der aus dem Jahr 1987 stammt. Damit lässt sich ein Stadtplan der sozialen Umstände zeichnen, aufbauend auf vier Faktoren: dem Anteil Arbeitsloser, wie viele Personen pro Zimmer in einer Wohnung zusammenleben, sowie dem Anteil Auto- und Hausbesitzer.

Auch wenn viele heute freiwillig auf ein Auto verzichten und dies nicht zwingend den sozialen Status wiedergibt, zeigt der Index für Lausanne einen klaren Trend: Einen sozial schwächeren Westen und «reicheren» Osten. Anschliessend untersuchten die Forscher, wo in der Stadt sich die genetische Prädisposition besonders in einem Body-Mass-Index niederschlug. Auch hier: Im Westen Lausannes mehr als im Osten.

Knapp ein Kilo mehr

Wie stark das Umfeld den Effekt der Gene verstärkt, sei wegen der relativ kleinen Teilnehmerzahl schwer zu bestimmen, schrieben EPFL und CHUV. In der britischen Studie der University of Exeter mit 120'000 Personen, liess sich der Unterschied eher beziffern: Ein niedriger Lebensstandard bedeutete dort fast ein zusätzliches Kilogramm Körpergewicht für eine durchschnittlich grosse Person.

Die Studie zeige, dass es nicht reiche, Gesundheitskampagnen gegen gezuckerte Getränke und frittiertes Essen durchzuführen, sagte Joost gemäss der Mitteilung. Man müsse auch fragen, in welchem Mass die Städteplanung beitragen könne, gegen das Problem zunehmenden Übergewichts vorzugehen. Dieser Frage wollen sich die Forschenden nun annehmen.

Apropos Gewicht II: Das AdiPositivity-Projekt macht Mur (wenn man halt doch zu beleibt ist)

1 / 21
Das AdiPositivity-Projekt
Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenWhatsapp sharer

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.

Das könnte dich auch noch interessieren:

Abonniere unseren Newsletter

3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
strudel
25.01.2017 11:58registriert November 2015
Städteplanung gegen Übergewicht? Keine fetten Ghettos? Verteilung der Dicken über die Stadt um das Durchschnittsgewicht pro Stadtteil zu senken? Kein Anschluss dicker Quartiere an den ÖV um körperliche Betätigung zu fördern? Maximalgewicht pro Wohnblock um Dicke am Zuziehen zu hindern? Für Personen mit hohem Köpergewicht werden nurnoch Wohnungen in den oberen Stockwerken vermietet und die Liftbenutzung verboten.

Ich sprühe nur so vor guten Ideen! Man bringe mir einen Stadtplaner damit keine Zeit bei der Umsetzung verloren geht.
304
Melden
Zum Kommentar
3
Orca-Paar terrorisiert Weisse Haie in Südafrika – Sichtungen «dramatisch zurückgegangen»

In Südafrika vertreibt und tötet ein Orca-Pärchen Weisse Haie aus ihrem angestammten Lebensraum. Laut einer am Donnerstag im «African Journal of Marine Science» veröffentlichten Studie, meiden Weisse Haie nun aus Angst das Küstengebiet um Gansbaai, das bislang als eines der legendärsten Gebiete weltweit galt, um die riesigen Raubtiere zu sichten.

Zur Story