International
Irak

Handyverbot für Iraks Sicherheitsleute nach Anschlag

Blutiger Anschlag in Bagdad: Iraks Regierungschef ordnet Änderungen von Sicherheitskonzept an.
Blutiger Anschlag in Bagdad: Iraks Regierungschef ordnet Änderungen von Sicherheitskonzept an.
Bild: ALI ABBAS/EPA/KEYSTONE

Handyverbot für Iraks Sicherheitsleute nach Anschlag

04.07.2016, 02:2004.07.2016, 07:12
Mehr «International»

Nach dem Selbstmordanschlag mit mindestens 119 Todesopfern in einem Einkaufsviertel in Bagdad verschärft Irak seine Sicherheitsvorkehrungen. Oft benutzte gefälschte Sprengstoffdetektoren werden verboten, für Sicherheitsleute an Kontrollposten gilt neu ein Handyverbot.

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi gab am Sonntagabend unter anderem Anweisungen, dass Sicherheitskräfte nicht länger gefälschte Sprengstoffdetektoren einsetzen dürfen, die ein britischer Geschäftsmann vor mehreren Jahren an den Irak verkauft hatte.

Die schwarzen Plastikgeräte haben einen Pistolen-artigen Griff und eine kleine Antenne, mit der angeblich Sprengstoff aufgespürt werden kann. Tatsächlich sind die angeblichen Detektoren jedoch völlig nutzlos, wurden aber dennoch weiterhin von vielen Beamten benutzt. Stattdessen gab al-Abadi den Einsatz anderer Geräte zum Aufspüren von Sprengsätzen in Fahrzeugen in Auftrag.

Sicherheitsleute an Kontrollstellen dürfen zudem künftig während ihrer Arbeit keine Mobiltelefone mehr benutzen. Die Aufklärung aus der Luft soll verstärkt werden, die Koordination zwischen Sicherheitskräften in der Hauptstadt verstärkt und Kontrollposten neu organisiert werden.

Entsetzen bei den Angehörigen der Opfer.
Entsetzen bei den Angehörigen der Opfer.Bild: Hadi Mizban/AP/KEYSTONE

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am frühen Sonntagmorgen mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto inmitten einkaufender Menschen in die Luft gesprengt. Bei dem Anschlag wurden mindestens 119 Menschen getötet und mehr als 140 weitere verletzt.

Zu der Tat bekannte sich die Terrormiliz «Islamischer Staat». Vor einer Woche hatte die irakische Armee die «IS»-Hochburg Falludscha zurückerobert. (cma/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Das sagt Ghislaine Maxwell über Donald Trump, Bill Clinton und Prinz Andrew – in 5 Punkten
Die ehemalige Gefährtin gilt in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein als Kronzeuge. Nun äussert sie sich über Donald Trump, der lange mit Epstein befreundet war. Ist Maxwell aber glaubwürdig?
Das amerikanische Justizministerium hat am Freitag das Protokoll eines Gesprächs mit Ghislaine Maxwell veröffentlicht, der langjährigen Bekannten des verstorbenen Sexualverbrechers Jeffrey Epstein. Vor einem Monat interviewte Todd Blanche, der Stellvertreter von Justizministerin Pam Bondi, Maxwell in Florida, wo sie eine langjährige Gefängnisstrafe verbüsste. (Nach dem Gespräch wurde sie nach Texas verlegt.)
Zur Story