Schweiz
Energie

Alle vier AKW-Gemeinden sagten klar Nein zur Energiestrategie

ZUM 50. JAHRESTAG DES BAUBEGINNS DES AKW BEZNAU AM SONNTAG, 6. SEPTEMBER 2015 STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Das Kernkraftwerk Beznau I und II mit den beiden Reaktorbloecken ...
Die Kernkraftwerke Beznau I und II.Bild: KEYSTONE

Alle vier AKW-Gemeinden sagen klar Nein zur Energiestrategie

Das neue Energiegesetz wurde von 58 Prozent der Stimmenden angenommen. Das bedeutet, dass künftig keine neuen Atomkraftwerke mehr gebaut werden dürfen. Die vier Gemeinden, auf deren Grund bereits ein Atomkraftwerk steht, haben allesamt Nein gestimmt. 
21.05.2017, 15:5121.05.2017, 16:40
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Mit dem Ja zur Energiestrategie 2050 verpflichtet sich die Schweiz, keine neuen Atomkraftwerke zu bauen. Die fünf AKWs, die bereits stehen, sollen nacheinander abgeschaltet werden. Ein konkretes Abschaltdatum gibt es bisher aber erst für Mühleberg. Alle anderen dürfen betrieben werden, solange das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) die Anlagen für sicher hält. 

Nichts vom Atomausstieg hielten die vier Gemeinden, die die fünf Atomkraftwerke beheimaten. Die Aargauer Gemeinde Döttingen, in der Beznau I und II stehen, lehnte die Energiestrategie mit 73,4 Prozent ab. Dies, obwohl Beznau I in letzter Zeit mit vielen Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam machte und immer wieder vom Netz genommen werden musste.

Bis zu 82 Prozent Nein

In der Gemeinde Leibstadt fiel das Resultate noch deutlicher aus. Hier lehnten 82 Prozent der Stimmenden die Gesetzesvorlage ab. Das Kraftwerk Leibstadt steht seit 1984 und ist damit sowohl das jüngste als auch das leistungsstärkste Atomkraftwerk der Schweiz.

So haben die Atom-Gemeinden abgestimmt.
So haben die Atom-Gemeinden abgestimmt.

Die Nachbarn des Atomkraftwerks Mühleberg in der gleichnamigen Berner Gemeinde sagten mit 58 Prozent Nein zum Energiegesetz. Mühleberg weist seit 1991 Risse am Kernmantel auf. 1996 wurden sie mit zusätzlichen Zug-Ankern verstärkt. Die endgültige Abschaltung soll 2019 erfolgen.

In der Solothurner Gemeinde Däniken, wo das Atomkraftwerk Gösgen steht, sagten die Stimmenden mit 70 Prozent klar Nein zur Energiestrategie. Dieses Kraftwerk wurde 1979 ans Netz angeschlossen. Im Jahr 2013 gab es sieben meldepflichtige Fälle. (leo)

Die Geschichte des Schweizer Atomausstiegs in 15 Bildern:

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Die Geschichte des Schweizer Atomausstiegs in 15 Bildern
21. Mai 2017:[/strong] Mit dem Volks-Ja zum Energiegesetz bricht in der Schweiz eine neue Ära an: der [strong]Bau neuer AKW wird verboten. Dafür hatten die Atomgegner jahrzehntelang gekämpft – an der Urne und auf der Strasse. Aber der Reihe nach.
quelle: keystone / ennio leanza
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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Barracuda
21.05.2017 17:03registriert April 2016
Das ist jetzt kaum eine News wert. Das liegt schlicht und einfach in der Natur der Sache und war schon vorher klar. Das sind Arbeitsplätze, tiefe Gemeindesteuern und weitere Vergünstigungen, welche diesen Entscheid gesteuert haben.
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ARoq
21.05.2017 16:24registriert September 2014
AKW-Gemeinden sagen Nein zur Energiestrategie. Was kommt als nächstes? Tabakfirmen sagen nein zum Tabakverbot?
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Pointer
21.05.2017 16:17registriert August 2015
Ist doch gut, somit haben wir vier potentielle Endlagerstätten für den radioaktiven Abfall.
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