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Mauer zu Mexiko kommt: Trump unterzeichnet Beschluss zum Bau

File Photo: A general view shows a newly built section of the U.S.-Mexico border wall at Sunland Park, U.S. opposite the Mexican border city of Ciudad Juarez, Mexico, November 9, 2016. Picture taken f ...
Trump will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen – und hat dazu nun ein Dekret unterzeichnet.Bild: JOSE LUIS GONZALEZ/REUTERS

Mexiko reagiert auf Trumps Dekret: «Wir werden für die f***ing Mauer nicht zahlen»

25.01.2017, 20:0927.01.2017, 10:07
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Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, das den Bau der Mauer entlang der Grenze zu Mexiko ermöglichen soll. Er beginnt damit mit der Umsetzung eines seiner zentralen Versprechen, die er während seiner Wahlkampagne geäussert hat.

Die Washington Post soll von Quellen aus dem Weissen Haus zudem erfahren haben, dass weitere Beschlüsse auch auf Städte in Mexiko zielen, die sich bisher weigerten, bei der Rücknahme von illegalen Migranten Hand zu bieten. Sie könnten heute ebenso unterzeichnet werden.

Die Unterzeichnung des Dekrets zeichnete sich bereits früher am Tag ab. In einem Interview mit dem Fernsehsender «abc» bekräftigte Trump, die Mauer werde schon bald gebaut. Vorerst sollen US-Staatsgelder in deren Errichtung fliessen, später sollen Gelder aus Mexiko zurückfliessen, sagte er dem Sender am Mittwoch.

Mexiko werde für die Kosten zu einem späteren Zeitpunkt aufkommen müssen – und zwar «zu 100 Prozent». Mexikos Regierung hat wiederholt betont, das Land werde keine Zahlungen für den Mauerbau leisten.

Die Grenze zwischen Mexiko und den USA

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Die Grenze zwischen Mexiko und den USA
Irgendwo muss die Mauer anfangen: Playas Tijuana, Mexiko, am Pazifischen Ozean.
quelle: x02883 / jorge duenes
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Bau laut Experten Geldverschwendung

Experten halten den Bau der Mauer, für dessen Ankündigung sich Trump im Wahlkampf immer wieder von seinen Anhängern hatte feiern lassen, für Geldverschwendung. In Gebirgsregionen und Wüsten entfalte sie praktisch keine Wirkung, dort sei sie aber besonders schwierig und nur unter erheblichen Kosten zu errichten.

Für die Umsetzung seines markantesten Wahlkampfversprechens veranschlagen Experten Kosten in Höhe von bis zu 40 Milliarden Dollar. Die Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten ist rund 3200 Kilometer lang. Ein Teil davon ist bereits heute mit Grenzzäunen und Sperranlagen gesichert. 

Die Reaktion Mexikos

In einer Fernsehansprache kritisierte der mexikanische Staatschef Enrique Peña Nieto Trumps Anordnung scharf. «Mexiko glaubt nicht an Mauern», sagte er. «Ich habe es eins ums andere Mal gesagt: Mexiko wird nicht für die Mauer bezahlen.»

Margarita Zavala, die frühere First Lady und mögliche Präsidentschaftskandidatin schrieb auf Twitter: «Die Ankündigung der Mauer vor dem Besuch von Peña Nieto ist eine Beleidigung für Mexiko. Man sollte den Besuch überdenken.»

Laut der Nachrichtenagentur AP überlegt Peña Nieto, ob er die Reise zu Trump absagt. Der mexikanische Ex-Präsident Vicente Fox nahm zum wiederholten Mal kein Blatt vor den Mund. Er schrieb, dass Mexiko sicher nicht für die Mauer zahlen werde und installierte gleich einen neuen Hashtag: #FuckingWall. 

Andrés Manuel, der ehemalige Bürgermeister von Mexiko-Stadt, twitterte, die Mauer beleidige die Mexikaner und stehe im Widerspruch zur Freiheitsstatue. «Wir werden von internationale Gerichte ziehen.»

(cma/blu/sda/dpa/afp/reu)

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128 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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KaiCer
25.01.2017 21:01registriert Februar 2015
Als der Witz ernst wurde.
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FrancoL
26.01.2017 00:31registriert November 2015
Ich bin gespannt wie sich die Löhne der etlichen Bauarbeiter die diese Mauer hochziehen entwickeln werden.
Bin gespannt wo der Minimallohn sich einpendeln wird und wer genau die Arbeiten ausführen wird.
Könnte mir vorstellen dass eine Menge Migranten die Drecksarbeit im Niemandsland erledigen wird, aber sicherlich werden sich die Kader der Baufirmen gute Beteiligungen auszahlen.
Wäre schön wenn Watson da am Ball bleiben würde und die Geschichte hinter der grossmauligen Ansage aufdeckt.
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Dummbatz Immerklug
25.01.2017 20:56registriert Februar 2016
Vor lauter Kopfschütteln ab diesem Gnom, hab ich bald ne Gehirnerschütterung 😧🙈😖
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