International
USA

4 Dinge sind bei Trumps Kundgebung aufgefallen

«Medien verursachen Bürgerkrieg!»: 4 Dinge, die uns bei Trumps Kundgebung aufgefallen sind

US-Präsident Donald Trump sprach in South Carolina an einer Kundgebung zu seinen Anhängern. Ihre Aussagen und Reaktionen gegenüber den Medien zeigen, wie vergiftet das Klima in den USA ist.
28.06.2018, 03:0528.06.2018, 07:54
Mehr «International»

Der drohende Bürgerkrieg

CNN-Journalist Jim Acosta hatte keine Mühe, einen Gesprächspartner zu finden. Ganz im Gegenteil: Die aufgebrachten Trump-Anhänger suchten vor dem Auftritt des Präsidenten den Dialog mit dem Journalisten. 

«What's going to happen is we're going to end up with a civil war. You're going to have people end up shooting people. You need to tone it down a bit. The language, everything, it's got to stop. Be decent!»
«Wir werden im Bürgerkrieg enden. Leute werden sich gegenseitig erschiessen. Du musst etwas herunterfahren. Deine Sprache, alles muss aufhören. Sei anständig!»

Acosta sagte, dass er anständig sei. Die aufgebrachte Frau drohte ihm darauf, keine «blöden» Fragen zu stellen. 

«Please be decent. Don't ask any stupid questions. One question, one answer. You should understand it.»
«Bitte sei anständig. Frag keine blöden Fragen. Eine Frage, eine Antwort. Das solltest du verstehen.»

«Go home, Jim»

Bis die Kundgebung um Donald Trump begann, dauerte es noch ein wenig. Zeit genug, um Stimmung gegen den CNN-Journalisten zu machen.

Diese ältere Frau forderte Acosta auf, die Halle zu verlassen und rief mit der Menge: «Go home!»

Als Jim Acosta vor die Kamera trat, skandierten Trumps Anhänger «CNN sucks» und «Fake News Jim». Es war dem Journalisten unmöglich einen Beitrag aufzunehmen. Aber immerhin kann er über die Anwesenden berichten. 

Die Teilnehmer

Und wer geht an so einen Anlass? Aufgefallen sind vor allem zwei Personen. Wegen seiner patriotischen Haltung und der Aufschrift «Hillary for Prison» auf seinem T-Shirt einerseits dieser Mann ...

... und anderseits dieser junge Herr, auch wegen dessen T-Shirt. 

Bei genauerer Betrachtung wird sichtbar, was drauf steht. Ohne Worte. 

«True Racism Under My Presidency».
«True Racism Under My Presidency».screenshot twitter

Wieso haben die eigentlich etwas gegen Medien?

Darum.

«It' so unfair» ist vermutlich der meistgenannte Satz des US-Präsidenten. Die Handelsbeziehungen zu China oder der EU, das Verhältnis mit Kanada, die Politik und Wirtschaft im Allgemeinen, einfach alles ist «unfair». Aber am unfairsten sind die Medien.

Jim Acosta wurde abschliessend noch gefragt, warum er so unfair zum Präsidenten sei, wie The Independent berichtet. Es scheint, als ob Trumps Anhänger auf dessen «It's unfair»-Zug aufgesprungen sind. Jegliche Berichterstattung gegen den Präsidenten und seine Regierung wird als «Fake News» bezeichnet. (vom)

Trumps Schimpftirade über Jimmy Fallon und Co.

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
29 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Töfflifahrer
28.06.2018 05:28registriert August 2015
Das nennt man wohl Selektive Wahrnehmung oder Hirnwäsche. Die Trumpisten kommen mir vor wie eine Sekte.
Na ja eigentlich ist das einfach SVP im Quadrat.
36243
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P. D.
28.06.2018 07:34registriert Oktober 2015
In einem Gehege sind 10 Löwen.

Wenn Du nur 6 Fleischstücke hast, ist die Hölle los.

So sehe ich den Zustand der Welt. Vom globalen Geldadel wird alles, sprich die Gewinne der Firmen, abgesaugt.

Steuern werden von der globalen Geldelite nur noch marginal an die Gemeinschaft abgeführt.

Die Unzufriedenheit wächst.

Rechte Parteien entstehen.

Es ist wie Dreissiger Jahre 2.0

Das kommt nicht gut, wenn wenige alles haben.

Das wird ganz übel werden..
1006
Melden
Zum Kommentar
avatar
Gummibär
28.06.2018 08:26registriert Dezember 2016
Präsident D.Trump ist nicht die Ursache, sondern das Symptom einer Krankheit.
Den Grossverdienern ist es allemal lieber, er kanalisiert die Wut und den Hass der Looser - Verlierer in der zunehmenden Automatisierung und Verlagerung - auf die Medien und den Rest der Welt. Die Idee einer gerechteren Verteilung ist Gift für Leute, die ihr Wochenende auf dem Golfplatz in Mar-a-Lago verbringen ........
914
Melden
Zum Kommentar
29
Nach Jahren des Zwists: EU macht Schritt auf Erdogan zu
Nach jahrelangem Stillstand möchte die EU die Beziehungen zur Türkei wieder aufleben lassen.

Die Europäische Union habe ein strategisches Interesse an einem stabilen Umfeld im östlichen Mittelmeer und einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung, heisst es in einer in der Nacht zu Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Entscheidend sei aber, inwiefern sich Ankara konstruktiv beteilige.

Zur Story