Beim 1:0-Sieg im Champions-League-Gruppenspiel gegen Chelsea im November 2013 schoss sich Salah endgültig auf die Wunschzettel der europäischen Topklubs.Bild: KEYSTONE
Mohamed Salah ist der Shootingstar des Weltfussballs. In seiner ersten Saison beim FC Liverpool hat der 25-jährige Ägypter nach zuvor wirklich guten, aber nicht herausragenden Leistungen bei der AS Roma eine unglaubliche Entwicklung hingelegt.
Der Hype ist momentan riesig. Kein Wunder, 44 Tore und 16 Assists hat Salah für Liverpool in 51 Spielen erzielt und die «Reds» mit 10 Treffern ins Champions-League-Finale gegen Real Madrid geschossen. So ganz nebenbei sorgte er auch noch quasi im Alleingang (11 Tore in 13 Spielen) dafür, dass sich Ägypten erstmals seit 1990 wieder für eine WM qualifiziert hat.
Den ersten Schritt zum Superstar tätigte Salah 2012 beim FC Basel. Entdeckt hat ihn der damalige FCB-Sportdirektor Georg Heitz. Im Fussball-Magazin 11 Freunde erzählt er, wie der Transfer vor acht Jahren zustande kam.
Georg Heitz ...
... über das Scouting
Unseren Scouts ist Mo erstmals 2011 bei der U20-WM in Kolumbien aufgefallen. Wir waren allerdings noch etwas skeptisch. Wir haben im Jahr darauf ein Testspiel gegen die ägyptische Olympia-Mannschaft vereinbart, um Mo noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Er spielte nur eine Halbzeit, schoss aber direkt zwei Tore. Wir haben ihn dann noch einmal eine Woche zum Training bei uns eingeladen. Da hat er uns vollends überzeugt.»
Am 16. März 2012 konnte Mo Salah im Testspiel die Basel-Verantwortlichen vollends überzeugen.Bild: EPA
... über die Verhandlungen
«Was mir bei seinem Transfer bis heute noch im Kopf geblieben ist, sind die kuriosen Verhandlungen in Ägypten. Er spielte bei den ‹Arab Contractors›, einem Firmenklub, der dem grössten Baukonzern des Nahen Ostens gehörte. Vorher war eine Ablöse in Höhe von 700'000 Euro verabredet gewesen, allerdings nicht schriftlich fixiert. Der Preis war an diesem Tag aber noch mal rapide in die Höhe gestiegen. Das war überraschend, letzten Endes konnten wir uns aber doch einigen.»
Die besten Salah-Momente beim FC Basel.Video: streamable
... über Salahs Vorzüge
«Seine Qualitäten waren damals schon zu sehen: Er war sehr schnell und bewegte sich intelligent zwischen den Linien. Auf dem Platz ist er ein Schleicher, aber trotzdem total fokussiert. Wenn man ihn auswechselt, kann er schon wütend und aufbrausend werden. Da braucht er besondere Aufmerksamkeit und Vertrauen.»
Die Karriere von Mo Salah:
... über Salahs Charakter
«Ausserhalb des Rasens war Salah zunächst sehr zurückhaltend, weil er sich noch nicht verständigen konnte. Nach drei Monaten allerdings sprach er schon fliessend Englisch und hatte sich durch sein smartes Auftreten ins Team integriert. Er braucht eine gewisse Lockerheit für sein Spiel.»
Salah beim FCB ein Chancentod? In 79 Spielen erzielte er 20 Tore und 17 Assists.Bild: KEYSTONE
... über die anfängliche Kritik
«Die Schweizer Öffentlichkeit ging anfangs hart mit Mo ins Gericht und verspottete ihn als Chancentod. Das war übertrieben, denn die meisten Beobachter übersahen, wie hart er sich anstrengte. Mo erarbeitete sich sehr viele Chancen, im entscheidenden Moment fehlte ihm aber dann die Kraft. Im Laufe der Zeit lernte er, ökonomischer zu spielen.»
... über Salahs Entwicklung
«Er war unglaublich talentiert, doch diesen Werdegang wie in dieser Saison konnte keiner vorausahnen. Jeder, der etwas anderes behauptet, der lügt. Viele vergleichen ihn gerade mit Messi und Ronaldo. Die beiden haben jedoch über fast zehn Jahre ihre Klasse immer wieder bestätigt. Das hat Mo noch vor sich.»
Hat Liverpool eine Chance?
(pre)
Die spektakulärsten Champions-League-Finals
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Die spektakulärsten Champions-League-Finals
2018: Real Madrid vs. Liverpool 3:1
Ein Spiel mit mehreren Dramen: Erst fällt Liverpools Superstar Mo Salah nach einer halben Stunde verletzt aus. Dann floppt Loris Karius, der Keeper der Engländer, doppelt und schenkt Real so den dritten Titel in der Königsklasse in Serie.
quelle: epa/epa / robert ghement
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