Ähnlich wie vor einem halben Jahr, als das Enthüllungsbuch «Fire and Fury» von Michael Wolff rauskam, dementierte Trump vehement alle Vorwürfe, die an seine Adresse gerichtet sind.
Die Reaktion auf das neue Buch von Reporterlegende Bob Woodward liess denn auch nicht lange auf sich warten. Auf seinem Lieblingskanal Twitter schoss der Präsident aus vollen Rohren – und versucht, die Enthüllungen als Lügen abzustempeln.
So steht im Buch, dass Trump Jeff Sessions als geistig zurückgeblieben beschimpft habe. Trumps Reaktion:
The already discredited Woodward book, so many lies and phony sources, has me calling Jeff Sessions “mentally retarded” and “a dumb southerner.” I said NEITHER, never used those terms on anyone, including Jeff, and being a southerner is a GREAT thing. He made this up to divide!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 5. September 2018
Trump betont dabei, dass bereits ranghohe Mitarbeiter wie James Mattis und John Kelly in einem Statement gesagt haben, dass die zitierten Stellen erfunden seien.
The Woodward book has already been refuted and discredited by General (Secretary of Defense) James Mattis and General (Chief of Staff) John Kelly. Their quotes were made up frauds, a con on the public. Likewise other stories and quotes. Woodward is a Dem operative? Notice timing?
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 4. September 2018
Zum Schluss bringt Trump seine altbekannte Leier von den angeblichen Fake-Medien. Dabei diskreditiert er insbesondere den NBC-Journalisten Chuck Todd.
Sleepy Eyes Chuck Todd of Fake NBC News said it’s time for the Press to stop complaining and to start fighting back. Actually Chuck, they’ve been doing that from the day I announced for President. They’ve gone all out, and I WON, and now they’re going CRAZY!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 5. September 2018
Trump ist in Rage und fährt einmal mehr persönliche Attacken gegen Journalisten. Doch fraglich ist, wie lange sein Lieblingskanal die Wutausbrüche des Präsidenten noch in die weite Welt hinausposaunen will. In einem Interview mit «Politico» sagte die Leiterin der Twitter-Rechtsabteilung, Vijaya Gadde, dass auch Trump nicht immun gegen eine Sperrung seines Accounts sei.
Obschon seine Tweets oft Nachrichtenwert hätten, sei dies «kein Freifahrtschein für den Präsidenten oder irgendjemand anders». Wenn er bei seinen Attacken auf politische Gegner, Prominente oder Journalisten zu weit gehe, könne sein Account tatsächlich gesperrt werden, so Gadde.
Twitter-CEO Jack Dorsey meint dazu, man müsse immer den Kontext miteinbeziehen. «Meine Rolle ist es, sicherzustellen, dass wir unparteiisch sind und gleichzeitig unsere Nutzungsbedingungen aufrechterhalten – und die schliessen öffentliches Interesse ein.»
(jaw)