Schweiz
Bundesrat

Hoher Bundesbeamter erhält 83'811 Franken zur Pensionierung

Was der Bundesrat verschweigt: Beamter erhält 83'811 Franken zur Pensionierung

06.12.2016, 08:1306.12.2016, 14:00

Wir schreiben den Montag, 21. November. Der Tag, an dem der hochrangige Bundesfunktionär Gustave Marchand gemäss dem «Tages-Anzeiger» zur Pensionierung den Betrag von 83'811 Franken zugesprochen wird. Der Mann hat jede Menge Ferientage angehäuft und wird nun für diese entsprechend entschädigt. 

Bundesrat Alain Berset, links, spricht mit Gustave Marchand, Direktor des Bundesamtes fuer Bauten und Logistik, rechts, anlaesslich der offiziellen Eroeffnung des Neubaus Landesmuseum Zuerich, aufgeno ...
Bundesrat Alain Berset (links) mit Gustave Marchand, Direktor des Bundesamtes für Bauten und Logistik (rechts) vor dem Landesmuseum.Bild: KEYSTONE

Zu diesem Entscheid habe der Bundesrat nichts kommuniziert, schreibt die Zeitung weiter. Auf Nachfrage sagte der Sprecher André Simonazzi, dass er keine Details zu Personalfragen preisgeben werde, die im Bundesrat besprochen werden. 

12 Wochen Ferien gesammelt

Gustave Marchand war 18 Jahre lang Direktor des Bundesamts für Bauten und Logistik (BBL). In dieser Funktion hatte er 900 Mitarbeiter unter sich und gebot über mehr als 2600 zivile Bundes-Immobilien mit total über 31'500 Arbeitsplätzen. 

Bundesrat Ueli Maurer studiert seine Akten im Staenderatssaal, an der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 5. Dezember 2016, im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Ueli Maurer, Finanzminister und Chef von Marchand kommt auf eine Summe von 83'811 Franken.Bild: KEYSTONE

Am Tag seiner Pensionierung rechnete sein Chef, Finanzminister Ueli Maurer, dem Gesamtbundesrat Folgendes vor: Marchands Ferienguthaben belaufe sich auf 59,5 Tage, was total einem Betrag von 83'811 Franken entspreche.

Solcherlei Ferienberge werden nach den Vorschriften des Eidgenössischen Personalamts eigentlich zu verhindern gesucht. Kein Wunder, fragte laut dem «Tages-Anzeiger» eine überraschte Simonetta Sommaruga nach, ob dieses enorme Ferienpaket denn wirklich erst in den letzten fünf Jahren entstanden sei. Gemäss Obligationenrecht verjähren Ferienansprüche innerhalb dieser Zeit. Maurers Antwort darauf sei leider nicht bekannt, berichtet die Zeitung weiter.

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Warum Marchand so wenig Ferien gemacht und so viel gearbeitet hat, bleibt also vorerst ungeklärt. Der «Tages-Anzeiger» erwähnt allerdings einen Mann im Umfeld des BBL, der vom Pech Merchands sprach: Weil er mehrmals wichtige Mitarbeiter verloren habe, habe er selber viel arbeiten müssen. Und so sei sein Ferienberg entstanden. (rof)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Charlie Brown
06.12.2016 11:27registriert August 2014
Man hätte ihn auch einfach drei Monate länger auf der Payroll lassen können und er hätte in den drei Monaten mit normalem Lohn seine 11.9 Wochen Ferienguthaben abgebaut.

Wäre gleich teuer gekommen, hätte aber null politische Sprengkraft gehabt. Jeder Büetzer bezieht am Ende der Kündigungsfrist seinen Feriensaldo.
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pun
06.12.2016 09:01registriert Februar 2014
Mal nachfragen, was da los war, Ja. Einen Skandal wittern? Nein.
Der Betrag ist viel zu klein für persönliche Bereicherung und Korruption. Einfach ein fleissiger Schweizer Beamter wie er im Buche steht.
Pro Jahr zehn Tage Ferien zu wenig machen ist jetzt auch nicht soo arg unwahrscheinlich.
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Einstein56
06.12.2016 09:37registriert Juni 2014
Wo ist das Problem? Er hat ja niemandem was geschadet. Er hat ganz einfach gearbeitet und erhält den Lohn dafür. Wer wird denn um Himmels willen gleich neidisch werden???
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